- Naturschutzgebiet Loben
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Der Loben ist ein Moorgebiet nahe der südbrandenburgischen Gemeinde Hohenleipisch im Landkreis Elbe-Elster. Das Gebiet befindet sich in der einstigen Liebenwerdaer Heide etwa sechzig Kilometer nördlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Etwa 670 Hektar des Lobens stehen unter Naturschutz. Eine Erweiterung auf 1.700 Hektar Schutzfläche ist vorgesehen.
Inhaltsverzeichnis
Schutzzweck des Naturschutzgebietes
„Der Schutzzweck besteht in der Erhaltung und Entwicklung der für die Wälder und Heiden der Altpleistozänstandorte des Lausitzer Tieflandes charakteristischen Vegetationseinheiten im Mosaik von Kiefernwäldern, Fichten-Kiefernwäldern, Moorwäldern, bodensauren Laubmischwäldern, zwergstrauchreicher Feuchtheiden, Torfmoorgesellschaften, Kleinseggenriedern, Pfeifengraswiesen und alter Grabungsgewässer“
Geschichte
Die Landschaft des Flachmoors entstand hier während der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren, als die ablaufenden Schmelzwässer in diesem Gebiet Seen bildete, die schließlich verlandeten. Die Anlage des Elsterwerda-Gohraer Floßgrabens von 1740 bis 1744 durch Johann Müller, welcher der Holzversorgung im Raum Dresden und Meißen diente, beschleunigte die Verlandung im Loben, in deren Folge unter anderem der südlich bei Döllingen gelegene zur Fischwirtschaft genutzte „Döllinger See“ austrocknete.[2]
Um 1765 wurde der Loben auch als Lohmlachen und Morast bezeichnet. Sein Name stammt vermutlich vom slawischen Wort „lom“ und bedeutet Waldbruch.
Das Torf, welches in diesem Gebiet bereits seit mehreren Jahrhunderten abgebaut wird, findet in den medizinischen Einrichtungen von Bad Liebenwerda, wie in der dortigen Rheumaklinik bereits seit 1904 Verwendung, wo es zunächst mit Pferde-Fuhrwerken hingebracht wurde.
Außerdem wurden von hier Kurbetriebe unter anderem in Bad Gottleuba, Bad Schmiedeberg und Bad Düben mit Badetorf versorgt.[3]
1981 wurde das Gebiet des Lobens unter Naturschutz gestellt.[4] und am 8. Juni 2010 eine 5,60 m hohe Aussichtsplattform eröffnet, wovon man weite Teile des Naturschutzgebietes gut überblicken kann.[5]
Flora
Im Moorgebiet ansässige Pflanzen sind unter anderem Keulenbärlapp, Königsfarn, Einblütiges Moosauge, Natternzunge sowie die Glockenheide. Außerdem kommen hier die Gemeine Moosbeere, der Lungenenzian, der Sonnentau und die Sumpfporst vor. Autochthone Vorkommen gibt es von der Gemeinen Fichte in Begleitung mit der Langblättrigen Sternmiere.
Weitere typische Vegetationseinheiten im Gebiet sind Kiefern-Fichtenwald und Birken-Stieleichenwald.[1]
Fauna
Der Loben ist Lebensraum für Laubfrosch, Kreuzotter und Glattnatter. Er hat eine wichtige Bedeutung als Brut-, Schlaf- und Sammelplatz des Kranichs.
Weitere erwähnenswerte Brutvogelarten im Gebiet sind weiterhin Sperber, Baumfalke, Rotmilan, Schwarzmilan, Wasserralle, Waldschnepfe, Bekassine, Ziegenmelker, Ortolan sowie der Rauhfußkauz. Weiterhin kommen hier neben Rotwild Fischotter, Mauswiesel und Baummarder vor.[1]
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ a b c Naturschutzgebiet Loben (Online als PDF-Datei)
- ↑ Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.); Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2, S. 137.
- ↑ Uwe Lewandowski; Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde e. V. Bad Liebenwerda (Hrsg.): „Moorlandschaften um Hohenleipisch und ihre Nutzung“ in „Heimatkalender-Für das Land zwischen Elbe und Elster. Nr.54“. Gräser Verlag Großenhain OHG, Bad Liebenwerda 1999, S. 190-199.
- ↑ Liste der Naturschutzgebiete im Land Brandenburg als PDF-Datei. Abgerufen am 1. Juni 2009.
- ↑ Antje Posern: „Waldgeist weist Weg zum Lobenturm“ in Lausitzer Rundschau, Regionalausgabe Elsterwerda, 10. Juni 2010
Weblinks
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Commons: Naturschutzgebiet Loben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Naturschutzgebiete im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft
- Schutzgebietsinformationen im Land Brandenburg
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