Otto Wiethaus

Otto Wiethaus

Otto Wiethaus (* 29. Juli 1842 in Limburg a.d. Lenne; † 27. April 1918 in Bonn) war ein deutscher Ingenieur, Industrieller und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Otto Wiethaus, Sohn des Kreisrichters Carl Wiethaus, studierte von 1859 bis 1862 Maschinenbau am Polytechnikum in Karlsruhe. Dort wurde er Mitglied der Burschenschaft Teutonia. Zu seiner weiteren Ausbildung arbeitete er ein Jahr unentgeltlich in der Maschinenfabrik von Fétu-Defize in Lüttich. Danach war Vollrath Betriebsassistent bei der Firma John Cockerill in Seraing bei Lüttich. 1867 wechselte er zu Phoenix in Ruhrort. Erst war er Assistent des Betriebsleiters, dann Fabrikationsleiter des Puddel- und Walzwerkes. Nach fünf Jahren übernahm er die technische Leitung des Aachener Hütten-Aktien-Vereins zu Rothe Erde bei Aachen.

Westfälische Drahtindustrie

1874 wurde Wiethaus zum technischen Leiter der Westfälischen Drahtindustrie zu Hamm. Dabei wurde er als stellvertretendes Mitglied in der Vorstand aufgenommen. 1894 wurde er ordentliches Vorstandsmitglied und von 1894 bis 1910 leitete er als alleiniger Vorstand und Generaldirektor das Unternehmen. Als technischer Leiter der Westfälischen Drahtindustrie gelang es Wiethaus eine Sanierung des Unternehmens. Zu dieser Zeit machte das Unternehmen Verluste, und die Jahreserzeugung betrug ca. 35.000t. Nach Wiethaus' Ausscheiden schrieb das Unternehmen schwarze Zahlen und die Jahreserzeugung war größer als 226.000t. Die Anzahl der Arbeiter stieg von 800 auf über 2.200. Nach 1910 ging Otto Wiethaus in den Aufsichtsrat und verblieb dort bis zu seinem Tode.

Wirtschaftsverbände

Wiethaus war Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses der Aktiengesellschaft Deutsche Drahtwalzwerke. Er setzte sich für die Schaffung von Verfeinerungsverbände des Drahtgewerbes ein, in denen er lange Jahre zu den führenden Männern gehörte. Seit der Gründung des Verbands deutscher Drahtstiftfabrikanten 1898 war Wiethaus stellvertretender und von 1902 an erster Vorsitzender, bis zur Auflösung des Verbandes 1906. Ebenfalls war er stellvertretender und später erster Vorsitzender des von 1900 bis 1905 existierenden Drahtseilverbandes. Wiethaus leitete während der gesamten Geltungsdauer von 1909-1911 die Inlands-Preiskonvention für Draht, Drahtwaren und Drahtstifte.

Ehrenamtliche Tätigkeiten und Politik

Otto Wiethaus arbeitete lange im Vorstand des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller und des Vereins zur Schiffbarmachung der Lippe. Er gehörte dem Bezirkseisenbahnrat zu Hannover und seit 1910 dem Verwaltungsrat der Berliner Handelsgesellschaft an. Wiethaus war viele Jahre Stadtverordneter und Kreisausschussmitglied in Hamm. Dort war er an der Gründung und am Ausbau des Sool- und Thermalbades beteiligt. Und er betätigte sich lange Zeit als Vorsitzender des Kreiswahlkomites der Nationalliberalen Partei für den Wahlkreis Hamm-Soest.

Weblinks

Quellen

  • Stahl und Eisen, 38. Jahrgang, Nr. 21, 1918.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wiethaus — ist der Name folgender Personen: Carl Wiethaus (1809–1865), Jurist und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung Julius Wiethaus (1806–1863), Landrat und Abgeordneter Otto Wiethaus (1842–1918), Ingenieur, Industrieller und Politiker …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Hamm — Die Stadt Hamm in Westfalen war von 1882 bis 1955 Badekurort und durfte sich dementsprechend Bad Hamm nennen. Ermöglicht wurde der Betrieb des Heilbades durch Solefunde auf dem Hammer Stadtgebiet. Der Kurpark und das heute denkmalgeschützte… …   Deutsch Wikipedia

  • Klinik für manuelle Therapie in Hamm — Die Stadt Hamm in Westfalen war von 1882 bis 1955 Badekurort und durfte sich dementsprechend Bad Hamm nennen. Ermöglicht wurde der Betrieb des Heilbades durch Solefunde auf dem Hammer Stadtgebiet. Der Kurpark und das heute denkmalgeschützte… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurhaus (Hamm) — Die Stadt Hamm in Westfalen war von 1882 bis 1955 Badekurort und durfte sich dementsprechend Bad Hamm nennen. Ermöglicht wurde der Betrieb des Heilbades durch Solefunde auf dem Hammer Stadtgebiet. Der Kurpark und das heute denkmalgeschützte… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurhaus Bad Hamm — Die Stadt Hamm in Westfalen war von 1882 bis 1955 Badekurort und durfte sich dementsprechend Bad Hamm nennen. Ermöglicht wurde der Betrieb des Heilbades durch Solefunde auf dem Hammer Stadtgebiet. Der Kurpark und das heute denkmalgeschützte… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurhaus Hamm — Die Stadt Hamm in Westfalen war von 1882 bis 1955 Badekurort und durfte sich dementsprechend Bad Hamm nennen. Ermöglicht wurde der Betrieb des Heilbades durch Solefunde auf dem Hammer Stadtgebiet. Der Kurpark und das heute denkmalgeschützte… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurpark (Hamm) — Die Stadt Hamm in Westfalen war von 1882 bis 1955 Badekurort und durfte sich dementsprechend Bad Hamm nennen. Ermöglicht wurde der Betrieb des Heilbades durch Solefunde auf dem Hammer Stadtgebiet. Der Kurpark und das heute denkmalgeschützte… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurpark Bad Hamm — Die Stadt Hamm in Westfalen war von 1882 bis 1955 Badekurort und durfte sich dementsprechend Bad Hamm nennen. Ermöglicht wurde der Betrieb des Heilbades durch Solefunde auf dem Hammer Stadtgebiet. Der Kurpark und das heute denkmalgeschützte… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurpark Hamm — Die Stadt Hamm in Westfalen war von 1882 bis 1955 Badekurort und durfte sich dementsprechend Bad Hamm nennen. Ermöglicht wurde der Betrieb des Heilbades durch Solefunde auf dem Hammer Stadtgebiet. Der Kurpark und das heute denkmalgeschützte… …   Deutsch Wikipedia

  • Maximare in Hamm — Die Stadt Hamm in Westfalen war von 1882 bis 1955 Badekurort und durfte sich dementsprechend Bad Hamm nennen. Ermöglicht wurde der Betrieb des Heilbades durch Solefunde auf dem Hammer Stadtgebiet. Der Kurpark und das heute denkmalgeschützte… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”