Otto Victor II. von Schönburg

Otto Victor II. von Schönburg

Otto Victor II. Hugo Sigismund von Schönburg-Waldenburg (* 22. August 1882 in Potsdam; † 14. September 1914 bei Reims) war seit 1893 Fürst von Schönburg.

Leben

Fürst Otto Victor II. war der Sohn von Erbprinz Otto Karl Victor von Schönburg-Waldenburg (1856–1888) und Prinzessin Lucia zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1859–1903). Als Kind besuchte er das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden. Anschließend studierte er Jura an den Universitäten Bonn und Leipzig. Im Mai 1904 trat Otto Victor in das Leibgarde-Husarenregiment in Potsdam ein. Zwischen 1907 und 1910 unternahm er mehrere Reisen und Jagdexpeditionen, die ihn u.a. nach Palästina, Ägypten, dem Sudan und Abessinien führten. Von seinen Reisen brachte Otto Victor zahlreiche Jagdtrophäen und Kunstschätze mit, die später als Exponate der kunsthistorisch bedeutsamen Sammlungen des Waldenburger Schlossmuseums der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

Als Oberhaupt der Linie Schönburg-Waldenburg folgte Otto Victor seinem Großvater Otto Friedrich von Schönburg-Waldenburg als Besitzer der Herrschaften Waldenburg, Lichtenstein und Stein, der Rittergüter Belgershain und Pomßen sowie verschiedener außersächsischer Besitzungen. An Repräsentation und Prachtentfaltung interessiert, ließ Otto Victor 1909 bis 1912 Schloss Waldenburg großzügig umbauen und erweitern. Das äußerst gelungene, wenngleich sehr kostspielige Projekt wurde von Hofbaurat Gustav Fröhlich und Architekt Willy Meyer, beide aus Dresden, realisiert.

Otto Victor gehörte der I. Kammer des Sächsischen Landtags an und vertrat dort die Interessen des Gesamthauses Schönburg. Die erfolgreiche Kandidatur seines Schwagers Prinz Wilhelm zu Wied für den vakanten albanischen Thron, die Fürst Otto Victor II. unterstützt hatte, verhalf auch dem Haus Schönburg europaweit zu einer gesteigerten Beachtung. So empfing Fürst Otto Victor am 23. Februar 1914 die offizielle albanische Throndeputation unter Essad Pascha auf Schloss Waldenburg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Fürst Otto Victor an der Westfront, wo er bereits am 14. September 1914 bei einem Erkundungsritt nahe Reims fiel. Sein Leichnam wurde zunächst auf dem Schlachtfeld beigesetzt, kurz darauf aber exhumiert und nach Lichtenstein überführt. Fürst Otto Victor II. war Inhaber des Großkreuzes des Albrechts-Ordens sowie zahlreicher weiterer Auszeichnungen.

Familie

Aus seiner Ehe mit Prinzessin Eleonore zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1880–1965) hatte er keine Kinder. Seine Schwester Sophie war für sechs Monate Fürstin von Albanien, sein Bruder Günther folgte ihm 1914 als 5. Fürst von Schönburg.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Otto Victor I. von Schönburg — Waldenburg (* 1. März 1785 in Waldenburg; † 16. Februar 1859 in Leipzig) war Mitglied im Sächsischen Landtag und seit 1800 Fürst von Schönburg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Victor von Schönburg — ist der Name folgender Personen: Otto Victor I. von Schönburg (1785–1859), Sächsischer Landtagsabgeordneter Otto Victor II. von Schönburg (1882–1914), Fürst von Schönburg Waldenburg Diese Seite ist eine Begriffsk …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste des Hauses Schönburg — Inhaltsverzeichnis 1 Stammliste 1.1 Nachfahren von Otto Ludwig 1.1.1 Nachfahren von Otto Victor (Schönburg Waldenburg) 1.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Schönburg [2] — Schönburg (Geneal. u. Gesch.). Das Geschlecht der Fürsten, Grafen u. Herren von S. ist eines der ältesten in Deutschland. Nach der Sage stammt dasselbe von einem böhmischen Herrscher Theobald, dem zweiten Sohne des Herzogs Wladislaw I. von Böhmen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Stammliste von Reuß — Regenten und Linien des Hauses Reuß Vögte und Herren von Weida Herren zu Weida Erkenbert I. (* um 1090; † um 1163/69) Heinrich I. Probus (* um 1122; † um 1193) Vögte von Weida (1193–1427) Heinrich II., der Reiche (1193–1209) (* um 1164/65; † um… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Mansfeld — Regenten und Linien der Grafen von Mansfeld Grafen von Mansfeld Alt Mansfelder Stamm Hoyer I. ( † nach 1069) Hoyer II. (I.) ( † 1115) Hoyer III. (II.) ( † nach 1157) Hoyer IV. (III.) (* vor 1140; † nach 1183) Burchard I. ( † 1229) (1229… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Schwarzburg — Dieser Artikel enthält die Stammliste von Schwarzburg mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Die Grafen von Schwarzburg 2 Die Grafen von Schwarzburg Schwarzburg (1275–1397) 3 Die Grafen …   Deutsch Wikipedia

  • Stammtafel von Schwarzburg — Dieser Artikel enthält die Stammliste von Schwarzburg mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Von Günther XL. (Schwarzburg) bis Friedrich Karl (Schwarzburg Rudolstadt) 2 Von Friedrich… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Lippe — mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Die Herren zur Lippe 1.1 Von Hermann I. (Lippe) bis Simon I. (Lippe) 1.2 Von Simon I. (Lippe) bis Simon V. (Lippe) 2 Die Reichsgrafen zur Lippe …   Deutsch Wikipedia

  • Stammtafel von Lippe — Stammliste von Lippe mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Die Herren zur Lippe 1.1 Von Hermann I. (Lippe) bis Simon I. (Lippe) 1.2 Von Simon I. (Lippe) bis Simon V. (Lippe) 2 Die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”