Amt Grünhain

Amt Grünhain

Das Amt Grünhain war eine territoriale Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge des Amtes Grünhain liegen im reichen Besitz des Grünhainer Zisterzienserklosters, das nach Einführung der Reformation 1533 aufgelöst wurde. Im Jahr darauf taucht erstmals die Bezeichnung Klosteramt Grünhain auf. Das ehemals klösterliche Territorium war in die Hände des Kurfürstentums Sachsen gelangt. Nachdem der letzte Grünhainer Abt 1536 förmlich abgedankt hatte, ging man daran, dem neu geschaffenen Amt eine gebietsmäßig einheitlichere Gestalt zu verleihen. So gingen einige Dörfer an die Ämter Zwickau und Altenburg, über die böhmischen Besitzungen herrschte zunächst Unklarheit. Erst 1549 gingen diese in den Besitz des Böhmischen Königs Ferdinand I. über.

Bereits 1536 legte man ein Gerichtsbuch an, das die Amtshandlungen, zunächst meist Verzichte, beinhaltete, und 1998 vom Adam-Ries-Bund in Regestenform zur Veröffentlichung gebracht wurde. Durch die oben genannten Neu- und Umordnungen der Besitzungen konnte erst 1546 ein erstes Amtserbbuch angelegt werden.

Das Amt Grünhain bestand bis 1856 als Teil des Erzgebirgischen Kreises und ging in seinem Kerngebiet in den Amtshauptmannschaften Schwarzenberg und Chemnitz auf.

Bestandteile

Im Verlaufe der Zeit änderte sich die Zusammensetzung des Amtsbesitzes. So wurde das bereits zu Klosterzeit erworbene Schlettau 1553 selbstständig, nach dem Dreißigjährigen Krieg aber wieder ins Amt einverleibt. Neben der Stadt Elterlein und einigen Dörfern (1559) kam 1700 auch die Bergbaustadt Buchholz zum Amt.

Literatur

  • Paul Reinhard Beierlein: Das ehemalige Erzgebirgsamt Grünhain um 1700. Köln: Böhlau Verlag, 1963.
  • Adam-Ries-Bund (Hrsg.): Holzordnunge im Ambte Grünhain und Schlettau Anno 1560. Annaberg-Buchholz: Quellen zur Orts- und Familiengeschichte Heft 24
  • Ernst Költzsch: Das Amt Grünhain im 16. Jahrhundert - eine Zensitenliste nach den Amtserbbüchern. Kleve: Schriftenreihe der AMF, 1999.
  • Karlheinz Blaschke, Uwe Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, 2009. ISBN 3937386149

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Grünhain — Grünhain, 1) Gerichtsamt im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Zwickau, mit 9932 Ew. in 3 Städten u. 7 Dörfern; 2) Amts u. Bergstadt darin; Eisen u. Blechwaarenfabrikation, Spitzenklöppelei, Band u. Strumpfwirkerei; 1600 Ew. – In G.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kloster Grünhain — Zisterzienserabtei Grünhain Nördliche Klostermauer Lage Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Dittersdorf (Lößnitz) — Dittersdorf Stadt Lößnitz (Erzgebirge) Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Zwönitz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schwarzbach (Elterlein) — Schwarzbach Stadt Elterlein Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Beierfeld — Stadt Grünhain Beierfeld Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Leukersdorf — Gemeinde Jahnsdorf/Erzgeb. Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kreise und sonstigen Gebiete Kursachsens — Kreise des Kurfürstentum Sachsens im 18. Jh. Seit 1527 wurde das Kurfürstentum Sachsen verwaltungsmäßig in zunächst vier Kreisen und den dazugehörigen Ämtern gegliedert, um eine bessere administrative Kontrolle zu ermöglichen. Im Zuge des… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernsbach — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Königswalde — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”