Arno Otto Schmidt

Arno Otto Schmidt
Arno Schmidt (Radierung von Jens Rusch)

Arno Otto Schmidt (* 18. Januar 1914 in Hamburg; † 3. Juni 1979 in Celle) war ein deutscher Schriftsteller, dessen Werk in der Nachkriegszeit zu maßgeblichem Einfluss avancierte. Schmidt schuf eine theoretisch fundierte neue Stilistik und belebte das Interesse an deutscher Literaturgeschichte.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Vor 1945

Der Sohn des Polizeibeamten Friedrich Otto Schmidt (1883–1928) und von Clara Gertrud Schmidt (geb. Ehrentraut, 1894–1973) verbrachte seine Kindheit in Hamburg-Hamm. Er lernte schon mit drei oder vier Jahren lesen, gemeinsam mit seiner drei Jahre älteren Schwester Luzie (später Lucy Kiesler, 1911–1977). Die Lektüre wurde für den jungen Schmidt eine Möglichkeit, um der Armut und dem tristen Familienleben, das sich vornehmlich in einer Wohnküche abspielte, zu entfliehen. Zeitlebens ist er ein unersättlicher „Bücherfresser“ und exzessiver Leser geblieben. Zu seinen ersten und folgenreichen Leseerlebnissen gehörten die Romane von Jules Verne. 1928, nach dem Tod des Vaters, zog die Familie von Hamburg nach Lauban (Schlesien) um; diesen Wohnort beschreibt Schmidt folgendermaßen: „Kleinstadt von 14000 Einwohnern. Große TaschntuchFabrikn; EisenbahnAusbesserungsWerk. Bei LESSING findet sich irgndwo ein Brief, des Sinnes: der Magistrat von L könne ihn kreuzweis’: Ich habe dem nichts hinzuzusetzen.“ Nach Abschluss der Oberrealschule in Görlitz, Fortbildung und Arbeitslosigkeit wurde er Angestellter in einer Textilfabrik (Greiff Mode) in Greiffenberg (Schlesien).

1937 heiratete Schmidt in Greiffenberg Alice Murawski (1916–1983), die an zahlreichen literarischen Projekten mitarbeitete. 1938 unternahmen sie eine einwöchige Reise nach London; dies war der längste bekannte gemeinsame Auslandsaufenthalt der beiden.

Nach eigenen Angaben begann Schmidt bereits Mitte der 1930er Jahre mit literaturhistorischen Forschungen zu Friedrich de la Motte Fouqué; die schriftlichen Ausarbeitungen gingen fast sämtlich im Zweiten Weltkrieg verloren. Vermutlich hat er auch Anfang der 30er Jahre eine Arbeit für ein Karl-May-Jahrbuch an den Karl-May-Verlag geschickt. Schmidt wurde 1940 zur Wehrmacht (Artillerie) eingezogen; zunächst stand er im Elsass, dann ab 1942 in Norwegen. Im letzten Kriegsjahr meldete er sich an die Front, um einen kurzen Heimaturlaub zu bekommen, in dem er die Flucht seiner Frau nach Westen organisierte. Er kam nach kurzem Kampfeinsatz in Niedersachsen in englische Kriegsgefangenschaft.

1945 bis 1958 (Cordingen, Kastel, Darmstadt)

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Arno Schmidt zunächst als Dolmetscher und trat 1949 mit der Erzählung Leviathan erstmals hervor. Das Ehepaar lebte damals noch in Cordingen (Bomlitz, Niedersachsen), wurde aber bald nach Gau-Bickelheim (Rheinland-Pfalz) umgesiedelt.

Im Rahmen der wieder aufgenommenen Fouqué-Studien reiste er 1954 zusammen mit seiner Frau für wenige Tage über Ahlden nach Ost-Berlin; Beobachtungen dieser Reise, die seine Frau in ihr Tagebuch notierte, verarbeitete Schmidt in seinem Roman Das steinerne Herz.

Als Schmidt wegen Gotteslästerung und Verbreitung unzüchtiger Schriften angeklagt wurde, zog er – mit tatkräftiger Unterstützung des Malers Eberhard Schlotter – aus dem katholischen Kastel (an der Saar in Rheinland-Pfalz gelegen) in das protestantische Darmstadt, wo das Verfahren gegen ihn erwartungsgemäß eingestellt wurde.

