- Okrug Šumadija
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Шумадијски округ
Šumadijski OkrugStaat: Serbien Fläche: 2.387 km² Einwohner: 312.160 (2002) Hauptstadt: Kragujevac Šumadija (serbisch Шумадијски округ, Šumadijski okrug) ist ein Verwaltungsbezirk in Serbien und zugleich eine Region. Diese Region ist stark bewaldet, daher kommt auch der Name, da „Šuma“ im Serbischen Wald bedeutet. Im „Verwaltungsbezirk“ Šumadija leben 312.160 Einwohner. Der südliche Teil der Großgemeinde Belgrad mit den Gemeinden Barajevo, Lazarevac, Mladenovac und Sopot gilt noch als Teil der „Region“ Šumadija, bildet aber mit der Hauptstadt Belgrad einen eigenen Bezirk. Die Stadt Kragujevac ist das Zentrum dieser Region sowie der Hauptverwaltungssitz des Bezirks.
Er besteht aus folgenden Gemeinden (opštine):
- Kragujevac
- Aranđelovac
- Topola
- Rača
- Batočina
- Knić
- Lapovo
Die Šumadija ist ein Bezirk als auch eine Region. Die Grenze der Region Šumadija ist nicht klar definiert, da sich ebenso weiträumige Gebiete außerhalb des heutigen Bezirkes zur Šumadija rechnen. Im Allgemeinem wird das Gebiet zwischen den Flüssen Donau, Save, der großen Morava, der westlichen Morava (ein Nebenlinie der großen Morava) und der Kolubara als die Region Šumadija bezeichnet, das weite Gebiete der Nachbarbezirke mit einschließt.
Zur Region Šumadija werden folgende Gemeinden dazu gezählt:
- Mladenovac (heute eine Gemeinde Belgrads)
- Jagodina
- Paraćin
- Smederevska Palanka
- Gornji Milanovac
- Lazarevac (heute eine Gemeinde Belgrads)
- Ćuprija
- Velika Plana
u.a.
- im Grenzbereich der Region Šumadija befinden sich folgende Gemeinden, die des Öfteren zur Šumadija gerechnet werden:
Die östlichen Gemeinden der Region Šumadija werden ebenfalls zur Region Pomoravlje, siehe Verwaltungsbezirk Pomoravlje, weswegen auch öfters von der Region Šumadija und Pomoravlje gesprochen wird.
Geschichte
Im Mittelalter bildete die waldreiche Šumadija jahrhundertelang die Grenze des serbischen Staates zu seinem nördlichen Nachbarn Ungarn. Östlich befanden sich abwechselnd das Byzantinische und das Bulgarische Reich. In frühen mittelalterlichen Quellen wird die Šumadija auch als bulgarischer oder griechischer Wald bzw. bulgarisches Hinterland usw. erwähnt. Bei den Serben hieß die Gegend des Öfteren nur rujno, d.h. dunkel (im Sinne wie dunkles Land).
Konnte das kleine Volk der Serben die mehr flachen Gebiete an der Donau und Save gegen mächtige Nachbarn wie Byzanz oder Ungarn oftmals nicht halten, so bot die Šumadija genügend Schutz vor Einfällen aus dem Norden. In ihren dichten Wäldern, wo es angeblich selbst am Tage Nacht war, konnten sich große Heere nicht entfalten, und nicht selten zogen sich diese wieder zurück. Erst im 14. Jh. konnten die Serben die Grenze ihres Staates dauerhaft bis an die Donau vorschieben, womit die Šumadija von einer Grenzregion immer mehr zu einem zentralen Gebiet Serbiens wurde. Als die Osmanen die südlichen Gebiete des einstmals Serbischen Reiches eroberten, bekam die Šumadija endgültig ihre zentrale Lage in Serbien, die sie bis heute besitzt. Während der Osmanenherrschaft bot die Šumadija zahlreichen serbischen Rebellen einen gewissen Schutz, und an jedem serbischen Aufstand beteiligten sich auch die Serben der Šumadija. Schließlich führten die Aufstände im 19. Jh. zu einem eigenen Staat, die allesamt in der Šumadija begannen. Aber nicht nur gegen Osmanen wussten die Serben der Šumadija Aufstand zu führen: als sich immer mehr ein Absolutismus serbischer Fürsten anbahnte, erzwangen sie 1839 bzw. 1844 eine Parlamentäre Verfassung in Serbien, die die Macht der Fürsten und späteren Könige stark einschränkte.
In der Umgebung von Kragujevac gibt es einige mittelalterliche Klöster und Kirchen, wie die Klöster Divostin und hl. Nikolaus (sv. Nikola), beide aus dem 13. Jh., und das Kloster Draca von noch unbekanntem Alter. Sicher ist, dass diese 3 Klöster schon zur Zeit der Schlacht auf dem Amselfeld im Jahre 1389 existiert haben. Es wurde damals dokumentiert, dass eine enorm große Anzahl von Frauen, Kindern und älteren Personen am Tag der Schlacht und die Tage davor die Klöster besuchten, um zu beten.
In der Stadt Kragujevac, die auch die erste Hauptstadt Serbiens der neueren Geschichte war, wurde die erste Grundschule südlich der Save und Drina im Jahre 1833 gegründet. Doch diese Schule trägt zusammen mit der Stadt seit mehr als 50 Jahren tiefen Kummer mit sich. Im Nationalpark Šumarice steht ein Denkmal für die getöteten Kinder und Lehrer der Schule im Zweiten Weltkrieg. Dies geschah am 21. Oktober 1941, als die Nazis einen Vergeltungsschlag für den zuvor geschehenen Partisanenangriff machten und an diesem einen Tag über 7300 Einwohner exekutierten, davon allein 300 Schüler und 18 Lehrer aus der Grundschule. Mehr dazu siehe Massaker von Kraljevo und Kragujevac
Heutzutage ist Kragujevac eine moderne Industriestadt im Herzen Serbiens. Das bekannteste Unternehmen, das hier seinen Ursprung hat, ist die Automarke Zastava, die das ganze ehemalige Jugoslawien schon seit den 1950er mit Autos versorgte, darunter mit dem damals beliebten Fića (eigentlich Zastava 750, eine frühere Lizenzversion des Fiat 600) oder dem berühmt-berüchtigten Yugo.[1]
Bei der Stadt Aranđelovac gibt es seit 1846 auch einen sehr großen und beliebten Kurort namens Bukovička Banja. Seine jodhaltige Naturquelle steht in einem offenen Schwimmbad allen Gästen zur Verfügung. Im nahen Venčac wird der gleichfalls benannte und berühmte Marmor von Venčac gewonnen.
Die Šumadija ist reich an Naturschätzen, wie z.B. 4 Quellen von kaltem Urwasser und 2 Thermenwassergebieten, oder Mineralwasserquellen wie die von "Knjaz Miloš", welches nach dem Fürsten Miloš Obrenović benannt wurde und heute der führende Getränkehersteller Serbiens ist.[2]
Zur Zeit des ersten serbischen Aufstandes gegen die Osmanen war die Stadt Topola der Sitz Karađorđes, von wo aus er den Aufstand organisierte (1811-1813). Auf dem Berg Oplenac steht die monumentale Kirche des Heiligen Georg, erbaut in den Jahren 1910-1930 als Mausoleum der Königsdynastie Karađorđević.
Siehe auch
Weblinks
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