Otto Waldmann

Otto Waldmann

Otto Waldmann (* 2. Oktober 1885 in Pforzheim; † 10. März 1955 in Köln) war ein deutscher Tierseuchenforscher und Professor.

Leben

Waldmann studierte Medizin und war Mitglied der RSC-Corps Corps Saxo-Thuringia München und Vandalia Königsberg; später schloss er sich noch den Corps Marchia Greifswald und Irminsul in Hamburg an, denen er bis zu seinem Tode angehörte.

Waldmann promovierte an der Medizinischen Fakultät.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Waldmann 1919 beauftragt, die vom Friedrich Loeffler begonnenen Arbeiten auf der Insel Riems fortzusetzen. Er war Mitbegründer und Leiter der Reichsforschungsanstalt auf der Insel Riems (siehe: Friedrich-Loeffler-Institut). Seine Haupttätigkeit lag in der Forschung um die Maul- und Klauenseuche sowie in der Produktion eines MKS-Hochimmunserums. Während dieser Tätigkeit entdeckte Waldmann 1938 den Impfstoff gegen die Maul- und Klauenseuche, der im Seuchenzug der Jahre 1937 bis 1938 zum Einsatz kam.

Durch seine Forschungsergebnisse war Waldmann für die Verleihung des Nobelpreises im Gespräch. Aufgrund der Isolation Deutschlands während des Zweiten Weltkrieges kam es jedoch nicht hierzu. Später erhielt er jedoch als Anerkennung für seine Leistungen eine Ehrendoktorwürde.

Nach Kriegsende wirkte er in der Sowjetischen Besatzungszone noch bis 1948 als Präsident des Riemser Instituts. Trotz seiner außerordentlichen Lebensleistung als nicht „systemkonform“ aus dem Dienst entfernt, emigrierte er mit 63 Jahren nach Argentinien. In Buenos Aires wurde er Leiter des Departamento de Vacunas des Instituto National de La Fiebre Aftosa.

Sein Sohn war der Dramatiker Dieter Waldmann.

Literatur

  • Hartmut Elers & Andreas Walther: 125 Jahre Corps Irminsul, Hamburg 2005
  • H.C. Nagel, „Das Verhalten des Maul- und Klauenseuchevirus in neugeborenen Laboratoriumstieren“, Zbl.Bakt., I Orig. 159 (1952), S. 40-468
  • Erhard Geißler, „Biologische Waffen – Nicht in Hitlers Arsenalen“, aus Studien- und Friedensforschung Bd. 13
  • Helmut Steigelmann, „Die Pennälerverbindung Teutonia 1842“, S. 141 ff.

Weblinks


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