Wohnhaus der Schmidts in Bargfeld.
Grab Schmidts in seinem Garten in Bargfeld.
Arno-Schmidt-Hain in Ahlden (Aller)

1958 bis 1979

Ende November 1958 kam es zum Umzug nach Bargfeld in Niedersachsen, dem letzten Wohnort des Dichters. Nur selten verließ Schmidt Bargfeld zu Tagesausflügen oder wegen mehrtägiger Verwandtenbesuche; eine solche Ausnahme war die Fahrt im August 1962, als er zusammen mit seiner Frau abermals nach Ost-Berlin fuhr.

Im Hause Schmidt wurde am 20. August 1963 ein Schwarzweiß-Fernseher installiert, der prompt literarisch verarbeitet wurde.

Nach mehrjährigen Vorarbeiten veröffentlichte Schmidt 1970 das Hauptwerk Zettels Traum.

1973 erhielt Schmidt den Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main; die Dankesrede in der Paulskirche verlas seine Frau, da er aus gesundheitlichen Gründen nicht reisefähig war. Darin polemisierte er gegen die Kulturpolitik der DDR:

„Ein derart anmaßend geführter Arbeiter= und Bauernkrieg gegen die Phantasie (…) kann eigentlich nur in einer ebenso fruchtbaren wie sterilen Gebrauchsliteratur enden. (Und daß die marxistisch beliebte Formulierung vom ‚schreibenden Arbeiter‘ imgrunde eine Diffamierung des BerufsSchriftstellers bedeutet – gleichsam wie wenn man derlei auch ohne lebenslange mühsame Ausbildung, so nach Feierabend nebenbei mit=ausüben könne – sei doch ausgesprochen.)“

Anschließend warf Schmidt den Bundesbürgern insgesamt Faulheit vor:

„Sei es noch so unzeitgemäß und unpopulär; aber ich weiß, als einzige Panacee, gegen Alles, immer nur ‚Die Arbeit‘ zu nennen; und was speziell das anbelangt, ist unser ganzes Volk, an der Spitze natürlich die Jugend, mit nichten überarbeitet, vielmehr typisch unterarbeitet: ich kann das Geschwafel von der ‚40=Stunden=Woche‘ einfach nicht mehr hören: meine Woche hat immer 100 Stunden gehabt“.[1]

Arno Schmidt starb am 3. Juni 1979 an den Folgen eines Gehirnschlags im Krankenhaus Celle; das Prosawerk Julia, oder die Gemälde blieb unvollendet.

Weiteres

Arno Schmidt war nach 1945 mit Alfred Andersch, Wilhelm Michels, Eberhard Schlotter und Hans Wollschläger freundschaftlich verbunden. Er stand mit Max Bense in Kontakt, dem er in der „Gelehrtenrepublik“ ein (literarisches) Reiterstandbild widmete.

Er übersetzte zahlreiche Werke aus dem Englischen – zunächst zeitgenössische Romane im Auftrag verschiedener Verlage, dann Schriften von Stanislaus Joyce und schließlich Gedichte und Prosawerke von Edgar Allan Poe, einen Band mit frühen Erzählungen von William Faulkner sowie Romane von Wilkie Collins, Edward Bulwer-Lytton und James Fenimore Cooper.

Kurz vor seinem Tod fand er in Jan Philipp Reemtsma einen Mäzen, der ihn 1977 finanziell mit 350.000 DM, dem Betrag des Literatur-Nobelpreises, unterstützte und ihn dadurch von materiellen Sorgen befreite.[2]

Seine Witwe Alice gründete 1981 mit Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung und starb 1983 in Bargfeld unversehens. Dave Winer, der Nestor des Bloggens, ist ein Großneffe von Arno Schmidt.

Literarisches Schaffen

Schmidt gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller im deutschen Sprachraum nach dem Zweiten Weltkrieg; die Verbindung von traditionellem Erzählen und avantgardistischer Schreibtechnik begründet seine besondere Stellung in der deutschsprachigen Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Arno Schmidts Werke sind gesättigt von Alltagsdingen eines zeitgenössischen Durchschnittsbürgers der Bundesrepublik Deutschland. Seine Sprache orientiert sich dabei oft an Dialekten. Das Schriftbild wirkt auf den ersten Blick ungewöhnlich, da sich Schmidt vor allem in den späteren Werken nicht unbedingt an die Rechtschreibung des Duden hält, sondern eigene, an die Aussprache angelehnte Schreibweisen verwendet.

