- Regierungsbezirk Allenstein
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Der Regierungsbezirk Allenstein war von 1905 bis 1945 ein Regierungsbezirk der preußischen Provinz Ostpreußen. Sein Gebiet gehört heute zur polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Regierungsbezirk Allenstein wurde 1905 als dritter ostpreußischer Regierungsbezirk eingerichtet. Ziel dieser Maßnahme war unter anderem die kulturelle und wirtschaftliche Förderung Masurens. Er wurde aus Teilen der bereits bestehenden Regierungsbezirke Gumbinnen und Königsberg gebildet und umfasste hauptsächlich Masuren, das südliche Ermland und das ostpreußische Oberland. 1905 besaß der Regierungsbezirk eine Fläche von 11.711 km². Der Sitz des Regierungspräsidenten befand sich in Allenstein.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs musste der Regierungsbezirk Allenstein gemäß den Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages einen Teil des Kreises Neidenburg, das so genannte Soldauer Gebiet, an Polen abtreten. Nach der Volksabstimmung vom 11. Juli 1920 wurden ferner die Grenzorte Groschlen, Klein Nappern und Klein Lobenstein aus dem Kreis Osterode an Polen abgetreten. Die Fläche des Regierungsbezirks verringerte sich durch diese Gebietsverluste auf 11.520 km².
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet des Regierungsbezirks Allenstein unter polnische Verwaltung gestellt. Die deutsche Bevölkerung wurde anschließend auf der Grundlage der sogenannten Bierut-Dekrete weitgehend vertrieben.
Entwicklung der Einwohnerzahl
- 1925: 540.290, darunter 40.200 Einwohner mit masurischer und 13.700 mit polnischer Muttersprache[1]
Regierungsbezirk Allenstein[2] Jahr 1910 1925 1933 1939 Einwohner 518.682 540.287 552.541 568.024 Verwaltungsstruktur
Stadtkreise
- Allenstein (seit 1910 kreisfrei)
Landkreise
- Allenstein
- Neidenburg
- Ortelsburg
- Osterode
- Rößel (alle bis 1905 Regierungsbezirk Königsberg)
- Johannisburg
- Lötzen
- Lyck
- Sensburg (alle bis 1905 Regierungsbezirk Gumbinnen)
Regierungspräsidenten (Reg.-Bez. Allenstein)
- 1905–1907 : Wilhelm von Hegel
- 1907–1908 : Friedrich Karl Gramsch
- 1908–1917 : Hans von Hellmann
- 1918–1924 : Matthias von Oppen[3]
- 1924–1932 : Max von Ruperti
- 1933–1945 : Dr. Karl Schmidt
Literatur
- Klaus von der Groeben: Das Land Ostpreußen. Selbsterhaltung, Selbstgestaltung, Selbstverwaltung 1750 bis 1945. Quellen zur Verwaltungsgeschichte Nr. 7, Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 1993.
- R. Döhler: Corpsstudenten in der Verwaltung Ostpreußens. Einst und Jetzt, Bd. 54 (2009), S. 240-246
Einzelnachweise
- ↑ Der Große Brockhaus. 15. Auflage, 1. Band, Leipzig 1928, S. 30·
- ↑ Statistische Jahrbücher für das Deutsche Reich. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 16. August 2009.
- ↑ s. Abstimmungsgebiet Allenstein
Weblinks
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