- Region Sønderjylland-Schleswig
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Mit Region Sønderjylland-Schleswig wird die formalisierte grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Kommunen Tondern, Apenrade, Hadersleben und Sonderburg sowie der Region Syddanmark auf dänischer und dem Kreis Schleswig-Flensburg, Kreis Nordfriesland und der Stadt Flensburg auf deutscher Seite bezeichnet.
Die Region Sønderjylland-Schleswig wurde am 16. September 1997 in Apenrade gegründet und ist eine so genannte Europaregion, eine fomalisierte Zusammenarbeit zwischen zwei oder mehr grenznahen Regionen. Die organisatorische Arbeit für die Region Sønderjylland-Schleswig wird im Regionsbüro in Padborg wahrgenommen.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der Name Region Sønderjylland-Schleswig weist auf die historischen Wurzeln hin, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat. Sowohl Schleswig als auch Sønderjylland sind Begriffe, die das alte Herzogtum Schleswig bezeichnen, das nach der Grenzziehung 1920 zwischen Dänemark und Deutschland geteilt wurde. Der südöstliche Teil Schleswigs bzw. Sønderjyllands, der heute Teil des Kreises Rendsburg-Eckernförde ist, ist nicht in die Zusammenarbeit eingebunden.
Mitglieder
Dänische Seite:
- Region Syddanmark
- Kommune Hadersleben
- Kommune Apenrade
- Kommune Tondern
- Kommune Sonderburg
Deutsche Seite:
- Kreis Schleswig-Flensburg
- Kreis Nordfriesland
- Stadt Flensburg
Gesetze und Verordnungen
Die Partner der Zusammenarbeit unterliegen weiterhin ihrer nationalen Gesetzgebung. Die Zusammenarbeit stützt sich dabei auf Die Europäische Charta der europäischen Grenz- und grenzübergreifenden Regionen, die von der Arbeitsgemeinschaft europäischer Grenzregionen 1995 beschlossen wurde. Grundlage der Zusammenarbeit ist das Prinzip der Gleichberechtigung und des Respektes für die jeweilige kulturelle Eigenart jeder Seite sowie dass Beschlüsse gemeinsam und im Konsens getroffen werden. Die Region hat ihren Sitz dort, wo die Partner beschlossen haben, das Sekretariat der Organisation anzusiedeln.
Ziele
Es gibt verschiedene Ziele der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Zuallererst besteht der Wunsch, den Kontakt und den Austausch zwischen den Bevölkerungen zu intensivieren, der auf längere Sicht zu mehr gegenseitigem Verständnis und einer verbesserten Kenntnis voneinander führt. Zu diesem Zweck fördert die Region Sønderjylland-Schleswig Kulturprojekte, wie z. B. durch das Interreg-Projekt Kulturbro/Kulturbrücke. Lehreraustausch, Schulkooperationen und Sprachprojekte haben eine sehr hohe Priorität.
Zum anderen gibt es einen großen Fokus auf die Wirtschaft und den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. Seit 2004 berät das Infocenter, das Teil des Regionskontores ist, Grenzpendler. Das Center begann als Interreg-projekt, wurde aber zu einem so großen Erfolg, dass es 2007 fest eingerichtet wurde. Das Infocenter berät sowohl die Wirtschaft und Kommunen als auch Privatpersonen, die einen neuen Standpunkt auf der anderen Seite der Grenze finden möchten. Man arbeitet eng mit Netzwerken, wie z. B. Gewerkschaften, Arbeitslosenversicherungen, Behörden und Vereinen zusammen.
Somit leistet die Pendlerinfo des Regionskontors Hilfe für Pendler. Die Infocenter-Mitarbeiter halten Vorträge zusammen mit den dänischen und deutschen Jobcentren und Arbeitsagenturen, bilden Mitarbeiter in den Kommunen, die mit Grenzpendlern zu tun haben, weiter und erteilen persönliche Beratungen.