Zugleich gibt es sehr viele Bezüge insbesondere zur deutschen und englischen Literatur, wobei dann z. B. für das Alterswerk Abend mit Goldrand (1975) so entlegene Dichtungen wie die Martina des Hugo von Langenstein, das Ende 13. Jahrhunderts entstand, handlungskonstituierend werden können.

Gleichzeitig war Schmidt einer der großen Kenner der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts, speziell aus dem deutschsprachigen Raum. Sein besonderes Interesse galt Autoren, die in ihrer literarischen Qualität verkannt und/oder vergessen waren. Seine vom Süddeutschen Rundfunk produzierten Radio-Essays waren in Dialogform gebrachte Plädoyers für die Neuedition zahlreicher „unerledigter Fälle“ in der Literaturgeschichte. Aufgrund dieser Anregungen entstand später die Reihe Haidnische Alterthümer.

Rezeption

Arno Schmidts Werk hat in der Publizistik und Literaturwissenschaft vor allem lobende, teils rühmende Beachtung gefunden, aber auch Zweifel. So berichtet etwa Walter Jens in einem Feuilleton des Jahres 1950, er habe Schmidts Schreibstil zunächst für „Blödsinn“ gehalten und sich darüber geärgert, dann aber Entzücken über Schmidts Bilder, seinen Snobismus und seinen lebendigen Expressionismus empfunden. Auch Dieter E. Zimmer berichtet in seiner Rezension von Zettels Traum, die im Mai 1970 in der Zeit erschien, von zwiespältigen Leseerfahrungen:

„Es könnte schon sein, dass in ‚Zettel’s Traum‘ das literarische Meisterwerk des Jahrhunderts steckt; es könnte sein, daß es sich um eine Art Streichholz-Eiffelturm in Originalgröße handelt. von einem Hobby-Berserker um den Preis seines Lebens erstellt. Vielleicht auch beides.“

Karl Heinz Bohrer lobte 1973 an Schmidt seinen Humor und nannte ihn Realist und Phantast in einem. Auch in seinen Nachrufen wurde dieser Humor, die Schmidts Sprachstil inhärenten Wortspiele und Kalauer hervorgehoben. Walter Kempowski nannte zudem die Jugendlichkeit und Frische in allem, was er schrieb, während Ludwig Harig seine entschieden demokratische Parteinahme hervorhob.[3]

Ob Schmidt in seinen politischen Urteilen einer kritischen Prüfung standhält, ist umstritten.[4] In seiner Verachtung der Masse und seiner Vergötterung einer als heimatlich empfundenen Landschaft ließen sich, so sein Kritiker Dieter Kuhn, auch immer Residuen völkischer und antidemokratischer Gedanken finden.[5] So löste insbesondere Schmidts Dankesrede für den Goethepreis 1973 gerade unter Anhängern auf der linken Seite des politischen Spektrums Verstörung aus. Gerhard Zwerenz kommentierte in der Zeitschrift das da:

„Schade um den Mann. Hier geht ein Begabter vor die Hunde, weil er seinen Gaben nichts mehr gibt. Deformiert durch sich selbst und die blasierte Überheblichkeit seiner selbsternannten Heide-Jünger. Hat er keine Ahnung von den desto massiver angekotzten Arbeitern, sind seine Kenntnisse von lebenden Literaten nicht exklusiver. Der Dichter solle auch nicht mit dem Dichter gehen, meint er, man störe einander nur. Mag sein. Wer sich so ungescheut Dichter heißt, hat seinen ehrlichen § 51 ehrlich verdient.“[6]

Wiederholt ist festgestellt worden, dass Schmidts Protagonisten überraschungsarm immer den gleichen Typus mit immer denselben Meinungen, Abneigungen und Vorlieben und immer demselben starken Selbstbewusstsein verkörpern, ob sie nun Heinrich Düring heißen, Walter Eggers oder Charles Henry Winter.[7] Hierin sieht der Germanist Wilfried Barner aber keinen Nachteil: Gerade diese Typik sei für Schmidt die Voraussetzung gewesen, in seinem Erzählen die deutsche Gesellschaft prismatisch zu spiegeln.[8]

Preise

Ausstellungen

  • 2003 Vestibül Rathaus Nienburg: Ausstellung Leben & Werk Arno Schmidts[9]

Werknachweis

Nachlass

Der persönliche und der literarische Nachlass sind bis auf wenige Ausnahmen in Bargfeld erhalten; beide Teile des Nachlasses sowie Haus und Grundstück werden von der Arno-Schmidt-Stiftung betreut. In der angrenzenden (umgebauten) „Alten Schmiede“ befinden sich ein Arno-Schmidt-Museum und eine Forschungsstätte. Vorarbeiten zur Fouqué-Biographie werden im Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrt.

