- Reinhard Mumm (Sohn)
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Reinhard Mumm (* 24. Dezember 1916 in Berlin; † 12. August 1986) war ein deutscher Theologe.
Leben
Reinhard Mumm wurde am 24. Dezember 1916 als drittes Kind des Pastors und langjährigen Reichstagsabgeordneten Dr. Reinhard Mumm (1873–1932) und dessen Frau Elisabeth, geb. Kähler (1890-1967) in Berlin geboren. Schon als Abiturient gehörte er der Bekennenden Kirche an. Nachdem er 1935 das Abitur abgelegt hatte, studierte er Theologie in Greifswald, Berlin, Marburg und schließlich in Halle/Saale.
Zu seinen theologischen Lehrern zählten Hans von Soden (1881–1945, seit 1924 Kirchenhistoriker in Marburg), Rudolf Bultmann (1884–1976, seit 1921 Neutestamentler in Marburg), Julius Schniewind (1883–1948, seit 1935 Neutestamentler in Halle) und Ernst Wolf (1902–1971, von 1935–1942 Kirchenhistoriker in Halle). Sein Theologiestudium schloss er während des Krieges und seines Wehrdienstes als Hauptmann in Halle/Saale mit einem Notexamen ab. Im Jahr 1944 heiratete er in Pätzig (Neumark) Hildegart Stählin, eine Tochter Wilhelm Stählins (von 1945 bis 1952 Bischof von Oldenburg) aus dessen erster Ehe mit Emmy, geb. Thäter. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor.
Nach dem Krieg trat er als Lehrvikar in den kirchlichen Dienst bei seinem Schwiegervater in Oldenburg ein und erhielt 1946 eine Pfarrstelle in Rastede. Am 27. Dezember 1946 wurde er daselbst durch ihn ordiniert.
In den Jahren 1947 und 1948 nahm er eine Assistentenstelle bei Prof. Edmund Schlink (1903–1984, von 1946 bis 1971 Systematiker in Heidelberg) wahr und promovierte bei ihm im Jahr 1952 zum Dr. theol. mit einer Arbeit zur theologischen und christologischen Begründung des Rechts. Danach war Mumm als Pfarrer in Minden und in Soest tätig, wo er auch einen Lehrauftrag am dortigen Predigerseminar innehatte. In dieser Zeit arbeitete er außerdem in der westfälischen Landessynode mit.
Im Jahr 1967 wurde er von dem bayerischen Landesbischof D. Hermann Dietzfelbinger (1908–1984), des damaligen Ratsvorsitzenden der EKD, als dessen persönlicher Referent nach München geholt. Nach Beendigung dieser Aufgabe übernahm er zum 1. Februar 1974 die zweite Pfarrstelle an St. Matthäus in München, ließ sich aber bereits im Jahr 1979 pensionieren.
Mumm hat sich in vielfältiger Weise in der Kirche engagiert. Er arbeitete viele Jahre im Seelsorge- und Beratungsdienst des Deutschen Evangelischen Kirchentages mit, war Sekretär des im Jahr 1946 gegründeten Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen und Mitglied der im Jahr 1931 gegründeten Michaelsbruderschaft, deren bayerischen Konvent er leitete und deren Ältester er im Jahr 1977 wurde. Im Jahr 1975 wurde er auf Vorschlag des 2. Vorsitzenden, Kirchenrat Hofmann, zum 1. Vorsitzenden der Lutherisch-Liturgischen Konferenz in Bayern gewählt.
Reinhard Mumm verstarb am 12. August 1986.
Schriften
- Mumm, Reinhard: Theologische und christologische Begründung des Rechts in der evangelischen Theologie der Gegenwart. Eine Studie zum Problem einer evangelischen Rechtstheologie, Heidelberg 1951
- Mumm, Reinhard: Artikel Geräte, Liturgische. II. In der liturgischen Praxis der Gegenwart, in: TRE 12 (1984), S.402-404
- Mumm, Reinhard: Artikel Hochkirchliche Bewegung II. Hochkirchliche Bewegung in Deutschland, in: TRE 15 (1986), S.420f.
- Mumm, Reinhard (Hrsg.): Ökumenische Gebete, Gladbeck 1969, zuletzt nach Mumms Tod von Karl Schlemmer bearbeitet, Regensburg 1991
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