- Otto-Brenner-Stiftung
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Die Otto-Brenner-Stiftung (OBS) (in eigener Schreibweise: Otto Brenner Stiftung) ist die Wissenschaftsstiftung der IG Metall. Ihr Sitz ist in Frankfurt am Main, in Berlin hat die Stiftung eine Außenstelle. Die OBS ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der OBS
Die nach dem ehemaligen 1. Vorsitzenden der IG Metall benannte Stiftung wurde kurz nach dem Tod Otto Brenners 1972 gegründet. In den Anfangsjahren sollte die OBS vor allem arbeitsrechtliche Publikationen fördern. Durch die deutsche Einheit flossen der OBS 1997 Mittel aus dem Liquidationserlös der IG Metall der DDR zu, deshalb wurde der Stiftungszweck erweitert und es konnten neue Arbeitsschwerpunkte entwickelt werden. Nach 1997 wurden verstärkt Projekte zu ostdeutschen Fragestellungen entwickelt und umgesetzt. Seit 2004 konnten die Themenfelder der Stiftungsarbeit ausgeweitet werden.[1]
Die OBS heute
Anspruch der OBS soll es sein, im Rahmen gezielter Projektförderung Arbeit und Wirken Otto Brenners fortzuführen. Die Stiftung versteht sich als kritisches gesellschaftspolitisches Forum, das sich mit der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands und Europas auseinandersetzt. Ein Schwerpunkt soll dabei die Analyse Ostdeutschlands sowie der Länder Mittel- und Osteuropas sein.
Das Ziel der Arbeit der Stiftung soll es sein, die Kluft zwischen den neuen Herausforderungen und dem notwendigen Handlungswissen zu schließen. Bei der Umsetzung dieses Auftrages bleibt der von Otto Brenner aufgestellte Grundsatz, dass die Wirtschaft der Gesellschaft dienen solle und nicht umgekehrt, Leitmotiv.[2] Themenschwerpunkte der Arbeit der OBS sind heute[3]:
- Zukunft für Ostdeutschland
- Europa sozial gestalten
- Strukturwandel - Innovation und Beschäftigung
- Erwerbsarbeit im Wandel
- Mitbestimmung im Wandel - demokratische Kultur
- Zivilgesellschaft
- Zukunft des Sozialstaates - sozialer Zusammenhalt
- Globalisierung solidarisch
- Arbeitsrecht und Rechtsstaat
- Medienpolitik
Stiftung Neue Länder (SNL)
Die SNL ist eine nichtrechtsfähige Stiftung in Verwaltung der OBS. Stiftungszweck ist die Förderung arbeitsmarktpolitischer Vorhaben in den neuen Bundesländern.[4]
Hugo Sinzheimer Institut für Arbeitsrecht (HSI)
Das HSI wurde am 29. April 2010 in Frankfurt am Main eröffnet. Als Teil der OBS bietet es Raum für nationale wie internationale arbeits- und sozialrechtliche Forschung. Das Institut steht in der Tradition Hugo Sinzheimers, der als Rechtswissenschaftler, Rechtspraktiker, Rechtspolitiker und Soziologe unterschiedlichste Perspektiven auf das Arbeitsrecht vereinte. Im Sinne Sinzheimers pflegt das HSI ein Verständnis arbeits- und sozialrechtlicher Forschung, das unterschiedliche Aspekte integriert und dabei soziologische, rechtspolitische, internationale sowie auch rechtsvergleichende Elemente erfasst. Das Institut will nicht nur grundlegenden Fragestellungen nachgehen und arbeits-/sozialrechtliche Forschung betreiben, sondern allgemein für Arbeitnehmer, Gewerkschaften sowie Betriebs- und Personalräte aktuelle und praktisch wichtige Themen behandeln. Arbeitsfelder sind u.a. Fragen eines angemessenen Arbeitnehmerdatenschutzes, des arbeitsrechtlichen Kündigungsschutzes, der Stärkung der Tarifvertragsparteien, der Tarifbindung und der betrieblichen Mitbestimmung.[5]
Preise
Hugo-Sinzheimer-Preis
Von 1996 bis 2003 wurde der Hugo-Sinzheimer-Preis von der OBS vergeben. Seit der Gründung des HSI wird der Preis von dem Institut vergeben. Er ist Hugo Sinzheimer gewidmet, der die Arbeitsverfassung in Deutschland entscheidend geprägt hat. Der Preis wird für herausragende, an einer deutschsprachigen Universität abgeschlossene, arbeitsrechtliche Dissertationen vergeben. Dotiert ist der Preis mit 3.000 €.[6]
Otto-Brenner-Preis
Der Otto-Brenner-Preis wird seit 2005 jährlich von der OBS vergeben.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.otto-brenner-stiftung.de/themen-projekte/projekte.html
- ↑ http://www.otto-brenner-stiftung.de/otto-brenner-stiftung/das-leitbild-der-otto-brenner-stiftung.html
- ↑ http://www.otto-brenner-kompakt.de/
- ↑ http://www.otto-brenner-stiftung.de/stiftung-neue-laender-snl.html
- ↑ http://www.hugo-sinzheimer-institut.de/
- ↑ http://www.hugo-sinzheimer-institut.de/fileadmin/user_data_hsi/Dokumente/Hugo_Sinzheimer_Preis/Ausschreibung%20Sinzheimer%20Preis_endg.pdf
Literatur
- Jens Becker und Harald Jentsch: Otto Brenner. Eine Biografie; Briefe 1933–1945; Ausgewählte Reden 1946–1971. 3 Bände, Göttingen: Steidl Verlag, 2007
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