René Böll

René Böll
René Böll

René Böll (* 31. Juli 1948 in Köln) ist ein deutscher bildender Künstler und war Verleger des Lamuv Verlages.[1] Außerdem ist er Nachlassverwalter seines Vaters Heinrich Böll.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Böll wurde in Köln als dritter Sohn des späteren Literatur-Nobelpreisträgers Heinrich Böll und seiner Frau Annemarie Böll geboren. Sein ältester Bruder Christoph starb noch in seinem Geburtsjahr 1945, seine weiteren Brüder Raimund und Vincent wurden in den Jahren 1947 und 1950 geboren.

Seit 1963 bildete sich Böll autodidaktisch im Zeichnen und Malen weiter. Seit 1966 hatte er Unterricht bei Bernhard Müller-Feyen, ab 1967 studierte er Malerei und Druckgraphik (speziell: Lithographie) an der Werkkunstschule Köln und in Wien. Zunächst zeigte er seine Werke unter dem Künstlernamen „Muta“.[2] 1972 fertigte er erste Arbeiten mit chinesischer und japanischer Tusche.

Von 1975 bis 1988 war Böll Verlagsleiter des von ihm mitgegründeten Lamuv Verlages. 1978 arbeitete er als Verleger und übersetzte Werke aus dem Spanischen, außerdem war er als Fotograf tätig. 1985 betreute er als Redakteur die sechsbändigen Ausgabe Sämtlicher Briefe von Vincent van Gogh.

Seit 1988 war er wieder als freier Maler tätig und beschäftigte sich ab 1993 erneut mit Arbeiten mit chinesischer Tusche. Seit 1999 betätigte er sich auf dem Gebiet der Radierungen. 2005 gründete er zusammen mit Günther Beckers das Künstlermuseum Beckers Böll.

Seine Arbeiten zeigte er in einer Vielzahl von Ausstellungen in Deutschland und im Ausland, darunter in China, den USA, in Ecuador, Irland, den Niederlanden und Tschechien.[3] In China zeigte er 1996 als erster deutscher Maler eine Werkschau mit 100 Arbeiten. Sie wurde in Peking und vier weiteren Städten gezeigt.[4]

René Böll ist der Nachlassverwalter Heinrich Bölls und gehörte zu den Mitgründern der Heinrich-Böll-Stiftung.[5]

Literatur

  • Siegfried Pater: René Böll, Namenlose Stille: Ölbilder, Tuschen, Aquarelle (Ausstellungskatalog), Konrad-Adenauer-Stiftung, St. Augustin

Schriften

  • O Ende meiner Zeit - Arbeiten zum „Tod des Emepdokles von Friedrich Hölderlin“ mit 8 Original-Siebdrucken, Redfoxpress, Dugort -Achill Island, Irland, 2009
  • Doch uns ist gegeben, auf keiner Stätte zu ruhn, Ausstellungskatalog der Diözesan- und Dombibliothek, Verlag Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Köln, 2008, ISBN 978-3-93916011-3
  • René Böll/ Binghu Shanren (René Bölls chinesischer Künstlername) : Die Leere erreichen, Bilder mit bunten und unbunten Farben aus dem Atelier am Eissee. Schuffelen, Pulheim 1996
  • mit Victor Böll: Heinrich Böll: Leben & Werk, Verlag, Stadt Köln, 1995
  • Heinrich Böll: Leben und Werk, zum 70. Geburtstag, Kiepenheuer & Witsch, 1987
  • Ein Autor schafft Wirklichkeit: Heinrich Böll, Kiepenheuer & Witsch, 1982

Weblinks

 Commons: René Böll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vermächtnis in Der Spiegel 32/1982
  2. Benedikt Erenz: Die ganze Welt an einem Tisch In: Die Zeit vom 21. Juni 1985
  3. Biografie auf der Seite der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
  4. Rene Böll,. In: Der Spiegel. Nr. 42, 1995, S. 297c (16. Oktober 1995, online).
  5. Rene Böll. In: Der Spiegel. Nr. 5, 1989, S. 202c (30. Januar 1989, online).

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