Darüber hinaus vertritt die Region Sønderjylland-Schleswig generell die Interessen der Grenzregion. Beispielsweise hat die Region Sønderjylland-Schleswig auf die Notwendigkeit der gegenseitigen Anerkennung von Berufsausbildung hingewiesen. Und auch aktuelle Bauprojekte, wie die grundsätzliche Infrastruktur in der Grenzregion stehen im Interesse der Region. Praktische Maßnahmen, wie die Entwicklung einer deutsch-dänischen Parkscheibe oder Taschenwörterbücher dienen ebenso der Absicht den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt zu unterstützen und zu fördern.
Organisation
Die Organisation besteht aus:
- Der Regionalversammlung
- Dem Vorstand
- Den Ausschüssen und Fachgruppen
- Dem Sekretariat/dem Regionskontor
Das oberste Beschlussorgan der Region Sønderjylland-Schleswigs ist die Regionalversammlung. Die Versammlung tritt zwei Mal im Jahr zusammen und hat 22 ständige Mitglieder und vier Beobachter, von denen die zwei dänischen Beobachter aus dem Folketing und dem Institut for Grænseregionsforskning kommen, und die beiden deutschen aus dem Schleswig-holsteinischen Landtag und dem Europaministerium in Kiel. Die Mitglieder der Regionalversammlung sind entweder Politiker oder Fachleute. Die Wahlperioden sind an die Wahlperioden der einzelnen Länder angebunden. Die Versammlung genehmigt den Haushalt und den Rechenschaftsbericht.
Der Vorstand besteht aus acht Mitgliedern. Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender haben automatisch dieselbe Funktion in der Regionalversammlung, dazu kommen zwei weitere Mitglieder der Regionalversammlung. Zurzeit ist der Vorstandsvorsitzende Jens Andresen als Vertreter der Region Syddanmark. Die Aufgaben sind vielfältig: Der Vorstand bereitet Beschlüsse vor und führt durch, was die Regionalversammlung beschlossen hat, und arbeitet eng mit dem Regionskontor zusammen. Weiterhin kann der Vorstand Fachgruppen für spezielle Aufgaben einsetzen. Nicht zuletzt repräsentiert der Vorstand die Region Sønderjylland-Schleswig nach außen. Beschlüsse werden mit Mehrheitsvotum getroffen, aber grundsätzlich wird aber ein Konsens angestrebt.
Die Regionalversammlung hat drei feste Ausschüsse: den Ausschuss für Bildung und Entwicklung, den Ausschuss für Wirtschaft und Umwelt sowie den Ausschuss für Kultur, Kontakt und Zusammenarbeit.
In jedem Ausschuss sollen wenigstens 4 Ausschussmitglieder zugleich Mitglieder der Regionalversammlung sein. Die Größe der Ausschüsse sollte zehn Mitglieder nicht übersteigen. Außerdem sind einige Fachgruppen eingerichtet worden.
Im Regionskontor in Pattburg laufen die Fäden zusammen. Die politische Zusammenarbeit wird koordiniert und Initiativen von politischer Seite werden begleitet. Als ein aktuelles Beispiel können Initiativen zur Verbesserung der Möglichkeiten eines Lehreraustausches genannt werden. Das Fach Dänisch ist davon besonders betroffen, da der-deutsch- dänische Lehreraustausch, der eigentlich selbstverständlich sein sollte, schwer durchführbar ist auf Grund von administrativen Unterschieden bezüglich der Weiterbildung. Deswegen hat das Regionskontor in Zusammenarbeit mit den Ausschuüssen eine offizielle Anfrage an das Ministerium in Kiel gerichtet.
Finanzen
Die Ausgaben der Organisation werden – nach Abzug von Zuschüssen von anderer Seite – zu je 50 % von deutscher und dänischer Seite getragen. Alle Partner haben einen vollständigen Zugang zu allen Informationen bezüglich der Finanzen der Organisation. Der Haushalt für das Jahr 2011 beträgt 5,7 Mio. DKK.
Weblinks
Kategorien:- Europaregion
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