Werke

Erzählungen, Romane und andere dichterische Arbeiten

  • Dichtergespräche im Elysium; 1940 (handschriftlich); 1984 erstmals aus dem Nachlass herausgegeben
  • Pharos oder von der Macht der Dichter; um 1944; in Abend mit Goldrand (1975) übernommen; aus dem Nachlass in Band I,4 der Bargfelder Ausgabe veröffentlicht
  • Leviathan; Rowohlt 1949
  • Arno Schmidts Wundertüte; 1948/49, aus dem Nachlass veröffentlicht, suhrkamp
  • Brand’s Haide; Rowohlt 1951
  • Schwarze Spiegel; Rowohlt 1951
  • Die Umsiedler – 2 Prosastudien; Frankfurter Verlagsanstalt 1953
    • Die Umsiedler
    • Alexander
  • Aus dem Leben eines Fauns; Rowohlt 1953
  • Kosmas oder Vom Berge des Nordens; Krefeld, Baden-Baden: Agis 1955 (Augenblick-Supplementband 1)
  • Tina oder über die Unsterblichkeit; in: Kosmos; Tina; Goethe 1997 (Fischer), ursprünglich: 1955.
  • Seelandschaft mit Pocahontas; zuerst in: Alfred Andersch (Hrsg): Texte und Zeichen, Band 1; Luchterhand 1955
  • Das steinerne Herz; Stahlberg 1956
  • Die Gelehrtenrepublik; Stahlberg 1957
  • KAFF auch Mare Crisium; Stahlberg 1960
  • Kühe in Halbtrauer; Stahlberg 1964 (In der Werkausgabe unter dem Titel Ländliche Erzählungen)
  • Trommler beim Zaren; Stahlberg, Karlsruhe 1966
  • Zettels Traum; Goverts Krüger Stahlberg 1970
  • Die Schule der Atheisten; S. Fischer 1972
  • Abend mit Goldrand; S. Fischer 1975
  • Julia, oder die Gemälde; Haffmans 1983, Fragment aus dem Nachlass
  • Brüssel / Die Feuerstellung; Suhrkamp 2002, Erzählfragmente aus dem Nachlass
  • Arno Schmidts Lilienthal 1801, oder Die Astronomen. Fragmente eines nicht geschriebenen Romans; eine Edition der Arno Schmidt Stiftung im Haffmans Verlag, 1996
  • Sommermeteor; Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a. M. 1995. „Stürenburg Geschichten“ um den Vermessungsrat a. D. Stürenburg

Literaturgeschichtliche und -theoretische Arbeiten

  • Fouqué und einige seiner Zeitgenossen; Bläschke 1958; 2. verbesserte und beträchtlich vermehrte Aufgabe 1960
  • Dya Na Sore – Gespräche in einer Bibliothek; 1958
  • Rosen und Porree; 1959
  • Belphegor. Nachrichten von Büchern und Menschen; Stahlberg 1961
  • Sitara und der Weg dorthin – eine Studie über Wesen, Werk & Wirkung Karl Mays; 1963
  • Die Ritter vom Geist; 1965
  • Der Triton mit dem Sonnenschirm; 1969
  • Vorläufiges zu Zettels Traum; Schallplatten-Kassette mit 2 Langspielplatten und einer Faksimile-Beigabe, S. Fischer Verlag 1977; eine Umschrift des Vortrags liegt bei.
  • … denn ‚wallflower‘ heißt „Goldlack“, Drei Dialoge. Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung im Haffmans Verlag, 1984

