Philipp Balthasar Gerdes

Philipp Balthasar Gerdes

Philipp Balthasar Gerdes (* 1680 in Greifswald; † 21. Oktober 1736 ebenda) war ein deutscher Rechtsgelehrter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Friedrich Gerdes (1634–1696), Hofgerichtspräsident und Professor in Greifswald, und der Anna Erich besuchte die Stadtschulen in Greifswald und Stralsund. Ab 1698 studierte er an den Universitäten Greifswald und Halle. Anschließend ging er zu seinem Schwager, dem mecklenburgischen Regierungsrat Jacob Balthasar, nach Rostock, um die juristische Praxis zu erlernen.

Nach seiner Rückkehr nach Greifswald praktizierte er dort als Jurist und wurde 1708 Lizenziat der Rechte. Nach dem Tod Johann Philipp Palthens 1710 übernahm er dessen ordentliche Professur der Geschichte und Moral und las Universalgeschichte und Naturrecht. Nach dem Tod von Johann Schack wurde er 1714 ordentlicher Professor der Jurisprudenz. In diesem Amt lehrte er unter anderem die Institutionen des Gaius, Pandekten und Lehnsrecht. 1719 und 1727 war er Rektor der Hochschule.

Zusammen mit seinem Vetter Henning Christoph Gerdes (1665–1723) war er am Konsistorium tätig und wurde nach dessen Tod Konsistorialdirektor. Beide hatten wesentlichen Einfluss auf die juristische Ausbildung des Augustin von Balthasar. Philipp Balthasar Gerdes unterstützte die Anhänger des Pietismus an der Universität Greifswald Heinrich Brandanus Gebhardi, Jakob Heinrich Balthasar und Michael Christian Rusmeyer in ihrem Streit mit dem Führer des orthodoxen Luthertums Jeremias Papke, in dem er sie vom juristischen Standpunkt aus verteidigte.

Von 1734 bis zu seinem plötzlichen Tod 1736, während einer Andacht in der St.-Marien-Kirche, war er Direktor des Hofgerichtes in Greifswald.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Diedrich Hermann Biederstedt: Nachrichten von dem Leben und den Schriften neupomerisch-rügenscher Gelehrten seit dem Anfange des achtzehnten Jahrhundertes bis zum Jahre 1822. Bd. 1, Friedrich Wilhelm Kunike, Greifswald 1824, S. 69–70.

Weblinks


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