- Open-Top-Containerschiff
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Ein Open-Top-Containerschiff ist ein Containerschiff, das auf einem Teil oder dem kompletten Laderaum keine Lukendeckel hat.
Einzelheiten
Die Bezeichnung Open-Top-Containerschiff leitet sich aus der Art der nach oben hin offenen Konstruktion ab (engl. open top = oben offen). Auf Schiffen dieser Art werden die zu ladenden Container vom Laderaumboden über das bei herkömmlichen Containerschiffen mit Lukendeckeln verschlossene Deck hinaus übereinandergestapelt. Die Stauung an Deck wird dabei von nach oben reichenden Führungsschienen, den Cellguides, unterstützt. Die Vorteile liegen in der Verringerung der Be- und Entladezeiten sowie der Gewichtseinsparung durch den Wegfall der Lukendeckel. Dem gegenüber ist ein leistungsfähiges Pumpsystem, ein hoher Freibord und ein entsprechend gestaltetes Vorschiff nötig, um zu große Mengen an überkommendem beziehungsweise eindringendem Seewasser zu vermeiden. Dadurch, dass die Lukendeckel fehlen, muss darüber hinaus höherfester Stahl eingesetzt und die Gurtung versteift werden.
Das weltweit erste Open-Top-Containerschiff ist die 1990 in Japan gebaute Bell Pioneer. Andere Werften konstruierten weitere Schiffe dieser Art. Besonders erwähnenswert ist hierbei die Hamburger Sietas-Werft, die mit den Baureihen Typ 160, Typ 168 und Typ 178 mehrere, zum Teil äußerst erfolgreiche, Open-Top-Containerschiffstypen entwarf. Die bisher einzigen großen Containerschiffe in dieser Bauweise betrieb Nedlloyd, später Royal P&O Nedlloyd NV, jetzt Mærsk mit den fünf 1991/92 gebauten Panamax-Schiffen vom Ultimate Container Carrier-Typ, sowie den zwei weltweit ersten Postpanamax-Open-Top-Schiffen Nedlloyd Hongkong und Nedlloyd Honshu, Baujahr 1994. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist man jedoch wieder davon abgekommen, Open-Top-Schiffe mit mehr als 1000 TEU zu bauen.
Literatur
Schreiber, Open-top: Neue Schiffsgeneration, Schiffahrt international 2/1998, Schiffahrtsverlag „Hansa“, Hamburg, S.28.
Weblinks
Kategorie:- Frachtschiffstyp
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