Beiträge in Zeitschriften und Büchern

Übersetzungen

  • Hammond Innes: Der weiße Süden; rororo, Hamburg, 1952. Originaltitel: The white south.
  • Peter Fleming: Die sechste Kolonne; rororo, Hamburg, April 1953. Originaltitel: The sixth column.
  • Neil Paterson: Ein Mann auf dem Drahtseil; rororo, Hamburg, 1953 (Darin neben der Titelgeschichte: George Wilson – und er war wirklich ein Prachtexemplar!). Originaltitel: Man on the tight rope. The life and death of George Wilson.
  • Hans Ruesch: Rennfahrer; rororo, Hamburg, 1955. Originaltitel: Originaltitel: The racer.
  • Sloan Wilson: Der Mann im grauen Anzug; Wolfgang Krüger Verlag, Hamburg 1956 (Arno Schmidt wird als Übersetzer nicht genannt, da er mit Textänderungen des Verlags nicht einverstanden war). Originaltitel: The man in the gray flannel suit.
  • Evan Hunter: Aber wehe dem Einzelnen; Ullstein 1957. Originaltitel: Second ending.
  • Hassoldt Davis: Das Dorf der Zauberer; Ullstein 1958. Originaltitel: Sorcerer’s Village.
  • Evan Hunter: An einem Montag Morgen; Nannen 1959. Originaltitel: Strangers when we meet.
  • Evan Hunter: Recht für Rafael Morrez; Nannen 1960. Originaltitel: A matter of conviction.
  • Stanislaus Joyce: Meines Bruders Hüter; Suhrkamp 1960. Originaltitel: My brother's keeper.
  • Stanley Ellin: Sanfter Schrecken; Goverts, Stuttgart 1961. Originaltitel: Mystery Stories.
  • Pietro di Donato: Das Fest des Lebens; Nannen 1962. Originaltitel: Three circles of light.
  • James Fenimore Cooper: Conanchet oder Die Beweinte von Wish-Ton-Wish ; Goverts 1962. Originaltitel: The wept of Wish-Ton-Wish. (Vgl. dazu King Philip’s War.)
  • William Faulkner: New Orleans – Skizzen und Erzählungen; Fretz & Wasmuth Verlag, Zürich 1962; New Orleans Sketches; Double Dealer, New Orleans 1925.
  • Stanislaus Joyce: Das Dubliner Tagebuch des Stanislaus Joyce; Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1964. Originaltitel: The Dublin diary of Stanislaus Joyce.
  • Wilkie Collins: Die Frau in Weiß; Goverts, Stuttgart 1965. Originaltitel: The woman in white.
  • Edgar Allan Poe: Werke, 4 Bände, Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau, 1966 (Band 1), 1967 (Band2), 1973 (Band 3), 1973 (Band 4); zusammen mit Hans Wollschläger u.a.
  • Edward Bulwer-Lytton, 1. Baron Lytton: Was wird er damit machen? Nachrichten aus dem Leben eines Lords; Goverts Krüger Stahlberg Verlag, Stuttgart, 1971; 1975 auch als Taschenbuch erschienen. Originaltitel: What will he do with it?
  • Edward Bulwer-Lytton: Dein Roman; Goverts 1973. Originaltitel: My Novel, or, Varieties in English Life, by Pisistratus Caxton
  • James Fenimore Cooper: Bilder aus der amerikanischen Vergangenheit; The Littlepage Manuscripts:
    • Satanstoe – Bilder aus der amerikanischen Vergangenheit I; S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1976; Satanstoe: or, The Littlepage Manuscripts. A Tale of the Colony; Burgess, Stringer & Co., New York 1845.
    • Tausendmorgen – Bilder aus der amerikanischen Vergangenheit II; S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1977; The Chainbearer: or, The Littlepage Manuscripts; Burgess, Stringer & Co., New York 1845.
    • Die Roten – Bilder aus der amerikanischen Vergangenheit III; S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1978; The Redskins: or, Indian and Injin. Being the Conclusion of The Littlepage Manuscripts; Burgess, Stringer & Co., New York 1846.

Lesungen

  • Arno Schmidt liest. Sämtliche Tonbandaufnahmen 1952–1964, 5 + 1 Ergänzungs-CD; Arno Schmidt Stiftung, Bargfeld; Zweitausendundeins, Frankfurt a.M., 1992/1993.

Fotografien

Es haben sich rund 2.500 Fotografien (Papierabzüge resp. Negative und Diapositive im Format 4 x 4) von Arno Schmidt erhalten.

  • Arno Schmidt: Vier mal vier. Fotographien aus Bargfeld; hg. v. Janos Frecot; Bargfeld 2003.

