Rolf Elberfeld

Rolf Elberfeld

Rolf Elberfeld (* 28. April 1964 in Billerbeck) ist ein deutscher Philosoph und Übersetzer, der hauptsächlich mit Veröffentlichungen zur interkulturellen Philosophie (Japan, China) bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Er studierte Theologie, Philosophie, Japanologie, Sinologie und Religionsgeschichte an der Universität Würzburg. 1989 erhielt er ein Forschungsstipendiat des japanischen Erziehungsministeriums an der staatlichen Universität Kyōto, anschließend ein Promotionsstipendiat im Graduiertenkolleg „Interkulturelle religiöse- bzw. religionsgeschichtliche Studien“ an der Universität Bonn. Nach Lehraufträgen in den Fächern Religionsgeschichte und Philosophie an der Universität Würzburg erfolgte 1995 die Promotion im Fach Philosophie bei Heinrich Rombach. Thema der Dissertation: Kitarō Nishida und die Frage nach der Interkulturalität. 1997-2003 war er Wissenschaftlicher Assistent im Fach Philosophie an der Universität Wuppertal. Die Habilitationsschrift (2001) beschäftigte sich mit dem Thema Dōgens Phänomenologie der Zeit und die Methoden komparativer Philosophie, für diese Arbeit erhielt er den Straniak-Philosophie-Preis. 2002 erhielt er den Karl-Jaspers-Förderpreis für Philosophie der Stiftung Niedersachsen. Es folgten Lehraufträge an verschiedene Universitäten. 2008 erhielt er Rufe an die Universitäten Zürich (Professur am Forschungsschwerpunkt Asien und Europa), Innsbruck (Professur für Philosophie) und Hildesheim (Professur für Kulturphilosophie), 2010 schließlich einen Ruf an die Universität Wien (Professur für Philosophie in einer globalen Welt). Momentan ist er Inhaber einer W2-Professur für Kulturphilosophie an der Universität Hildesheim. Forschungsschwerpunkte sind buddhistische und komparative Philosophie.[1]

Schriften

Monographien
  1. Kitarō Nishida (1870-1945). Das Verstehen der Kulturen. Moderne japanische Philosophie und die Frage nach der Interkulturalität (Rodopi: Amsterdam 1999)
  2. Denkansätze zur buddhistischen Philosophie in China. Seng Zhao – Jizang – Fazang zwischen Interpretation und Übersetzung, Rolf Elberfeld, Michael Leibold, Mathias Obert (Edition Chora: Köln 2000)
  3. Phänomenologie der Zeit im Buddhismus. Methoden interkulturellen Philosophierens (Frommann-Holzboog: Stuttgart-Bad Cannstatt 2004)
Editionen
  1. Komparative Philosophie. Begegnungen zwischen östlichen und westlichen Denkwegen, hg. v. R. Elberfeld, J. Kreuzer, J. Minford, G. Wohlfart (Fink-Verlag: München 1998)
  2. Translation und Interpretation, hg. v. R. Elberfeld, J. Kreuzer, J. Minford, G. Wohlfart (Fink-Verlag: München 1999.)
  3. Kitarō Nishida: Logik des Ortes. Der Anfang der modernen Philosophie in Japan, hg., übers. u. eingel. v. R. Elberfeld (Wissenschaftliche Buchgesellschaft: Darmstadt 1999)
  4. Komparative Ästhetik. Künste und ästhetische Erfahrungen in Asien und Europa, hg. v. R. Elberfeld und G. Wohlfart (Edition Chora: Köln 2000)
  5. Komparative Ethik. Das „Gute Leben“ in Asien und Europa, hg. v. R. Elberfeld u. G. Wohlfart (Edition Chora: Köln 2002)
  6. Dōgen: Shōbōgenzō. Ausgewählte Texte. Anders Philosophieren aus dem Zen (Zweisprachige Ausgabe), übers. u. hg. v. R. Ōhashi u. R. Elberfeld (Keio-Verlag: Tōkyō 2006 / Frommann-Holzboog: Stuttgart-Bad Cannstatt 2006)
  7. Was ist Philosophie? Programmatische Texte von Platon bis Derrida (Reclam: Stuttgart 2006)
  8. Topographien der Leerheit – Aufsätze zur Religion und Kunst (Keiji Nishitani), übers. und hg. von R. Elberfeld (Verlag der Weltreligionen, Suhrkamp-Verlag: Frankfurt a.M. 2011; in Vorbereitung)
Studienbrief

Sprachen – Kulturen – Denken, Fernuniversität Hagen, Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften (Hagen 2009)

