Raspberry Pi Foundation

Raspberry Pi Foundation

Die Raspberry Pi Foundation ist eine Stiftung und als solche eine in Großbritannien eingetragene Wohltätigkeitsorganisation (Registernummer 1129409[1]). Sie wurde am 5. Mai 2009 in Caldecote, South Cambridgeshire, Großbritannien.[2] gegründet. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Studium der Informatik und verwandter Themen zu fördern, insbesondere im Schulbereich. Hierbei stützt man sich wie in der Anfangszeit der Heimcomputer (z. B. Sinclair Research, KC85) bewusst auch auf den Spaßfaktor beim Erlernen der Computergrundlagen und -programmierung.[3]

Die Treuhänder der Foundation sind:[4]

  • David Braben – Gründer der Computerspielefirma 'Frontier Development and Mitautor des Computerspiels Elite
  • Jack Lang – früherer Acorn Mitarbeiter, Business Angel und Gründer einiger Start-Ups im Umfeld der Cambridge-Universität
  • Pete Lomas – Gründer und MD der Firma Norcott Technologies
  • Robert Mullins – University of Cambridge Computer Laboratory and St. John's College in Cambridge
  • Alan Mycroft – Professor im Bereich Computing in University am Cambridge Computer Laboratory
  • Eben Upton – Ingenieur bei Broadcom Europe, Gründer einiger Software Start-Ups, und früherer Direktor im Bereich Informatik am St. John's College in Cambridge

Ein Interview mit Eben Upton wurde im Juni 2011 als Podcast veröffentlicht.[5]

Inhaltsverzeichnis

Raspberry Pi

Der Raspberry Pi ist ein Einplatinen-Computer welcher von der Raspberry Pi Foundation entwickelt wird. Das Erscheinungsdatum ist für den Dezember 2011 geplant[6] und soll nach den Plänen der Foundation in zwei Versionen, A und B, angeboten werden. Die Preise der Versionen liegen zwischen 18€ und 26€ (Preise laut Foundation £16 bzw. £22).

Die Platine besteht aus einem ARM1176JZF-S 700-Megahertz (MHz) Prozessor, 128-256 Megabyte (MB) Arbeitsspeicher. Linux und andere Betriebssysteme, welche die ARM-Architektur unterstützen, können installiert werden. Eine Festplatte ist nicht vorgesehen. Stattdessen können Speicherkarten (SD bzw. MMC) zur nicht-flüchtigen Speicherung benutzt werden.

Das Logo des Projekt wurde aus Vorschlägen der Community ausgewählt. In die engere Wahl der Jury kamen sechs Logos. Die letztliche Abstimmung dauerte mehrere Tage. Das Logo des Gewinners, Paul Beech, basiert auf einem Buckminster-Fulleren.[7]

Entwicklung

Die Entwicklung wird durch oben genannte Organisation vorangetrieben. Ein früher Prototyp wurde im Jahr 2006 produziert und bestand aus einem Atmel ATmega644 Mikrocontroller.[8] Die Schaltpläne der Platine wurden veröffentlicht.[8] Des Weiteren wurde ein anderer Prototyp gefertigt. Dieser hatte die Größe eines USB-Massenspeichers. An einem Ende befand sich ein USB Anschluss, am anderen ein HDMI Anschluss.

50 Alpha Boards wurden im August 2011 geliefert. Diese Platinen sind funktional identisch zum geplanten Model B des Raspberry Pi.[9], aber größer um die geeigneten Messstellen zur Fehlersuche zu beherbergen. Die Verkaufsversion wird die Größe einer Kreditkarte haben. Auf diesen Versuchsplatinen wurde gezeigt, dass die LXDE Desktopumgebung unter Debian, Quake 3 mit einer Auflösung von 1080p[10], und Full HD H.264 Videos via HDMI.[11] darauf funktionieren.

Am 14. November wurde das finale Design der Platine als Bild veröffentlicht.[12]

Spezifikationen

Die voraussichtlichen Spezifikationen der beiden Varianten, A und B, des Raspberry Pi sind:

Model A Model B
Avisierter Preis: US$25 (GBP £16) US$35 (GBP £22)
Größe: Größe einer Kreditkarte 85,60 mm × 53,98 mm (Höhe noch unbekannt)
SoC: Broadcom BCM2835
CPU: ARM Limited 700 MHz ARM1176JZF-S
GPU: Broadcom VideoCore IV
Arbeitsspeicher (SDRAM): 128 MB 256 MB
USB 2.0 Anschlüsse: 1 2 (mittels integriertem Hub)
Videoausgabe: Composite, HDMI
Tonausgabe: 3.5 mm Klinkenstecker, HDMI
Nicht-flüchtiger Speicher: SD/MMC/SDIO Kartenleser
Netzwerk: 10/100 MBit Ethernet-Controller
Bussysteme: Bis zu 16 GPIO Pins, SPI, I²C, UART
Echtzeituhr:
Stromverbrauch:[13] 500mA, (2,5 Watt) 700mA, (3,5 Watt)
Stromquelle:[13] 5V Micro USB Anschluss, alternativ 4x AA Batterien
Unterstütze Software: Debian GNU/Linux, Fedora, Arch Linux[14]

Hardware

Prozessor

Der Prozessor nutzt den ARMv6 Instruktionssatz. Des Weiteren wird der ARM Thumb® Instruktionssatz unterstützt. Dieser wird in der Universal Assembly Language, einer Assemblersprache, programmiert. Der Zugriff auf den Speicher erfolgt über einen 64-bit breiten Bus. Der Speicher wird direkt im „Package on Package“-Verfahren auf den Prozessor gelötet.