Ausgaben

  • Bargfelder Ausgabe (1986ff.), in vier Abteilungen und mit Supplementbänden (abgekürzt: BA):
    • Werkgruppe I: Romane, Erzählungen, Gedichte, Juvenilia
      • Bd. 1: Enthymesis, Leviathan, Gadir, Alexander, Brand's Haide, Schwarze Spiegel, Umsiedler, Faun, Pocahontas, Kosmas; 1987
      • Bd. 2: Das steinerne Herz, Tina, Goethe, Gelehrtenrepublik; 1986
      • Bd. 3: KAFF auch Mare Crisium, Ländliche Erzählungen; 1987
      • Bd. 4: Kleinere Erzählungen, Gedichte, Juvenilia; 1988
    • Werkgruppe II: Dialoge
    • Werkgruppe III: Essays und Biographisches
      • Bd. 1: Fouqué und einige seiner Zeitgenossen; 1993
      • Bd. 2: Sitara und der Weg dorthin; 1993
      • Bd. 3: Essays und Aufsätze 1; 1995
      • Bd. 4: Essays und Aufsätze 2; 1995
    • Werkgruppe IV: Das Spätwerk
      • Bd. 1: Zettels Traum (noch nicht erschienen [Stand Oktober 2005])
      • Bd. 2: Die Schule der Atheisten; 1994
      • Bd. 3: Abend mit Goldrand; 1993
      • Bd. 4: Julia, oder die Gemälde; 1992
    • Supplemente:
      • Bd. 1: Fragmente. Prosa, Dialoge, Essays, Autobiografisches; bearb. von Susanne Fischer und Bernd Rauschenbach; Bargfeld 2003
      • Bd. 2, Lesungen, Umfragen, Interviews; 2006
  • Die Bargfelder Ausgabe auf CD-ROM; erarbeitet von Günter Jürgensmeier, 1998; bestehend aus:
    • CD-ROM: Arno Schmidt: Werke und Konkordanz. Systemvoraussetzungen u. a.: Windows (ab Version 3.1); Macintosh mit einem Windows-Emulator; mit Einschränkungen GNU/Linux (x86-Systeme) mit Wine
    • Günter Jürgensmeier, Handbuch zur CD-ROM „Arno Schmidt: Werke und Konkordanz“. Die Bargfelder Ausgabe; Bargfeld 1998.
  • Arno-Schmidt-Brief-Edition (1985 ff.):
  • Tagebücher (2004ff.):
    • Alice und Arno Schmidt: Tagebuch aus dem Jahr 1954; Suhrkamp 2004.

Sonderausgaben

  • Zürcher Kassette. Das erzählerische Werk in 8 Bänden; Haffmans 1985
  • Zur deutschen Literatur, Bände I–IV; Haffmans 1988
  • Arno Schmidts „Seelandschaft mit Pocahontas“. Zettel und andere Materialien; Haffmans Verlag 2000

Dokumente

  • Ernst Krawehl (Hg.): Porträt einer Klasse. Arno Schmidt zum Gedenken; S. Fischer, Frankfurt am Main, 1982
  • Jan Philipp Reemtsma, Bernd Rauschenbach (Hg.): „Wu Hi?“ Arno Schmidt in Görlitz Lauban Greiffenberg; Zürich: Haffmans 1986
  • Alice Schmidt: Tagebuch aus dem Jahr 1954; Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2004

Hörbücher und andere Tonträger

  • Arno Schmidt: Nachrichten von Büchern und Menschen. Elf originale Radio-Essays, 12 Audio-CDs mit 16-seitigem Booklet; cpo, Osnabrück; Aufnahmen des Süddeutschen Rundfunks 1955–1961.
  • Arno Schmidt: Nachrichten von Büchern und Menschen 2. Sieben originale Radio-Essays, 9 Audio-CDs mit 24-seitigem Booklet; cpo, Osnabrück, 2006; Aufnahmen des Süddeutschen Rundfunks 1956, 1958–1960, 1963, 1969, 1974.

