- Paul Arendt
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Paul Arendt (* 28. Oktober 1893 in Hannover; † 7. Juni 1968 in Braunschweig) war technischer Direktor und Chefkonstrukteur bei Büssing. Er war der Erfinder und Konstrukteur vom Frontlenker-LKW mit einem Unterflur Diesel-Motor.
Leben und Beruf
Paul Arendt machte nach seiner Schulzeit eine Berufsausbildung als technischer Zeichner in Braunschweig. Dann machte er sein Techniker und 1915 ein Examen als Ingenieur. Im Jahr 1916 bekam er bei Büssing als Konstrukteur für Fahrgestelle, Hinterachsen, Getriebe und Motoren eine Anstellung.
Unterflur-Entwicklungen
Im Jahr 1927 wurde Arendt bei Büssing Oberingenieur und Konstruktionschef für Motoren. Er entwickelte die ersten Frontlenker-Busse nach amerikanischem Vorbild ohne Motorhaube, die auch Fageol mit stehenden Benzin-Motoren baute. Fageol experimentierte seit 1929 mit einem in der Mitte liegenden Benzinmotor.
Arendt wollte nach diesem Vorbild in Zusammenarbeit mit der Hannoversche Waggonfabrik (HAWA) einen rahmenlosen, selbsttragenden Aufbau als Dreiachser entwickeln. Ein solcher "Tram-Bus" hätte 25% an Länge eingespart gegenüber einem konventionellen Bus mit Motorhaube. Der Tram-Bus, fertiggestellt 1929, hatte einen stehenden Vorkammer-Dieselmotor Typ FD 6-Zylinder mit 90 PS aus 9,5 Litern Hubraum, eine Gemeinschaftsentwicklung mit der Maschinenfabrik Körting in Hannover. Dieser Motor war in der Mitte längs zur Fahrtrichtung auf der rechten Seite installiert, und teilte sich mit Getriebe und Kupplung einen Hilfsrahmen, der für Wartungsarbeiten seitlich ausgeschwenkt werden konnte.
1930 wollte Arendt bei Büssing einen liegenden Unterflur-Motor unter dem Wagenboden unterbringen, stieß jedoch auf Widerstand im Unternehmen. Der erste Büssing-Frontlenker-„Tram-Bus“ mit stehendem Diesel-Motor wurde auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) 1931 vorgestellt.
Arendt ging nun zu Hanomag, um den ersten großen Lastkraftwagen mit liegendem Unterflur-Dieselmotor, den TypHL 3,5-4 zu bauen, der dann auf der IAA 1933 in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Dieser äußerst modern wirkende Frontlenker wurde bei Hanomag bis 1934 in etwa 90 Exemplaren als Lkw und Omnibus mit einem 60-PS-Dieselmotor gefertigt.
1935 kehrte Arendt zu Büssing zurück und wurde Chefkonstrukteur für Unterflur-Motoren zum Einsatz in Omnibussen, ab 1939 auch für Lkw. Im Jahr 1941 wurde er technischer Direktor und konnte 1949 auf der technischen Exportmesse in Hannover den von ihm entwickelten Büssing Unterflur-Omnibus Typ 5000 TU vorstellen.
Zum Dank für seine größte berufliche Leistung, die Entwicklung des Unterflurmotors, konnte Paul Arendt seinen 65. Geburtstag am 28. Oktober 1958 als Direktor und Konstruktionschef bei der Büssing an der Heinrich-Büssing-Straße in Braunschweig feiern. Er starb 1968 im Alter von 74 Jahren.
Quellen
- 65. Geburtstag.
- Nachruf und Todestag.
- Büssing Geschichte siehe u.a. „Trambus“.
- Ein Hinweis auf das Unterflurmotor-Konzept siehe das Jahr 1929.
- Buch: H. Büssing: Mensch, Werk, Erbe, Seite 272, 273. Vandenhoeck & Ruprecht-Verlag 1989 ISBN 3-525-13175-5
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