Reinsburg

Reinsburg

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Reinsburg
Burgentyp: Höhenburg, Kammlage
Erhaltungszustand: Grundmauern, Wall- und Grabenreste
Geographische Lage 50° 46′ 8,5″ N, 10° 56′ 20,6″ O50.76902310.939057Koordinaten: 50° 46′ 8,5″ N, 10° 56′ 20,6″ O
Reinsburg (Thüringen)
Reinsburg

Die Reinsburg besteht aus den Resten einer Kammburg in den Thüringer Reinsbergen. Sie befindet sich zwischen Kleinbreitenbach, Reinsfeld und Schmerfeld.

Die Grundmauern der Reinsburg sind in unregelmäßiger, annähernd ovaler Form angelegt und etwa 60 Meter lang. Damit war sie die größte aller Burgen an den Hängen der Gera.[1] Die Trümmer der Gebäude befinden sich im südöstlichen Bereich des ehemaligen Burggeländes,[2] das rund 600 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die Vermutung, dass ein unterirdischer Gang die Reinsburg mit der Plaueschen Ehrenburg verband, fand einige Anhaltspunkte, konnte jedoch nicht bestätigt werden.[3]

Unbekannt ist die Zeit der Errichtung der Reinsburg. Das Alter der aufgeschütteten Erdwälle deutet auf eine Wallburg hin, die bereits vor der mittelalterlichen Befestigungsanlage an diesem Platz stand.[3] Zeitweilig gehörte sie zur Grafschaft Käfernburg und sicherte die Handels- und Heereswege in den Tälern der Gera und der Wipfra.[1] Ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts fand ein Besitzerwechsel statt, vor allem die Literatur des 19. Jahrhunderts spricht mehrfach von sogenannten Raubrittern bzw. einem Raubschloss.[4][5] Letztmalig erstürmt wurde sie wahrscheinlich im Jahr 1289 oder 1290 im Zuge eines Feldszugs des römisch-deutschen Königs Rudolf von Habsburg, der den Landfrieden zum Ziel hatte und zur Zerstörung von insgesamt 66 Burgen in Thüringen führte.

Inhaltsverzeichnis

Volkssagen

Nach einer Volkssage wohnte „in grauer Vorzeit“ ein Riese auf der Reinsburg und einer anderer Riese auf dem Singer Berg. Beide Riesen lebten in einer dauerhaften Fehde. Kleinere Wesen versetzten die Riesen von einem Ort zum nächsten, und der Sage nach stritten sie eines Tages zum bloßen Zeitvertreib: Der Riese auf der Reinsburg warf einen mächtigen Streithammer Richtung Singer Berg, verfehlte aber sein Ziel und traf schließlich die Stelle, an der später der Ort Hammersfeld entstand. Zornig warf der Riese auf dem Singer Berg einen großen Klumpen Schmer (entweder Schmalz oder Schlamm) Richtung Reinsburg, verfehlte aber ebenfalls sein Ziel und traf die Stelle, an der später Schmerfeld gegründet wurde.[6]

Eine andere Volkssage erzählt von unverbrauchten Vorräten an köstlichem Wein in den verschütteten Kellern der Reinsburg, die eines Tages an die Oberfläche gelangen und „ganz Thüringen“ überfluten werden.[6]

Literatur

  • Lothar Köstner: Die sechs Burgen über der Sägemühle bei Herrmannsacker. o. O. 2001.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Besondere Naturschönheiten, ilm-kreis.de, aufgerufen am 10. November 2010
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jena 2003.
  3. a b Naturdenkmäler. stadt-plaue.de, aufgerufen am 10. November 2010, verweist auf: Käthe Bohnhardt: Sagen von den Reinsbergen
  4. Thüringen und der Harz, Mit ihren Merkwürdigkeiten, Volkssagen und Legenden. Siebenter Band, Druck und Verlag von Friedrich August Eupel, Sondershausen 1842, S. 150
  5. H. Schwerdt und Alexander Ziegler: Neuestes Reisehandbuch für Thüringen. Verlag des Bibliographischen Instituts, Hildburghausen 1864, S. 433
  6. a b August Witzschel: Sagen aus Thüringen. Braumüller, Wien 1866, S. 73 und S. 71

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