Peter Munro

Peter Munro

Peter Munro (* 8. Januar 1930 in Hamburg; † 2. Januar 2009 in Hannover) war ein deutscher Ägyptologe und langjähriger Direktor des Kestner-Museums in Hannover.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Munro studierte Ägyptplogie, Klassische Archäologie und Semitistik an den Universitäten Hamburg, Göttingen und Kairo. 1957 wurde er an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit über Das Horusgeleit und verwandte Standartengruppen im ägyptischen Kult promoviert. Von 1957 bis 1960 arbeitete er als Dozent am Goethe-Institut von Kairo, 1963 als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von 1963 bis 1965 als Lektor für den Deutschen Akademischen Austauschdienst. Seine Habilitation erfolgte 1967 in München mit einer Arbeit über Die spätägyptischen Totenstelen. Die umfassende Arbeit erschien später als zweibändiger Sammelband der Reihe Altägyptische Forschungen und handelte von allen damals bekannten Grabstelen des 1. Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung. 1985 erschien in Brüssel ein Ergänzungsband.

Von 1970 bis 1981 trat er die Nachfolge von Irmgard Woldering an und wurde Direktor des Kestner-Museums. Er begründete den Förderverein „Antike & Gegenwart e. V.“, der über Spenden einen Großteil der Neuerwerbungen finanziert. Zu seinen größten Leistungen zählen der Ankauf eines romanischen Bronzeleuchters aus der Sammlung Hirsch und ein Kalksteinkopf des Pharaos Echnaton[1] sowie eine ägyptische Dauerausstellung, die vom Architekten Thilo Mucke realisiert wurde. Zu den von ihm initiierten Sonderausstellungen zählten „Geheimnisvolles Neapel“ (1978), „El Dorado – Der Traum vom Gold“ (1979) und eine Ausstellung über Tutanchamun (1981). 1972 erfolgte seine Umhabilitation an die Technischen Universität Hannover mit Lehrauftrag Ägyptische Bau- Und Kunstgeschichte, 1974 wurde er zum außerplanmässigen Professor ernannt. 1970 war er zudem eine der treibenden Kräfte der „Ständigen Ägyptologen Konferenz“. Er beteiligte sich an Ausgrabungen in Sakkara und erschloss Teile des Unas-Friedhofs. 1978 war er Mitbegründer des Projektes Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum, einer Loseblatt-Sammlung über altägyptische Museumsbestände.

1981 wurde Munro Professor für Ägyptische Archäologie und Kunst an der Freie Universität Berlin, wo er bis zu seiner Emeritierung 1995 lehrte. Auch nach dem Ausscheiden aus dem Universitätsdienst forschte er weiter in Sakkara.

Literatur

  • Das Horusgeleit und verwandte Standartengruppen im ägyptischen Kult. Promotionsarbeit. Heidelberg 1957.
  • Die spätägyptischen Totenstelen. Habilitations-Schrift. Augustin, Glückstadt 1968. Textband und Tafelband 1973.
  • Tutanchamun. von Zabern, Mainz 1980. Diverse Ausstellungsbände.
  • Der Unas-Friedhof Nord-West. von Zabern, Mainz 1993, ISBN 978-3805313537.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zum Tod von Prof. Dr. Peter Munro. 20. Januar 2009, abgerufen am 6. Dezember 2009.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Munro — bezeichnet Munro (Berg), Klassifizierung von Bergen in Schottland nach definierter Mindesthöhe Munro (Film), einen animierten Kurzfilm aus dem Jahr 1961 Munro (Buenos Aires), Stadtteil im Partido Vicente López, Argentinien USS Douglas A. Munro… …   Deutsch Wikipedia

  • Munro College — Location St Elizabeth Jamaica Coordinates …   Wikipedia

  • Munro House, Leeds — Munro House in Leeds, West Yorkshire, England is situated at the corner of Duke Street and York Street, LS9 8AG. Munro House, Leeds,October 2011. Contents 1 History …   Wikipedia

  • Peter McDonald — bei der Tour de Taiwan Peter McDonald (* 22. September 1978) ist ein australischer Radrennfahrer. Peter McDonald gewann 2004 eine Etappe bei der De Bortoli Tour und das Eintagesrennen Grafton–Invernell. Außerdem war er auf einem Teilstück der… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Fraser — um 1942. Peter Fraser (* 28. August 1884 in Hill of Fearn; † 1950 in Wellington) war ein neuseeländischer Politiker und vom 27.März 1940 bis 13. Dezember 1949 Premierminister von Neuseeland. Er war damit während des größten Teiles des Zweiten… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Florin — (links) mit Kurt Waldheim 1973 in New York Peter Florin (* 2. Oktober 1921 in Köln) war stellvertretender Außenminister und ständiger Vertreter der DDR bei den Vereinten Nationen in New Yo …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Hollingworth — Peter John Hollingworth AC, OBE (* 10. April 1935 in Adelaide, South Australia) ist ein australischer Erzbischof der Anglikanischen Kirche und ehemaliger Generalgouverneur Australiens. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Shand Kydd — (1925 ndash;23 March 2006) was the stepfather of Diana, Princess of Wales and an heir to the wallpaper fortune built by his father Norman Shand Kydd. He was half brother to the former champion amateur jockey William (Bill) Shand Kydd.Shand Kydd… …   Wikipedia

  • Peter Ittinuar — Peter F. K. Ittinuar (Inuktitut: ᐲᑎᕐ ᐃᑦᑎᓄᐊᕐ) born January 19, 1950) is a Canadian politician. He was the first Inuk to be elected as an MP, and represented the electoral district of Nunatsiaq in the Canadian House of Commons from 1979 to 1984.… …   Wikipedia

  • Peter Neilson (New Zealand) — Peter Neilson (1879 – 1948) was a New Zealand politician of the Labour Party. He represented the electorate of Dunedin Central in Parliament from 1935 to 1946, when he retired. He had unsuccessfully stood for the seat in 1931. He was born in… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”