Pfaffenhain

Pfaffenhain
Pfaffenhain
Koordinaten: 50° 45′ N, 12° 49′ O50.75372222222212.822583333333Koordinaten: 50° 45′ 13″ N, 12° 49′ 21″ O
Fläche: 3,33 km²
Einwohner: 317 (31. März 2011)
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Eingemeindet nach: Leukersdorf
Postleitzahl: 09387
Vorwahl: 037296

Pfaffenhain ist ein Ortsteil der Gemeinde Jahnsdorf im sächsischen Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das einreihige Waldhufendorf Pfaffenhain liegt im Westerzgebirge am flachen Nordhang einer breiten Talaue der Würschnitz. Die Bundesstraße 169 verläuft durch die Ortslage. Der schnurgerade Abschnitt der Bundesstraße in Richtung Niederdorf wird im Volksmund als Pfaffenhainer Länge bezeichnet. Zudem existiert eine Haltestelle der im Rahmen des Chemnitzer Modells bedienten Trasse der Würschnitztalbahn.

Nachbarorte

Seifersdorf Leukersdorf
Nachbargemeinden Jahnsdorf
Niederdorf

Geschichte

Die Ersterwähnung des Dorfes erfolgt 1442 als Pfaffenhayn. Das Dorf gehörte in dieser Zeit zum Kloster Grünhain, mit dem auch die Namensgebung in Verbindung gebracht wird.[1] Pfaffenhain ist und war vor allem bäuerlich geprägt, wobei die Einwohner von der Rindviehzucht, aber auch von der Strumpfwirkerei und Weberei lebten. August Schumann berichtet 1818 über Pfaffenhain unter anderem[2]:

Pfaffenhayn hat 30 Häuser, welche in nördlicher Richtung sich fast 1/4 Stunde lang erstrecken; darunter sind 14 mit Feldgütern versehen, alle aber sind sehr wohl gebaut, und das ganze Dorf hat das deutliche Gepräge der Wohlhabenheit.

Im 19. Jahrhundert bestanden zwei Mahlmühlen, von der eine mit einer Schneidmühle verbunden war, und ein großer Gasthof. Zudem existierten zahlreiche Teiche und einige Steinbrüche am Steinberg.[2] Um 1900 entstanden im Rahmen der Industrialisierung kleine Strumpbetriebe, später auch eine Schlossfabrik für Spezialschlösser, eine Schuhfabrik, ein Textilveredlungsbetrieb und ein Blechformwerk.[1]

Kirchlich war Pfaffenhain zunächst nach Leukersdorf und dann ab 1548 nach Kirchberg gewiesen. 1892 wurde Pfaffenhain wieder nach Leukersdorf gepfarrt.[1][3]

Das bis dahin selbständige Dorf Pfaffenhain wurde am 11. Dezember 1974 nach Leukersdorf eingemeindet.[4] Durch den Zusammenschluss von Leukersdorf mit Jahnsdorf wurde es am 1. Januar 1999 ein Ortsteil der Gemeinde Jahnsdorf.[5]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [3]
1551 13 besessene Mann, 13 Häusler, 13 Dienstboten; 8 ½ Hufen
1764 13 besessene Mann, 1 Gärtner, 7 Häusler
1801 161[2]
1834 215
1871 306
Jahr Einwohnerzahl
1890 283
1910 343
1925 377
1939 506
Jahr Einwohnerzahl
1946 620
1950 571
1964 488
2011 317[6]

Literatur

Weblinks

  • Pfaffenhain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. a b c Pfaffenhain, Ortsteil von Leukersdorf. In: Zwischen Mülsengrund, Stollberg und Zwönitztal. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1981 (Werte unserer Heimat. Band 35). S. 89 f.
  2. a b c Pfaffenhain. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 8. Band, Zwickau 1821, S. 214 f.
  3. a b vgl. Pfaffenhain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  6. Jahnsdorfer Gemeindeblatt Nr. 5 / 2011 vom 6. Mai 2011 [1]

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