Literatur

Bibliografien

  • Hans-Michael Bock: Bibliografie Arno Schmidt 1949–1978. 2., verbesserte und ergänzte Ausgabe. edition text + kritik, München 1979 (Standardausgabe)
  • Karl-Heinz Müther: Bibliographie Arno Schmidt 1949–1991; Bielefeld 1992; bislang sind 6 Nachlieferungen erschienen (Stand 2003). Teilweise Online als pdf-Dateien verfügbar, die Nachlieferungen 1–5 sind eingearbeitet; Nachlieferung 6 (2001–2002) steht separat als PDF zur Verfügung (Stand 2004); Nachlieferung 7 (2003–2004) erschien 2006

Gesamtdarstellungen

  • Wolfgang Martynkewicz: Arno Schmidt; Rowohlts Monographien 484; Reinbek 1992; ISBN 3499504847
  • Wolfgang Albrecht: Arno Schmidt; Stuttgart, Weimar 1998. (Vorstellung und Bilanz bisheriger Forschung; Interpretationsansätze)
  • Arno Schmidt? – Allerdings!; Marbach, 2006 (Marbacher Kataloge) [zur Ausstellung in Marbach 2006].
  • Marius Fränzel: Dies wundersame Gemisch – Eine Einführung in das erzählerische Werk Arno Schmidts; Ludwig, Kiel, 2002, ISBN 978-3933598547

Einzeluntersuchungen

Zu Einzelthemen gibt die Arno-Schmidt-Stiftung (Bargfeld) in loser Folge die Hefte zur Forschung heraus.

  • Rudi Schweikert (Hg.): „Da war ich hin und weg“. Arno Schmidt als prägendes Lese-Erlebnis. 100 Statements und Geschichten. Bangert & Metzler, Frankfurt am Main, Wiesenbach 2004.
  • Rainer Barczaitis: „Kein simpel-biedrer Sprachferge“. Arno Schmidt als Übersetzer. Bangert & Metzler, Frankfurt 1985.
  • Andre Desilets: Protest und Aussenseitertum im Werk Arno Schmidts. Bangert & Metzler, Frankfurt 1987.
  • Guido Graf: Über den Briefwechsel zwischen Arno Schmidt und Hans Wollschläger. Bangert & Metzler, Wiesenbach 1997.
  • Jochen Hengst: Den ersten Schriftraum von Arno Schmidts „Die Schule der Atheisten“ abschreiten. Bangert & Metzler, Wiesenbach 2002.
  • Henning Herrmann-Trentepohl: Verfluchte Zeitn! Die Rolle des Fernsehens im Spätwerk Arno Schmidts; Bangert & Metzler, Frankfurt 1992.
  • Kurt Jauslin: Der magersüchtige Leviathan. Essen und Trinken im Werk Arno Schmidts. Ein Versuch zur Mythologie des Alltagslebens; Bangert & Metzler, Frankfurt am Main, Wiesenbach 1998.
  • Irmtraud und Dietmar Noering: „Der Knopf im Rosengarten“. Anregungen und Hilfen zu einer Interpretation von Arno Schmidts „Seelandschaft mit Pocahontas“; Bangert & Metzler, Frankfurt 1985.
  • Guido E. Öztanil (Herausgeber): Komplizierte Gefilde; Bangert & Metzler, Wiesenbach 2007 (Sammelband mit 6 Beiträgen zu Arno Schmidt).
  • Heiko Postma: Aufarbeitung und Vermittlung literarischer Traditionen. Arno Schmidt und seine Arbeiten zur Literatur; Bangert & Metzler, Frankfurt 1982.
  • Dieter H. Stündel: Arno Schmidt / Zettels Traum; Bangert & Metzler, Frankfurt am Main, Wiesenbach 1984 (Erste umfangreiche Darstellung von Arno Schmidts Hauptwerk).
  • Volker Ladenthin: Misanthrop und Philanthrop? Über die Beziehung zwischen Arno Schmidt und Heinrich Böll. In: Wirkendes Wort, Band 38; 1988, S. 359–370
  • Volker Langbehn: Arno Schmidts Zettels Traum: An Analysis; Camden House, Rochester 2003.
  • Maike Bartl: Ein erloschener Leuchtturm; Bargfeld 2001.
  • Kai U. Jürgens: Ni Dieu, ni Maîtresse. Exil und Erotik in Arno Schmidts „Nobodaddy’s Kinder“; Ludwig, Kiel 2000.
  • Thomas Körber: Arno Schmidts Romantik-Rezeption; Beihefte zum Euphorion, Heft 31; C. Winter, Heidelberg 1998.
  • Alexis Eideneier: „… das endlos=gezierte Zeug“. Die Proust-Rezeption bei Arno Schmidt; Igel Verlag Wissenschaft, Paderborn 1996.
  • Ralf Georg Czapla: Mythos, Sexus und Traumspiel. Arno Schmidts Prosazyklus „Kühe in Halbtrauer“; Literatur- und Medienwissenschaft, 15; Igel Verlag Wissenschaft, Paderborn 1993 (Interpretationen aller Erzählungen des Bandes).
  • Peter J. Brenner: Melancholische Aufklärung. Literarische Konstruktion als Wirklichkeitskritik im Werk Arno Schmidts; in: Bargfelder Bote, Band 55–56, 1981; S. 3–22 (Konzentrierte Einführung in die Ästhetik des Spätwerks).
  • Horst Thomé: Natur und Geschichte im Frühwerk; edition text + kritik, München 1981.
  • Josef Huerkamp: Der Landschafter auf der Höhe. Arno Schmidt in Kastel 1951–1955; Neisse Verlag, Dresden 2008

