Oliver Lepsius

Oliver Lepsius
Oliver Lepsius (2011)

Oliver Lepsius (* 1964 in München) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Oliver Lepsius legte sein Abitur in Weinheim ab und leistete danach seinen Wehrdienst ab. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Bonn und wechselte später an die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Er legte dort beide Staatsexamen ab und wurde 1993 mit einer Arbeit zum Thema Die gegensatzaufhebende Begriffsbildung promoviert. 2000 folgte an derselben Universität die Habilitation zum Thema Besitz und Sachherrschaft im öffentlichen Recht. Methodenentwicklungen in der Weimarer Republik und ihr Verhältnis zur Ideologisierung der Rechtswissenschaft im Nationalsozialismus. Danach wechselte er an die Juristische Fakultät der Universität Heidelberg. Lepsius lehrt seit 2002 öffentliches Recht und allgemeine und vergleichende Staatslehre an der Universität Bayreuth.

Lepsius beschäftigt sich mit Fragen des aktuellen deutschen Straf- und Verwaltungsrechts ebenso wie mit historischen Grundlagen und philosophischen und vergleichenden Fragen des Öffentlichen Rechts.

Er ist Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Peter Häberle,[1] des Doktorvaters von Karl-Theodor zu Guttenberg.[2] Er äußerte sich sehr deutlich in der Diskussion über Guttenbergs Dissertation.[3] Lepsius bezeichnete Guttenberg als Betrüger, der planmäßig eine Collage von Plagiaten über hunderte von Seiten angelegt habe.[4] Er ist Mitherausgeber des Taschenbuches Inszenierung als Beruf: Der Fall Guttenberg, welches den Fall von zu Guttenberg interdisziplinär in Form von Essays analysiert.


Er ist mit der Rechtshistorikerin Susanne Lepsius verheiratet.

Schriften[5]

  • Die gegensatzaufhebende Begriffsbildung. Methodenentwicklungen in der Weimarer Republik und ihr Verhältnis zur Ideologisierung der Rechtswissenschaft im Nationalsozialismus. C. H. Beck, München 1994 (Münchener Hochschulschriften, Reihe der Juristischen Fakultät Band 100), ISBN 3-406-38328-9
  • Deutsches Recht auf NATO-Truppenübungsplätzen. Am Beispiel des Truppenübungsplatzes Bergen. Lit Verlag, Münster 1995, ISBN 3-8258-2427-6
  • Verwaltungsrecht unter dem Common Law. Amerikanische Entwicklungen bis zum New Deal, Mohr Siebeck, Tübingen 1997, ISBN 3-16-146763-9
  • Steuerungsdiskussion, Systemtheorie und Parlamentarismuskritik, Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-147261-6
  • Besitz und Sachherrschaft im öffentlichen Recht, Mohr Siebeck, Tübingen 2002 (Ius Publicum 81), ISBN 3-16-147688-3
  • mit Rupert Scholz, Dieter Lorenz, Christian Pestalozza, Michael Kloepfer, Hans D. Jarass und Christoph Degenhart: Realitätsprägung durch Verfassungsrecht. Kolloquium aus Anlaß des 80. Geburtstags von Peter Lerche, Duncker & Humblot, Berlin 2008, ISBN 978-3-428-12863-1
  • mit Reinhart Meyer-Kalklus (Hrsg.): Inszenierung als Beruf: Der Fall Guttenberg. Suhrkamp, Berlin 2011.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Portrait im "Spektrum", Ausgabe 03/2003, Hochschulzeitung der Universität Bayreuth, abgerufen am 25. Februar 2011
  2. Wissenschaftler werfen Guttenberg vorsätzliches Handeln vor
  3. Äußerung in der FAZ am 24. Februar 2011
  4. Ausführliches Interview im Bayrischen Rundfunk vom 25. Februar 2011, abgerufen am 26. Februar 2011
  5. Schriften

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