Chinesischer Riesensalamander

Chinesischer Riesensalamander
Chinesischer Riesensalamander
Chinesischer Riesensalamander im Aquazoo – Löbbecke Museum in Düsseldorf

Chinesischer Riesensalamander im Aquazoo – Löbbecke Museum in Düsseldorf

Systematik
Unterklasse: Lissamphibia
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Cryptobranchoidea
Familie: Riesensalamander (Cryptobranchidae)
Gattung: Andrias
Art: Chinesischer Riesensalamander
Wissenschaftlicher Name
Andrias davidianus
Blanchard, 1871
Portrait eines ca. 30 Jahre alten Tieres

Der Chinesische Riesensalamander (Andrias davidianus; chinesisch 大鯢 / 大鲵 dàní bzw. 娃娃鱼 wáwayú) ist ein Amphibium aus der Familie der Riesensalamander. Es ist der größte lebende Vertreter der Schwanzlurche. Der Chinesische Riesensalamander und der Japanische Riesensalamander (Andrias japonicus) sind die letzten rezenten Arten dieser Gattung. Beide stehen unter strengstem internationalen Schutz und dürfen nicht gehandelt werden (Washingtoner Artenschutzübereinkommen, Anhang I). Neben der Zerstörung der natürlichen Lebensräume besteht die größte Bedrohung direkt durch den Menschen. Riesensalamander, ihre Körperteile und Organe spielen nicht nur eine wichtige Rolle in der traditionellen Chinesischen Medizin und im japanischen Aberglauben als Aphrodisiakum. Die Art ist in der Volksrepublik China offiziell geschützt (in Zhangjiajie im Norden der Provinz Hunan wurde ein staatliches Naturschutzgebiet für den Chinesischen Riesensalamander eingerichtet, daneben gibt es mehrere weitere auf anderen Verwaltungsebenen). Gemäß einem Bericht des Fernsehsenders China Central Television über einen Züchter aus der Gemeinde Yanxia, Kreis Guiding, Provinz Guizhou, dürfen jedoch nach dem Gesetz zum Schutz wild lebender Tiere (Yesheng dongwu baohu fa) gezüchtete männliche Tiere der zweiten Generation, verletzte und verkrüppelte Tiere und zeugungsunfähige Tiere auf dem Markt - und damit zum Verzehr - angeboten werden.[1]

Adulte Exemplare erreichen eine Gesamtlänge von bis zu 180 Zentimeter und ein Gewicht von über 60 kg.[2] Der Chinesische Riesensalamander ernährt sich von Fischen, anderen Amphibien, Krebsen, Garnelen und auch von Aas. Er ist in der China in den Provinzen Shanxi, Shaanxi, Henan, Sichuan, Zhejiang, Hunan, Fujian, Guangdong, Guangxi, Hubei, Anhui, Gansu, Jiangsu, Jiangxi, Qinghai, Hebei und Guizhou verbreitet.[3] Dort bewohnt er kühle bis kalte, sehr saubere Fließgewässer, in denen er sich tagsüber unter Felsen, Gehölz oder in Unterspülungen verbirgt. Der Körper wirkt plump. Kopf und Rumpf sind breit, flach und niedergedrückt. An den Kopfseiten befinden sich sehr kleine lidlose Augen. Auf jeder Körperseite beginnt am Hinterkopf ein faltiger Hautwulst, der sich bis zum Schwanzansatz erstreckt. Die Gliedmaßen sind mit flachen Häuten gesäumt. Der in verschiedenen Tönen braune Körper erscheint fleckig. Auch auf der gräulichen Bauchseite befinden sich Flecken.

Zur Fortpflanzung setzten Weibchen zwei Eistränge mit jeweils rund 500 Eiern ab. Die Befruchtung erfolgt äußerlich. Erst nach zwei bis zweieinhalb Monaten schlüpfen aus den von den Männchen bewachten Eiern etwa drei Zentimeter lange Larven. Die Geschlechtsreife tritt frühestens im fünften Lebensjahr ein. In zoologischen Gärten erreichen Chinesische Riesensalamander Lebensalter von über 60 Jahren.

Etwa 165 Millionen Jahre alte Fossilien, die als seine Vorfahren gelten, wurden in Dahugou in der Inneren Mongolei entdeckt.[4]

Literatur

Cihai („Meer der Wörter“), Shanghai cishu chubanshe, Shanghai 2002, ISBN 7-5326-0839-5

Weblinks

Fußnoten

  1. http://www.cctv.com/program/zfj/20070419/102190.shtml
  2. Cihai, S.272.
  3. ebd.
  4. http://english.peopledaily.com.cn/200506/29/eng20050629_193111.html, http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/0327/wissenschaft/0088/index.html

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