Propsteigebäude St. Hedwig (Berlin)

Propsteigebäude St. Hedwig (Berlin)
Propsteigebäude St. Hedwig in Berlin Französischestrasse 35 Architekten Cremer & Wolffenstein Berlin.JPG

Das Propsteigebäude St. Hedwig war das Verwaltungs- und Wohngebäude der Propstei von St. Hedwig und befand sich an der Französischen Straße 34 in Berlin-Mitte. Es wurde im Jahre 1892 nach den Entwürfen der Architekten Cremer & Wolffenstein Berlin errichtet und mit bildhauerischem Schmuck in Stein und Stuck von Ernst Westphal gestaltet. Das Haus wurde 1945 zerstört.

Beschreibung

An dieser Stelle befand sich ursprünglich ein Gebäude aus der Zeit Friedrichs des Großen, das der katholischen Kirchengemeinde gehörte. Es stand auf einem eingeengten Inselgründstück zwischen Französischer Straße und Hedwigskirchgasse hinter der Sankt-Hedwigs-Kathedrale. Das neu entstandene Gebäude galt als „sehr reizvolles“ Haus und diente als Wohnung für die Geistlichen der Hedwigskirche. Im 3,40 m hohen Erdgeschoss wohnten Küster, Kirchendiener und Portier. Im 1. Obergeschoss befanden sich die Geschäftsräume, Delegatur, Sitzungszimmer und die Wohnung des Curatus. Im 2. Obergeschoss, 4,35 m hoch, befand sich die Wohnung des Propstes als fürstbischöflichem Delegaten. Im 3. Obergeschoss, 3,90 m hoch, befanden sich die Wohnungen von drei Kaplänen, eines geistlichen Sekretärs und des Kreisvikars. Im Dachgeschoss befanden sich einige Reservezimmer und Wohnungen für die Aufwärterinnen.

Der Haupteingang befand sich hinter der Kirche. Für die künstlerische Gestaltung der Fassade war das Standbild der hl. Hedwig vorgegeben. Die Künstler wählten „die Stilform des 18. Jahrhunderts, anschließend an die Kirche St. Hedwig wählen zu müssen und haben diesen Stil in seiner Ausreifung zur Anwendung gebracht“. Die Wohnung des Propstes im 2. Obergeschoss wurde als Beletage betont, wozu die Figur der hl. Hedwig in architektonischer Verbindung mit „schwebenden Engeln“ an der Schaufassade zur Französischen Straße beitrug. Das Interieur zeigte Decken in Eisen mit massiver Deckeneinspannung, die übrigen Decken waren in Holz konstruiert. Das Haupttreppenhaus und der Speisesaal des Propstes waren reich mit Stuck und Marmorpaneelen ausgestaltet. Die Fassade an der Französischen Straße war in Werkstein gestaltet, die anderen Seiten des Hauses lediglich verputzt. Die Bildhauerarbeiten, der Schmuck am Haupttreppenhaus, der Speisesaal, und die Figur an der Fassade wurden von dem Bildhauer Ernst Westphal geschaffen. Die Steinmetzarbeiten schuf Schilling, die Malerarbeiten Waller und Senftleben. Die Kosten betrugen 240.000 M.

Literatur

  • Wilhelm Kick (Hrsg.): Moderne Neubauten. 4. Jahrgang. Stuttgarter Architektur-Verlag Kick, Stuttgart 1902.
52.515319913.3947694

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