- Rudolf Rausch
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Rudolf Rausch (* 11. April 1906 in Meiningen; † 1981) war ein deutscher Schriftsetzer, Jugendfunktionär (SAJ/Rote Falken), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Chef der Thüringer Landespolizei.
Leben
Rausch entstammte einer Arbeiterfamilie. Sein Vater war Maschinenschlosser. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Beruf des Schriftsetzers. 1920 trat er in die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ) und in den Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) ein. Von 1923 bis 1925 begab er sich auf die „Walz“. 1926 trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein, wurde Mitglied im Freidenkerverband und bei den Roten Falken. Er wurde der Leiter des SAJ-Unterbezirks Meiningen und Landesvorsitzender der Thüringer Falken. 1933 trat er aus der SPD aus und betätigte sich im Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK). Rausch war mit Hulda Rausch, geb. Schlorke, verheiratet.
Nach der Machtübertragung an die NSDAP wurde er 1937 verhaftet und in Berlin Ende Mai 1939 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Seine Entlassung aus dem Zuchthaus Untermaßfeld erfolgte im März 1941. Nach der Entlassung arbeitete er wieder in seinem Beruf bei einem Buchdrucker und wurde danach durch die Gestapo überwacht.[1] Wegen „Wehrunwürdigkeit“ wurde er nicht zur Wehrmacht eingezogen.
Als die NS-Herrschaft beseitigt war, trat Rausch im Juli 1945 in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein. Er wurde bei der Landespolizei eingestellt und wurde bald der Stellvertreter von Polizeichef Reschke, und nach dessen Abberufung im August 1946 Chef der Thüringer Landespolizei. Im August 1948 wurde er jedoch wieder seines Amtes enthoben, weil bei ihm die geforderte absolute Parteidisziplin vermisst wurde. Knapp einem Parteiausschlussverfahren entgangen, wurde Rausch 1949 Abteilungsleiter im Arbeitsministerium.
Literatur
- Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949, = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 562, ISBN 978-3-412-20544-7
Einzelnachweise
- ↑ Marlis Gräfe, Bernhard Post und Andreas Schneider: Die Geheime Staatspolizei im NS-Gau Thüringen 1933 – 1945. Quellen zur Geschichte Thüringens. I. Halbband, herausgegeben von: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, unveränderte Neuauflage 2005, S. 264
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