Paul Biegel

Paul Biegel

Paul Biegel (* 25. März 1925 in Bussum, Provinz Nordholland, Niederlande; † 21. Oktober 2006 in Laren (Nordholland), Niederlande) war ein niederländischer Kinderbuchautor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Biegel wuchs als jüngstes von insgesamt neun Kindern, sechs Mädchen und drei Jungen, auf. Er war keine ausgesprochene Leseratte und zog es vor, außerhalb des Hauses zu spielen. Dennoch gehörten zu seiner Lieblingslektüre Grimms Märchen und Bücher von Jules Verne. Er besuchte in Bussum die Volksschule und machte 1945 in Amsterdam sein Abitur.

Seine erste Geschichte Der unzufriedene Zwerg schrieb Biegel im Alter von 14 Jahren. Sie wurde in der Zeitung De Tijd veröffentlicht. Seinen Berufswunsch konnte er nicht erfüllen, da er einsah, daß er für das Piano nicht genug Talent besaß. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er für ein Jahr in die Vereinigten Staaten, wo er für die Zeitschrift The Knickerbocker Weekly arbeitete. Nach der Rückkehr in die Niederlande schrieb er für verschiedene Zeitschriften und begann ein Jurastudium, das er jedoch 1953 abbrach.

Biegel schrieb in den folgenden Jahren Comics, so zum Beispiel Minter and Hinter, welches, in insgesamt 10 Geschichten aufgeteilt, in 5479 Episoden in der Tageszeitung Het Vrije Volk erschien. 1959 begann er mit seinen Arbeiten als Schreiber von Comics im Studio von Marten Toonder für die Serie Kappies.

Das erste Buch, das Biegel veröffentlichte, erschien im Jahre 1962: De gouden gitar (Die Goldene Gitarre). Er war seit 1960 mit Marijke Sträter verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder. Nach dem Scheitern seiner Ehe bekannte Biegel öffentlich, daß er homosexuell sei.

Seine mehr als 50 Bücher wurden in einem Dutzend Sprachen veröffentlicht.

Biegel wurde 1996 zum Ritter des Orden vom Niederländischen Löwen ernannt

Preise und Auszeichnungen

  • 1965: Goldener Griffel für Het sleutelkruid (1964)
  • 1972: Goldener Griffel für De kleine kapitein (1971)
  • 1972: Silberner Griffel für De twaalf rovers (1971)
  • 1973: Niederländischer Staatspreis für Kinderliteratur (heute: Theo Thijssenprijs)
  • 1973: Nienke van Hichtumprijs für De twaalf rovers (1971)
  • 1974: Silberner Griffel für Het olifantenfest (1973)
  • 1984: Silberner Griffel für Haas (1981)
  • 1988: Silberner Griffel für De rode prinses (1987)
  • 1991: Woutertje Pieterse Prijs für Anderland, een Brandaan-mythe (1990)
  • 1996: Nominierung für den Hans Christian Andersen-Preis
  • 2000: Woutertje Pieterse Prijs für Laatste verhalen van de eeuw

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 1962: De gouden gitaar.
  • 1964: Het sleutelkruid. dt.: Das Schlüsselkraut. übersetzt von Lotte Schaukal; Kinderbuchverlag, München 1991 ISBN 3-358-01468-1
  • 1967: Ik wou dat ik anders was. dt.: Ich wollte, daß mich anders war. übersetzt von Herbert Kranz, Illustrationen von Babs van Wely; Herder, Freiburg.
  • 1969: De Tuineen van Dorr. dt.: Die Gärten von Dorr. übersetzt von Eva Johanna Rabin, dtv, München 1981, ISBN 3-423-07428-0.
  • 1971: De twalf rovers. dt.: Die zwölf Räuber. übersetzt von Gundel Völckers; Verlag Thienemann, Stuttgart 1973, ISBN 3-522-11890-1.
  • 1971: De kleine kapitein. dt.: Der kleine Kapitän. dtv, München 1977, ISBN 3-423-07291-1.
  • 1973: De kleine kapitein in het land van Waan an Wijs. dt.: Im Land der sieben Türme Verlag Thienemann, Stuttgart, ISBN 3-522-12000-0.
  • 1975: De kleine kapitein en de schat von Schrik en Vreze. dt.: Die Beute des Piraten. übersetzt von Helga Omein-Greschat, Illustrationen von Carl Holländer, Thoienemann Verlag, Stuttgart, ISBN 3-522-12400-6.
  • 1979: Virgilius van Tuil op zoek naar een tart. dt.: Die Kuchenjagd. (Eine Geschichte vom Zwerg Virgilius). übersetzt von Marie-Thérèse Schins, Arena Verlag, Würzburg 1985, ISBN 3-401-04053-7.
  • 1981: Haas, eerste boek: Voorjaar. dt.: Hase. Arena Verlag, Würzburg 1984, ISBN 3-401-04051-0.
  • 1984: De zwarte weduwe. dt.: Die schwarze Witwe. übersetzt von Siegfried Mrotzek; Verlag Arena, Würzburg 1986, ISBN 3-401-04112-6.
  • 1985 Van de oude dame en de muis. dt.: Die alte Dame und die Maus. Verlag Aurich, Kercher 1986, ISBN 3-89106-030-0.
  • 1987: De rode princes. dt.: Die rote Prinzessin. übersetzt von Siegfried Mrotzek, Omnibus Verlag, München 1996, ISBN 3-570-20035-3.
  • 1992: Nachtverhaal. dt.: Nachtgeschichten. übersetzt von Verena Kiefer, Middelhauve, München, ISBN 3-7876-9677-6.
  • Sammelband: Das große Buch vom kleinen Kapitän. übersetzt von Frank Berger, Illustrationen von Carl Hölländer, Verlag Urachhaus, Stuttgart 2011, 978-3-8251-7800-0.[1]

Überarbeitungen (Auswahl): 1966: Sprookjes van Grimm. Illustrationen von Werner Klemke, Uitgevermaatschipij, Haarlem.

Übersetzungen (Auswahl): 1970: Deutsche Sagen. bearbeitet von Paul Biegel und Marijke Biegel, Uitgevermaatschipij Holland, Haarlem.

Weblinks

 Commons: Paul Biegel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweis

  1. Im Boot mit Heini Hasenfuß. In: FAZ. 12. März 2011, S. L 14.

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