Übersetzungen aus dem Japanischen
  1. Toratarō Shimomura: Mentalität und Logik der Japaner, in: Die Philosophie der Kyōto-Schule, hg. v. R. Ōhashi, 369-386 (München 1990)
  2. Keiji Nishitani: Ikebana. Über die reine japanische Kunst, in: Philosophisches Jahrbuch, 2:98, 314-320 (1991)
  3. Keiji Nishitani: Mein philosophischer Ausgangspunkt, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, 46:4, 545-556 (1992)
  4. Ryōsuke Ōhashi: Kire. Das Schöne in Japan. Philosophisch-ästhetische Reflexionen zur Geschichte und Moderne (DuMont-Verlag: Köln 1994)
  5. Keiji Nishitani: Über das Gewahren, in: Philosophie der Struktur – „Fahrzeug“ für die Zukunft? Für Heinrich Rombach, hg. v. G. Stenger, 77-93 (München 1995)
  6. Kitarō Nishida: Vorworte, in: Logik des Ortes, hg. v. R. Elberfeld (Darmstadt 1999) [vgl. Editionen Nr. 3]
  7. Kitarō Nishida: Ort, in: ebd.
  8. Kitarō Nishida: Ich und Du, in: ebd.
  9. Kitarō Nishida: Ortlogik und religiöse Weltanschauung, in: ebd.
  10. Kitarō Nishida: Wissenschaftliche Methodik, in: Polylog Nr. 11, 67-72.
  11. Kitarō Nishida: Das Problem der japanischen Kultur, in: Polylog Nr. 11, 73-80.
  12. Dōgen: Genjōkōan, Shifukatoku, Kūge, Soshisairaii, Kaiinsanmai, Shōji, Zenki, Sansuikyō, in: Shōbōgenzō. Ausgewählte Texte. Anders Philosophieren aus dem Zen (Zweisprachige Ausgabe), übers. u. hg. v. R. Ōhashi u. R. Elberfeld (Keio-Verlag: Tōkyō 2006 / Frommann-Holzboog: Stuttgart-Bad Cannstatt 2006)
Übersetzungen aus dem Chinesischen
  1. Fazang, Der goldene Löwe, in: Denkansätze zur buddhistischen Philosophie in China. Seng Zhao – Jizang – Fazang zwischen Interpretation und Übersetzung, Rolf Elberfeld, Michael Leibold, Mathias Obert (Köln 2000)
  2. Seng Zhao, Erörterungen zu Prajñā als Nicht-Wissen, zusammen mit Michael Leibold, in: Denkansätze zur buddhistischen Philosophie in China. Seng Zhao – Jizang – Fazang zwischen Interpretation und Übersetzung, Rolf Elberfeld, Michael Leibold, Mathias Obert (Köln 2000)
Bibliographien
  1. Bibliographie zur Kyōto-Schule mit Übersetzungen der Inhaltsverzeichnisse der Gesamtausgaben einzelner Denker der Kyōto-Schule, in: Die Philosophie der Kyōto-Schule, hg. v. Ryōsuke Ōhashi, 507-540 (München 1990)
  2. Nishida-Bibliographie zu Werken in westlichen Sprachen ab 1987, in: 西田幾多郎選集 (Nishida Kitarō senshū), hg. v. Shizuteru Ueda, 2. Zusatzband, 580-592 (Kyōto 1999)
  3. Bibliographische Hinweise zu Dōgen, in: K. Arifuku: Deutsche Philosophie und Zen-Buddhismus, 185-188 (Berlin 1999)
  4. Forschungsbibliographie zur „komparativen Philosophie“, in: Allgemeine Zeitschrift für Philosophie, 2:1999, 213-222.
  5. Forschungsbibliographie zur Ästhetik in Indien, China und Japan und zur komparativen Ästhetik, zusammen mit Heinrich Geiger, Eberhart Ortland und Jens Schlieter, in: Komparative Ästhetik. Künste und ästhetische Erfahrungen in Asien und Europa, hg. v. R. Elberfeld u. G. Wohlfart (Köln 2000)
Reihe für Asiatische und Komparative Philosophie
  1. Jens Schlieter: Versprachlichung – Entsprachlichung. Untersuchungen zum philosophischen Stellenwert der Sprache im europäischen und buddhistischen Denken (Köln 2000)
  2. Rolf Elberfeld, Michael Leibold, Mathias Obert: Denkansätze zur buddhistischen Philosophie in China. Seng Zhao – Jizang – Fazang zwischen Übersetzung und Interpretation (Köln 2000)
  3. Rolf Elberfeld, Günter Wohlfart (Hg.): Komparative Ästhetik. Künste und Ästhetische Erfahrung zwischen Asien und Europa (Académie du Midi, Köln 2000; mit einer Forschungsbibliographie zum Thema)
  4. Helmut Schneider (Hg.): Philosophieren im Dialog mit China, Gesellschaft für Asiatische Philosophie (Köln 2001)
  5. Günter Wohlfart: Der Philosophische Daoismus. Philosophische Untersuchungen zu Grundbegriffen und komparative Studien mit besonderer Berücksichtigung des Laozi (Lao-tse) (Köln 2001)
  6. Rolf Elberfeld, Günter Wohlfart (Hg.): Komparative Ethik. Das „Gute Leben“ in Asien und Europa (Köln 2002)
  7. Nobuyuki Kobayashi: Heidegger und die Kunst im Zusammenhang mit dem Ästhetikverständnis in der japanischen Kultur (Köln 2003)
  8. Hans-Georg Möller, Günter Wohlfart (Hg.): Tod – Ost und West (Köln 2004)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Profil, Uni Hildesheim.

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