- Propsteikirche (Leipzig)
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Die Propsteikirche ist die römisch-katholische Hauptpfarrkirche in Leipzig. Seit der Erhebung der Leipziger Innenstadtpfarrei zur Propstei durch Bischof Christian Schreiber am 27. Juli 1923 trugen nacheinander zwei verschiedene Kirchengebäude diesen Namen. Gegenwärtig entsteht eine neue, dritte Propsteikirche, die 2013 fertiggestellt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
Alte Trinitatiskirche
Die erste Propsteikirche war die 1847 geweihte und 1943 durch Bomben zerstörte Alte Trinitatiskirche. Sie stand zentral an der Südwestecke des Innenstadtrings.
Provisorien und Verhandlungen
Im ersten Nachkriegsjahrzehnt bestand die Hoffnung, am alten Standort eine neue große Propsteikirche für die durch die Ostvertreibungen gewachsene Gemeinde bauen zu können. Übergangsweise wurden die Gottesdienste seit 1946 in der Universitätskirche gefeiert. Nach anfänglicher, zögernd und mit vielen Änderungswünschen erteilter Genehmigung durch den Rat der Stadt wurde der Bauantrag der Propsteigemeinde 1958 abgelehnt.
Weitere anderthalb Jahrzehnte vergingen mit Verhandlungen über einen neuen Bauplatz. Die in dieser Zeit weiterhin genutzte Universitätskirche wurde 1968 gesprengt. Die Propsteigemeinde fand gastweise in der Lutherkirche, später in der Peterskirche Heimat. 1973 erklärte der Rat der Stadt die Verhandlungen über einen katholischen Kirchenneubau in Leipzig für endgültig beendet.
Nach Gesprächen der Dresdner Bistumsleitung mit dem Ministerium für Außenhandel, in deren Verlauf besonders die Devisenfinanzierung des Kirchbaus Thema war, wurde der Leipziger Rat angewiesen, ein Grundstück zur Verfügung zu stellen, und bot der Gemeinde 1976 den Bauplatz an der Emil-Fuchs-Straße an. Bis zum Baubeginn vergingen weitere drei Jahre. Die neue Trinitatiskirche mit Pfarrzentrum wurde durch das Bonifatiuswerk aus Spenden westdeutscher Katholiken finanziert. Die Mittel für die Inneneinrichtung brachte die Gemeinde auf. Am 21. November 1982 wurde die Kirche durch Bischof Gerhard Schaffran geweiht.[1]
Propsteikirche 1982
Die neue Trinitatiskirche und das Pfarrzentrum am Rosental wurden durch die Bauakademie der DDR entworfen. Das Interesse des Staats zielte auf Randlage, unsakrale Erscheinung und hohe, in D-Mark zu begleichende Materialkosten. So entstand ein quadratischer, flach gedeckter Bau aus Stahl und Sichtbeton mit einem 18 m hohen freistehenden, offenen Glockenturm. Der nüchterne Innenraum hat den Charakter einer Halle.[2]
Mit der Innenausstattung der Kirche nach theologisch-liturgischen Vorgaben wurde der Berliner Bildhauer und Metallkünstler Achim Kühn beauftragt.[3] Die Schuke-Orgel von 1987 umfasst 36 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Schon nach 20 Jahren wies diese Propsteikirche schwere Schäden auf. Besonders das Fundament ist durch Nässe und Baumängel gefährdet. Die Kosten einer dauerhaften Sanierung würden denen eines Neubaus nahekommen.[4]
Propsteikirche 2013
Randlage und Bauzustand der Propsteikirche von 1982 führten in den 2000er Jahren zu dem Entschluss, einen Neubau zu projektieren. Von der Stadt Leipzig konnte ein dreieckig zugeschnittenes unbebautes Gelände gegenüber dem Neuen Rathaus und damit in Sichtweite des Standorts der Alten Trinitatiskirche erworben werden.
Nach einem Architektenwettbewerb fiel am 7. Dezember 2009 die Entscheidung für den Entwurf des Leipziger Büros Schulz & Schulz Architekten. Ein Wettbewerb für die Innenausstattung wurde im Mai 2011 ausgeschrieben.[5]
Mit der neuen Kirche soll ein zeitgemäßes Zeichen des Glaubens und ein einladender spiritueller Ort im Herzen der Messestadt Leipzig geschaffen werden.[6] Die Finanzierung geschieht durch lokale und überregionale Spendenaktionen und Kollekten unter Federführung des Bonifatiuswerks.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Zeittafel zur Gemeindegeschichte
- ↑ Baugeschichte
- ↑ Räume und Ausstattung
- ↑ Bericht des MDR, 22. Dezember 2010
- ↑ Zeittafel zum Projektverlauf
- ↑ Projektbegründung
- ↑ Fundraising
Weblinks
Commons: Propsteikirche (Leipzig) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Kirchengebäude in Leipzig
- Kirchengebäude des Bistums Dresden-Meißen
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- Dreifaltigkeitskirche
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