- Peter Schnell (Mathematiker)
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Peter Schnell (* 10. Juni 1938 in Berlin) ist ein deutscher Unternehmer, Mathematiker und starker Go-Spieler.
Er wuchs in Alsbach bei Darmstadt auf und studierte Physik und Mathematik an der Technischen Universität Darmstadt (1965 Examen als Diplom-Mathematiker bei Alwin Walther).[1] Schon an der Universität gab er Kurse in Programmiersprachen, arbeitete nebenbei 1961/62 als Programmierer bei Euratom und beim Deutschen Rechenzentrum in Darmstadt.
Peter Schnell ist einer von insgesamt sechs Gründern der aus dem AIV (Institut für angewandte Informationsverarbeitung) hervorgegangenen Software AG in Darmstadt und war viele Jahre deren Vorstandsvorsitzender.
Peter Schnell hat das Datenbank-Management-System Adabas (Adaptable Database System) konzipiert und entwickelt. Der Diplom-Mathematiker legte seinem Konzept das NF²-Datenbankmodell zugrunde (NF² steht dabei für NFNF = non first normal form.). 1971 wurde das Hochleistungssystem zum ersten Mal, bei der Westdeutschen Landesbank, in Betrieb genommen. Schnell verantwortete die Pflege und Weiterentwicklung des Adabas, für Großrechner der IBM und der Siemens AG bzw. deren Mainframe-Betriebssysteme, stets auch im Rahmen seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender. 1996 schied der Alleinaktionär aus dem Vorstand der Software AG aus und wechselte auch nicht in den Aufsichtsrat. In diesem Zeitpunkt war die Software AG mit 28 Tochtergesellschaften in 80 Ländern tätig. Beschäftigt wurden über 3.300 Mitarbeiter/innen. Die Umsatzerlöse betrugen damals ca. DM 800 Millionen. Adabas wurde 1996 von zahlreichen Kunden auch auf den Betriebssystem-Plattformen VMS von DEC und verschiedenen Unix-Systemen, Linux sowie Windows eingesetzt. Adabas erreicht bis zu 320.000 mögliche Zugriffe auf die Datenbank in der Sekunde und ist damit international das schnellste kommerziell verfügbare Datenbank-Management-System.
Peter Schnell ist Stifter der Software AG Stiftung, eine der größten privaten Stiftungen in Deutschland mit Sitz in Darmstadt.[2] Die Stiftung hält 98 % der Aktien der Software AG. Schnell widmete sich nach seinem Ausscheiden aus seiner Firma ganz der Stiftungsarbeit. Er ist Anthroposoph und die Stiftung fördert auch viele Projekte aus dem Umfeld der Anthroposophie, so die Universität Witten-Herdecke und die Alanus Hochschule in Bonn.[3] Die Stiftung hat aber keine allzu enge Anbindung an die Anthroposophie-Bewegung und ist besonders in der Alten- und Behindertenhilfe aktiv. Ausgangspunkt für sein soziales Engagement war, dass er selbst zwei Söhne mit geistiger Behinderung hat[4].
Er erhielt im Jahr 2002 für seine Stiftungsarbeit von Bundespräsident Johannes Rau die Goldmedaille des Bundesverbandes deutscher Stiftungen.
Am 7. Mai 2009 wurde Peter Schnell das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.[5]
Quellen
- Rüdiger Sünner: "Eine Begegnung mit dem Gründer der Software-AG Stiftung Peter Schnell". In: info3 - Heilende Impulse. Mai 2008, abgerufen am 15. Oktober 2010.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lebenslauf Peter Schnell mit Bild
- ↑ Laudatio auf Dr. h. c. Peter Schnell von Dr. Manfred Klett
- ↑ Bettina Weiguny Im Porträt:Peter Schell. Der Anthroposoph, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27. Februar 2011
- ↑ FAZ, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 27. Februar 2011, Nr.8, S.40, "Der Anthroposoph"
- ↑ Bundesverdienstkreuz für Peter Schnell, Gründer der Software AG
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