Roswitha Wisniewski

Roswitha Wisniewski

Roswitha Wisniewski (* 23. September 1926 in Stolp, Pommern, heute Słupsk, Polen) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Politikerin (CDU).

Wisniewski besuchte zunächst die katholische Grundschule und das Lessing-Gymnasium in Stolp, ehe ihre Familie 1945 vertrieben wurde. Das Abitur legte Wisniewski 1946 in Berlin ab. Dort studierte sie später an der Universität Berlin Germanistik und Latein. 1948 wechselte sie dann an die Freie Universität und war dort am Aufbau des Germanistischen Seminares beteiligt. Später war sie Dozentin an verschiedenen Universitäten, unter anderem auch die erste Frau, die an der Universität Heidelberg einen Lehrstuhl besetzte. Von 1967 bis 1994 war sie Professorin für ältere deutsche Sprache und Literatur in Heidelberg.

1972 trat Wisniewski der CDU bei. Sie war Mitbegründerin der Frauenunion Rhein-Neckar, später Bezirksvorsitzende der Frauenunion Nordbaden und stellvertretende Landesvorsitzende der Frauenunion Baden-Württemberg sowie Mitglied des Bezirksverbandes Nordbaden und des CDU-Landesverbandes Baden-Württemberg. Von 1986 war sie Mitglied des Bundesvorstandes der Frauenunion. Von 1977 bis 1980 war sie Stadträtin in Schwetzingen.

Von 1976 bis 1994 gehörte Wisniewski dem Deutschen Bundestag an.[1] Zunächst über die Landesliste der CDU Baden-Württemberg gewählt, war sie ab 1983 direkt gewählte Abgeordnete im Wahlkreis Mannheim II. Im Bundestag war sie Mitglied verschiedener Unterausschüsse, darunter „Wiedergutmachung Nationalsozialistischen Unrechts“, außerdem im Ausschuss „Bildung und Wissenschaft“ und in der Bundestags-Enquete-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur“. 1993 leitete sie eine Delegation des Bundestags zu den Mahn- und Gedenkstätten Auschwitz und Birkenau.

Eine Zeit lang war sie zudem Vorsitzende des Hochschulausschusses des Deutschen Akademikerinnenbundes und der Deutsch-Ägyptischen Parlamentariergruppe sowie von 1986 bis 1993 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der „Kulturstiftung der Deutschen Vertriebenen“.

Seit 1994 ist Wisniewski Trägerin des Großen Bundesverdienstkreuzes. Die Frauenunion Nordbaden ernannte sie zur Ehrenvorsitzenden.[2]

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Stadt Mannheim: Ergänzungs- und Registerband. Mannheim 2011, ISBN 978-3-89735-642-9.
  2. Schwetzinger Zeitung 26. Juni 2010

Weblinks


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