Pančevo-Brücke

Pančevo-Brücke
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E70-SRB.svg Pančevo-Brücke
 Pančevo-Brücke
Blick auf die Brücke vom rechten Donau Flussufer
Überführt Europastraße 70
Querung von Donau
Ort Belgrad
Konstruktion Fachwerkbrüche
Gesamtlänge 1526,4 m
Längste Stützweite 162 m
Freigabe 7. November 1946

Die Pančevo-Brücke (serbisch Панчевачки мост/Pančevački most) ist eine kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Sie ist die einzige Brücke der Stadt, die die Donau überquert. Benannt ist sie nach der Stadt Pančevo in der Vojvodina, die über die Brücke zu erreichen ist.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Brücke steht im Belgrader Stadtteil Palilula, dem einzigen der sich über beide Ufer der Donau erstreckt und überspannt den Fluss ungefähr bei Stromkilometer 1166.[1]. Sie verbindet die beiden großen serbischen Regionen Šumadija und Banat.

Die südlichen Zufahrten beginnen im Stadtviertel Bogoslovija an den Straßen Mije Kovačevića und Višnjička, die unmittelbare Auffahrt liegt am Bulevar despota Stefana etwa 800 Meter vom Flussufer entfernt.[2] Auf der nördlichen (Banater) Seite beginnt die Zufahrt im Stadtviertel Krnjača zwischen dem Blok Braća Marić und dem Blok Branko Momirov.

Bau

Der Bau der ursprünglichen Donaubrücke beruhte auf deutschen Reparationsleistungen nach dem Ersten Weltkrieg, die im Rahmen eines Handelsvertrags mit Serbien vereinbart wurden. Eine deutsche Firmengruppe, bestehend aus der Siemens-Bauunion für die Unterbauten und der Deutschen Gesellschaft die für Montage der Pančevo-Brücke, bekam den Auftrag zum Errichten einer kombinierten Straßen- und Eisenbahnbrücke. Die Gründungsarbeiten begannen 1927 und wurden nach Unterbrechungen 1933 fortgesetzt. Die Einweihung folgte am 27. Oktober 1935 durch den Prinzregenten Jugoslawiens Paul von Jugoslawien[3], der das Bauwerk nach Peter II. benannte (Most Kralja Petra II).

Der rund 1518 Meter lange Brückenzug bestand aus drei Abschnitten. Am rechten Donauufer gab es eine 135 Meter lange Vorlandbrücke. Es war eine Gewölbebrücke aus Stahlbeton mit fünf Öffnungen, gefolgt von der stählernen Strombrücke mit 1135 Meter Länge. Die Hauptbrücke hatte sieben Fachwerkträger, als Halbparabelträger mit gekrümmtem Obergurt ausgebildet, mit jeweils 162 Metern Spannweite. Am linken Donauufer schloss eine 248 Meter lange Vorlandbrücke, bestehend aus acht Öffnungen mit jeweils 31 Meter Stützweite, die von Vollwandträgern überspannt wurden, den Brückenzug ab.[4]

Nach dem Luftangriff auf Belgrad im Zweiten Weltkrieg am 6. April 1941, beschloss die jugoslawische Armeeführung alle Brücken in Belgrad zu sprengen (zwei über die Save und diese über die Donau). Es war ein vergeblicher Versuch, das Vorrücken der Wehrmacht aufzuhalten. Die Brücke König Petar II. wurde in der Nacht vom 10. auf den 11. April 1941 zerstört.

Die Deutschen reparierten die Brücke für ihre Zwecke der Besatzungszeit von 1941 bis 1944. Im Frühjahr 1944 begann die alliierte Bombardierung Belgrads. Die Brücke wurde getroffen und während der Angriffe am 16. April und 3. September 1944 zerstört. Als die Deutschen im Oktober 1944 ihren Rückzug aus Belgrad beendeten, zerstörten sie die Brückenreste.

Die Rekonstruktion begann 1945 von stromaufwärts durch Wiederaufbau der zerstörten Pfeiler. Die Planungen besorgten 50 sowjetische Ingenieure, geleitet von Wladimir Alexandrowitsch Golowko (1897–1956), einem Generalleutnant der Technischen Truppen der Roten Armee. Nach Josef Stalin Vorstellungen sollte eher ein provisorischer Übergang geschaffen werden als eine teure Eisenbahnbrücke, aber Josip Broz Tito überzeugte ihn von einem umfassenden Brückenbau. Am 7. November 1946 passierte der erste Zug die neue Brücke und der reguläre Straßenverkehr begann drei Wochen später am 29. November. Ursprünglich hatte Tito sie die Brücke der Roten Armee genannt (Most Crvene Armije).

Nach 20 Jahren wurde sie 1965 einer größeren Renovierung unterzogen. Wenn man die Đerdap-Dämme an Rumäniens Grenze nicht mitrechnet, war die Pančevo-Brücke die einzige Brücke in Serbien über die Donau, die durch die NATO-Luftangriffe im Zuge der Operation Allied Force vom 24. März bis 12. Juni 1999 nicht zerstört wurde.

Bahnhof

Am südlichen Ende der Brücke befindet sich die gleichnamige Bahnstation Pančevački most. Hier halten die Züge des Regionalverkehrs Beovoz. Sie ist außerdem Endstation der am 1. September 2010 in Betrieb genommenen S-Bahnlinie Bg:voz.

Einzelnachweise

  1. Turističko područje Beograda: Geokarta, 2007, ISBN 86-459-0099-8
  2. Beograd – plan i vodič, 3. Ausg., "Geokarta", 2007, ISBN 978-86-459-0297-2
  3. Glas Javnosti – Pančevački most u očajnom stanju
  4. St. Szavits-Nossan:Die Eisenbahnbrücke Belgrad-Pančevo. In:Schweizerische Bauzeitung, Band 106, 14. Dezember 1935, S.287-288

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