Robert Schneider (Maler, 1944)

Robert Schneider (Maler, 1944)

Robert Schneider (* 29. Juli 1944 in Buchheim, Gemeinde March (Breisgau) bei Freiburg im Breisgau) ist ein zeitgenössischer deutscher Maler und Zeichner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schneider wuchs auf einem kleinen Bauernhof auf, der nur noch zur Selbstversorgung bewirtschaftet wurde. Die Erziehung war konfliktbeladen. Daraus resultiert das frühe Verlassen des Elternhauses. In den 60er Jahren unterwegs in Europa und dabei die Entdeckung der eigenen Neigung zur Kunst. Rückkehr ins Badische. Heirat und Geburt eines Sohnes. In Freiburg dann intensive Auseinandersetzung mit der Malerei. Mittlerweile lebt und arbeitet er in Hamburg.

Arbeitsweise

Schneider, Robert (*1944) Schlachthof I, 1985, Acryl auf Leinwand, 140 x 110 cm, im Besitz des Künstlers.

Beeinflusst von surrealistischen Motiven und die politischen Diskussionen um 1968 entdeckt Schneider für sich die gegenständliche Malerei mit ihren inhaltlichen und engagierten Positionen.

Es entstehen Bilder, die sich mit dem Menschen und seinen Hinterlassenschaften beschäftigen, ohne diesen zu zeigen. Es folgen Umzüge nach Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg. Die mit den Ortswechseln verbundenen positiven Anregungen führen später zur „Jahrhundertreflexion“. Dieses malerische Nachdenken und die Analyse des vergangenen Jahrhunderts zeigt Schneider exemplarisch an jeweils besuchten Orten, wie Bitterfeld, Kattowitz, Auschwitz, Verdun, Bremen-Farge und Baku/Aserbaidschan. Während dieser Arbeitsreisen entstehen vor Ort unzählige Skizzen und Fotos als Arbeitsgrundlage. Im Atelier werden die Eindrücke verdichtet und dem Aussagehintergrund unterworfen. Das Ergebnis sind die von 1991–2002 entstandenen Zyklen. Schneider gibt sich jedoch nicht mit der Bestandsaufnahme zufrieden, sondern setzt die Reihe mit apokalyptischen Visionen ins 21. Jahrhundert fort. Dazu gehören der Zyklus „Öl“ und vor allem die Serien „Fisch“ und „Fleisch“: die Materie wird zur Metapher. Diese in zwölf Jahren entstandene Jahrhundertreflexion bildet Schneiders Hauptwerk. Daneben umfasst Robert Schneiders Oeuvre auch Einzelbilder, Triptychen und kleine Serien.

Werk

Schneider, Robert (*1944): Schnee I, 2003, Acryl/Lwd., 110 x 180 cm. Im Besitz des Künstlers.

Jahrhundertreflexion:

  • „Bitterfeld“ (1991–1993)
  • „Slask/Oberschlesien“ (1993–1996)
  • „Öl“ (1999–2001) Baku, Aserbaidschan
  • „Auschwitz“ (1996–1997)
  • „Fisch“ (1997–1999)
  • „Verdun“ (2001–2002)
  • „Bunker Valentin“ (2002) Bremen-Farge
  • „Fleisch“ (2002–2005)

Literatur

  • Katalog. Robert Schneider. Studio Galerie. Hamburg 1990.
  • Katalog. Robert Schneider. Bitterfeld. Kunsthalle Wilhelmshaven [u.a.] Bremen 1997.
  • Katalog. Robert Schneider. Malerei. Zeichnung. (polnisch) Muzeum Śląskie. Katowice 1997.
  • Katalog. Robert Schneider. Auschwitz. Bremen 1998.
  • Türk, Klaus: Robert Schneiders Jahrhundert-Reflexion. Video. Wuppertal 2007.
  • Meissner, Jörg: Orte der Erinnerung. Verdun als Schauplatz der Geschichte und Sinnbild der Kunst im Werk des Malers Robert Schneider. In: Kat. Der Erste Weltkrieg und die Kunst. Landesmuseum Oldenburg 2008, S. 218-229 u. 237.

Weblinks


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