- Otto Prein
-
Otto Prein (* 12. November 1867 in Dortmund-Husen; † 28. April 1945 in Hohenlimburg) war ein evangelischer Pfarrer und Amateurarchäologe.
Prein entdeckte 1905 als Pfarrer des Kirchspiels Kamen-Methler (Margaretenkirche Methler) Spuren eines römischen Lagers im zu seiner Gemeinde gehörigen Bergkamen-Oberaden. Obwohl Prein kein studierter Archäologe war, widmete er sich intensiv und fachkundig der Ausgrabung des im Jahre 11 v. Chr. entstandenen, größten rechtsrheinischen römischen Militär-Lagers. Auf einem Hügel (dem heutigen "Römerberg" ) gelegen, bildete es zusammen mit dem an der Lippe gelegenen zwei Kilometer entfernten zugehörigen Uferkastell in Lünen-Beckinghausen, das zuvor von Prein entdeckt worden war, das Standquartier von zwei bis drei Legionen im Gebiet der germanischen Sugambrer. Die Grabungen wurden 1937/38 von dem Dortmunder Museumsleiter Christoph Albrecht fortgesetzt und in den 1980er Jahren unter Leitung des Münsteraner Provinzialarchäologen Johann-Sebastian Kühlborn fortgeführt.
Preins in Wilhelminischer Zeit mit Begeisterung aufgenommene Theorie, dass es sich bei dem Römerlager in Oberaden um das Castra Aliso handele, das den geschlagenen Truppen des Varus als Rückzugspunkt nach der Varusschlacht diente, erwies sich als wissenschaftlich nicht haltbar, da das Oberadener Römerlager bereits im Jahre 9 v. Chr., also deutlich vor dem Zeitpunkt der vernichtenden Niederlage des Statthalters Publius Quinctilius Varus im Jahre 9 nach Christus - nach erfolgter Zwangsumsiedlung des etwa 40.000 Menschen starken germanischen Stammes der Sugambrer ins linksrheinische Xanten - zu Gunsten eines weiter westlich gelegenen Lagers in Haltern aufgegeben wurde.
Die meisten der dank der besonderen lokalen Bodenbeschaffenheit (Lehm) gut erhaltenen Oberadener Fundstücke (Gefäße, Waffen, Fässer, auch Spuren einer Holz-Erde Mauer) befinden sich im Römermuseum Haltern. Das lokale Stadtmuseum Bergkamen in Oberaden bietet einen guten Überblick.
Weblinks
- Literatur von und über Otto Prein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
Wikimedia Foundation.