Grafik

Kombiniert mit dem Mali-200 bietet die ARM11-Prozessor-Familie OpenGL ES 2.0 Unterstützung und ist in der Lage Filme in FullHD-Auflösung (1080p30 H.264 high-profile) zu dekodieren und mittels HDMI und Composite auszugeben.

Software

Der Linux Kernel läuft auf dem Raspberry Pi. An einer Entwicklerversion des RISC OS 5 wird zur Zeit gearbeitet.[15] und wurde im Oktober 2011 öffentlich gemacht.[16]

Die Administratoren des Raspberry Pi Benutzerforums wiesen darauf hin, dass Entwickler der Media-Center Software XBMC an einer Portierung ihrer Software auf Geräte mit dem Broadcom BCM2835 SoC arbeiten und dabei das Raspberry Pi Board als Referenz benutzen.[17][18]

Entgegen erster Annahmen wird das Linuxderivat Ubuntu nicht auf dem Raspberry Pi zu installieren sein, da von Ubuntu nur die ARMv7-Architektur (Cortex-Familie) unterstützt[19], aber von Raspberry Pi die ARMv6-Architektur (ARM11-Familie) verwendet wird.[20]

Aufnahme in den Medien

Ein Prototyp des Computers wurde am 6. Mai 2011 der Presse vorgestellt.[21] [22] [23]

Einsatzmöglichkeiten

Durch des günstigen Preises und die geringe Leistungsaufnahme des Raspberry Pi ergeben sich, abseits der vorgesehenen Nutzung durch die Foundation, vielfältigste Nutzungsszenarien:

  • Musik Streaming-Client
  • Homeserver
  • Dropbox-Alternative mittels Owncloud am eigenen Router
  • Desktop-PC
  • uvm.

Webseite

Einzelnachweise

  1. http://opencharities.org/charities/1129409 Information auf Opencharities.org
  2. 1129409 - Raspberry Pi Foundation. Charity Commission for England and Wales (6. Juni 2011). Abgerufen am 20. November 2011. „The object of the charity is to further the advancement of education of adults and children, particularly in the field of computers, computer science and related subjects.
  3. Raspberry Pi Foundation. Raspberry Pi Foundation. Abgerufen am 2. Juli 2011.
  4. Steve Bush (26. Mai 2011): In depth: Raspberry Pi, the computer on a stick. Electronics Weekly. Abgerufen am 11. Juli 2011.
  5. CFL Podcast: Eben Upton (Raspberry Pi Foundation). Consortium of Foundation Libraries. Abgerufen am 6. Juni 2011.
  6. Raspberry Pi FAQ. Raspberry Pi Foundation FAQ. Retrieved 2011-10-21.
  7. Humphries, Matthew: Raspberry Pi selects a very clever logo. geek.com. Abgerufen am 11. Oktober 2011. „[...] Raspberry Pi needed a logo, and decided to turn to the community to come up with ideas. [...] 6 designs made the shortlist, and it took several days for the judges to finally decide on the winner. [...] It was created by Paul Beech [...] the raspberry is a 3D buckyball [...]“
  8. a b Wong, George (24. Oktober 2011): Build your own prototype Raspberry Pi minicomputer. ubergizmo. Abgerufen am 2. November 2011. „From an Atmel ATmega644 microcontroller that ran at 22.1MHz with 512K of SRAM that’s now been replaced by a 700MHz ARM11 processor and 128/256MB of SDRAM [...] they’ve also decided to share the schematics and PCB layout of the 2006 Raspberry Pi computer.“
  9. Matthew Humphries (28. Juli 2011): Raspberry Pi $25 PC goes into alpha production. Geek.com. Abgerufen am 1. August 2011.
  10. Raspberry Pi Youtube Channel. Abgerufen am 28. August 2011.
  11. Full HD video demo at TransferSummit Oxford. Abgerufen am 12. September 2011.
  12. Final PCB artwork. Abgerufen am 20. November 2011.
  13. a b Power supply confirmed as 5V micro USB. Abgerufen am 20. November 2011.
  14. FAQs. Raspberry Pi. Abgerufen am 3. November 2011. „What Linux distros will be supported at launch? Debian, Fedora and ArchLinux will be supported from the start.“
  15. Lee, Jeffrey: Newsround. The Icon Bar. Abgerufen am 17. Oktober 2011. „Veteran developer Adrian Lees has expressed an interest in porting RISC OS to the low-cost Raspberry Pi computer.“
  16. Holwerda, Thom (31. Oktober 2011): Raspberry Pi To Embrace RISC OS. OSNews. Abgerufen am 1. November 2011. „At the RISC OS London show, Theo Markettos, postdoctoral researcher in the University of Cambridge Computer Laboratory talked about RISC OS on the Pi.“
  17. XBMC Live USB Persistent (Raspberry Pi Forum)
  18. This is probobly going to be the best HTPC when its released! (XBMC Forum)
  19. Ubuntu-Wiki: ARM-Processor. Ubuntu. Abgerufen am 21. November 2011.
  20. elinux.org: RaspberryPiBoardDistributions. elinux.org. Abgerufen am 21. November 2011.
  21. Interview mit der BBC auf Youtube
  22. http://derstandard.at/1304551285145/Raspberry-Pi-Spielentwickler-baut-den-17-Euro-PC
  23. http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/0,1518,761154,00.html

Wikimedia Foundation.

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