- Naust (Bootshaus)
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Das Naust (auch Nausttuft) ist ein charakteristischer Gebäudetyp des skandinavischen Nordens. Im Naust wurden bereits die Schiffe der Eisenzeit und der Wikingerzeit vor allem im Winter gelagert und gewartet. Spuren dieser Bootshäuser findet man zahlreich an den Küsten, wo die Ufer flach genug sind, um die verhältnismäßig leichten Schiffe an Land zu ziehen. In jenen Zeiten war dies die übliche Form der Anlandung.
Für den Nachbau eines Schiffes der Vendelzeit, dessen Spuren in einem der Grabhügel von Valsgärde (Schweden) gefunden wurden, wurde in Norwegen eine geeignete Unterbringung gesucht. Da man auf einen aufschlussreichen Grabungsbefund aus dem südnorwegischen Stend (bei Bergen) zurückgreifen konnte, lag es nahe ein Naust zu rekonstruieren. Ausgeführt wurden die Arbeiten 1989 von Tomas Johansson und Jan Bill vom Institut für prähistorische Technik in Sveg an der Grenze zu Schweden. Das Schiff erhielt den Namen des 1030 n. Chr. verstorbenen Wikingers Arnljot Gelline. Das Naust steht heute in Gällö in Jämtland. Das größte bisher entdeckte Naust, mit 44 Meter Länge, befindet sich in Holsneset bei Leknes, Verwaltungssitz der Kommune Vestvågøy auf den norwegischen Lofoten.
Literatur
- Oliver Grimm: Großbootshaus – Zentrum und Herrschaft. Zentralplatzforschung in der nordeuropäischen Archäologie (1.-15. Jahrhundert) 2006 ISBN 978-3-11-020284-7
- Björn Myhre: Nausttuft aus der Eisenzeit in Stend in Fana. (Viking 1976, s. 29-78. ill.) Oslo 1977. Oslo 1977.
Weblinks
- Båtplass frå folkevandringstid og vikingtid (Bootsplatz aus Völkerwanderungszeit und Wikingerzeit, norwegisch)
- Boat-houses in the North Atlantic (englisch)
- Naust fra forhistorisk tid og mellomalder (Nausts aus vorgeschichtlicher Zeit und Mittelalter, norwegisch)
Kategorien:- Archäologische Fundgattung
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- Geschichte der Schifffahrt
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