Rafaello Busoni

Rafaello Busoni

Rafaello Busoni (* 1. Februar 1900 in Berlin; † im März 1962 in New York) war Graphiker, Zeichner, Maler und Illustrator von Theater- und Opernliteratur, Jugendbüchern, sowie Verfasser einiger Bücher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine Eltern waren der berühmte italienische Musiker und Komponist Ferruccio Busoni und Gerda Sjöstrand, die Tochter eines schwedischen Bildhauers.

Nach seiner Kunstausbildung in der Schweiz arbeitete er in Paris und Berlin, wo er seine Reputation als Illustrator erwarb. In erster Ehe heiratete Busoni die Japanerin Hide; ihre Tochter Kiki wurde 1927 geboren. Hide verstarb 1930 an Tuberkulose, nachdem eine Behandlung in der Schweiz erfolglos geblieben war.

Die zweite Ehe schloss Busoni mit Hannah, Tochter des namhaften Anwalts Dr. Alfred Apfel, der Carl von Ossietzky im Weltbühne-Prozess verteidigt hatte. Hannah, langjährig mit der Familie befreundet, war ihrerseits Klavierschülerin von Heide gewesen. Im Januar 1935 wanderte das Paar gemeinsam mit Kiki nach Madeira aus und lebte dort bis zum Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs 1936. Dann kehrte man nach Berlin zurück. Im November 1938 wurde der gemeinsame Sohn Mario geboren. Da man wegen der jüdischen Herkunft Hannahs nicht in Deutschland bleiben konnte, entschied Busoni, mit seiner Familie nach Schweden, dem Heimatland seiner Mutter zu ziehen, in der Annahme hier letztlich sicher zu sein.

Jedoch nach nur sechs Monaten waren die Busonis gezwungen, wieder auszureisen.

Statt der Alternative Deutschland oder Italien nahmen sie im Oktober 1939 in Norwegen ein Schiff nach New York. Hier setzte Busoni sein Leben als Maler und Illustrator fort bis zu seinem Tod 1962.

Werdegang und Werke

Rafaello Busoni erwarb sich schon früh auf Reisen an der Seite seines Vaters einen weltoffenen Blick. Im Elternhaus empfing er vielseitige literarische Anregungen. Busoni war in seinem künstlerischen Werdegang Autodidakt. Kürzere Unterweisungen erhielt er beim Schweizer Maler Eduard Stiefel (Aktzeichnen) und in der Radiertechnik und im Drucken vom ungarischen Radierer Ricardo Hadel.

Im Jahr 1917 fand in der Zürcher Galerie Tanner die erste öffentliche Ausstellung von Arbeiten Rafaello Busonis statt. Der fünfjährige Aufenthalt in der Schweiz ist als Basis seines Künstlertums anzusehen. Hieran schlossen sich Paris, Berlin und viel später New York. Hier gewann er seinen ersten Preis im Wettbewerb eines ‘Limited Editions’ Clubs.

Illustrationen

Rafaello Busoni illustrierte zahlreiche klassische Werke der Jugend- und Abenteuerliteratur wie Robinson Crusoe, Tom Sawyer, David Copperfield, Robin Hood u.v.a.:

  • Themen des biblische Orients ( „Hoheslied“, „Die zehn Plagen“)
  • E.A. Poes Erzählung („Der Rabe“)
  • Georg Büchner („Woyzeck“)
  • R.M. Rilke („Weise von Liebe und Tod des Kornetts“)
  • Verdi („Rigoletto“-Motive)
  • R. Busoni („Amerika“, Mappenwerk zur Entwicklungsgeschichte d.. Neuen Kontinents, Vlg. D. Atlantic-Buchhandlung, Berlin)
  • G. Flaubert („Drei Erzählungen“)

Bücher

  • Amerika; 12 Radierungen, A. Rogall , Berlin 1924
  • The man who was Don Quixote; the story of Miguel Cervantes
  • Australia, Holiday House , New York 1942
  • Mexico and the Inca lands
  • Arlecchino : ein theatralisches Capriccio, Ferruccio Busoni u. Rafaello Busoni , Berlin, 1932.
  • Stanley in Afrika, Büchergilde Gutenberg, Zürich 1949
  • Rafaello Busoni, Rafaello Busoni Papers 1942-1959.

Literatur

  • Zlata Fuss Phillips: German Children's and Youth Literature in Exile, 1933-1950. Biographies and Bibliographies, München 2001, ISBN 3-598-11569-5 (hat ein Verzeichnis mit 66 Titeln)
  • Alfred Jürgens: Rafaello Busoni, in: Westermanns Monatshefte, 27. Jgg., Mai 1928, S. 273 ff

Weblinks


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