Periodica zu Arno Schmidt

  • Jörg Drews (Hg.): Bargfelder Bote. Materialien zum Werk Arno Schmidts
  • Zettelkasten. Jahrbuch der Gesellschaft der Arno-Schmidt-Leser (GASL); seit 1984.
  • Schauerfeld. Mitteilungen der GASL.
  • Der Haide-Anzeiger; Bangert & Metzler.

Bildbände

  • Michael Ruetz: Arno Schmidt. Bargfeld; Zweitausendeins Verlag, Frankfurt 1993

Weblinks

Verzeichnis der Bibliothek Arno Schmidts

  • Downloadlink als 4MB große zip-Date; ursprünglich 1991 in Buchform erschienen: Dieter Gätjens: Die Bibliothek Arno Schmidts. Ein kommentiertes Verzeichnis seiner Bücher. 2003 im pdf-Format: Neue Ausgabe, durchgesehen und erweitert von Günter Jürgensmeier.

„Arno Schmidt Referenzbibliothek“ der GASL

Einzelnachweise

  1. Redemanuskript auf der Seite der Arno-Schmidt-Stiftung
  2. Volker Ullrich: Ein Portrait des Mäzens Jan Philipp Reemtsma. In: Die Zeit vom 3. Mai 1996
  3. Wolfgang Martynkewicz: Arno Schmidt mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten; Rowohlt, Reinbek 1992, S. 147f.
  4. Dieter Bänsch, Die Fünfziger Jahre. Beiträge zu Politik und Kultur; Gunter Narr Verlag, Tübingen 1985; S. 349f
  5. Dieter Kuhn, Das Missverständnis. Polemische Überlegungen zum politischen Standort Arno Schmidts; edition text und kritik, München 1982
  6. Gerhard Zwerenz: Ansichten eines Snobs; in: Jan Philipp Reemtsma, Bernd Rauschenbach (Hrsg.): Der Rabe. Magazin für jegliche Art von Literatur, Nr. 12; Haffmans Verlag, Zürich 1985, S. 40
  7. Guido Graf: Arno Schmidt. Leben im Werk; Königshausen & Neumann, Würzburg 1998; S. 29
  8. Wilfried Barner, Helmut de Boor: Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart; C.H.Beck, München 20062; S. 186
  9. http://www.oppermann-gesellschaft.de/ → Kalender → juni 2003

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  • Schmidt (Name) — Schmidt mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Herkunft Wie die meisten häufigen Familiennamen ist Schmidt von einem Beruf abgeleitet, hier von dem …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt — mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Häufigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt — is a German surname that is a cognate of Smith , an occupational surname for a blacksmith. Other variations of the name include Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidtke, Schmidtchen, Schmied, Schmit, Schmits, Schmith, and Smits.Schmidt may also refer… …   Wikipedia

  • Otto Zander — (* 11. August 1886; † 20. Juni 1938) war Regierungsdirektor und Funktionär der NSDAP in der Zeit des Nationalsozialismus. Von 1933 bis 1938 war er Bundesleiter des Großdeutschen Schachbundes. Bei der Gründungsversammlung des GSB in Bad Pyrmont am …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt — Schmịdt,   1) Alfred, Philosoph und Soziologe, * Berlin 19. 5. 1931; seit 1972 Professor in Frankfurt am Main; Schmidt gehört der Frankfurter Schule der kritischen Theorie an (Mitherausgeber der Gesammelten Schriften M. Horkheimers, Übersetzer… …   Universal-Lexikon

  • Schmidt —  Cette page d’homonymie répertorie des personnes (réelles ou fictives) partageant un même patronyme. Schmidt est un nom de famille germanophone qui signifie « forgeron ». Pour consulter un article plus général, voir : Nom de… …   Wikipédia en Français

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