Rudolf Weiss (Schriftsteller)

Rudolf Weiss (Schriftsteller)

Rudolf Weiss, andere Schreibweise Rudolf Weiß (* 5. April 1920 in Eisenach; † 17. Dezember 1974 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Weiss war der Sohn eines Postbeamten und einer Köchin. Er besuchte von 1926 bis 1934 die Volksschule, danach bis 1937 die Handelsschule in Eisenach. Nach einer Lehre bei der Sparkasse Eisenach war er bis 1940 dort angestellt und wurde dann zum Arbeitsdienst und anschließend zur Wehrmacht eingezogen. Als Soldat im Zweiten Weltkrieg wurde Weiss 1942/43 an der Ostfront schwer verwundet. Nach seiner Genesung arbeitete er von 1944 bis 1949 wieder bei der Sparkasse Eisenach. Im Jahr 1951 nahm er an einen „Lehrgang für junge Schriftsteller“ in Bad Saarow teil und begann, als freier Autor zu arbeiten. Von 1954 bis 1955 war er Sekretär des Eisenacher Ortsverbands des Klubs der Intelligenz, bevor er 1955/56 am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ ein einjähriges Studium absolvierte. 1959 übernahm Weiss die Leitung des Zirkels Schreibender Arbeiter im Automobilwerk Eisenach, Bildungsreisen führten ihn in den 1960er Jahren nach China und Indien. Für sein Werk wurde er mit der Verdienstmedaille der DDR ausgezeichnet.

Weiss war seit 1944 verheiratet mit Gerda, geb. Möller. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Werk

Bereits vor dem Literaturstudium legte Weiss seine ersten Romane vor. In dem Werk „Und drüben singen sie“ verarbeitete er seine Kriegserlebnisse an der Ostfront. Der Roman „Es grünt die Saat“ widmet sich dem Aufbau der sozialistischen Landwirtschaft. Der weitaus größte Teil von Weiss' schriftstellerischem Werk besteht jedoch aus Kinder- und Jugendbüchern. Nachdem sein erstes Jugendbuchmanuskript zu „Der Überfall auf das Waldlager“ vom Kinderbuchverlag Berlin noch abgelehnt wurde, bot er dieses anschließend dem gerade wieder zugelassenen Gebrüder Knabe Verlag in Weimar an [1]. Das Buch wurde ein Erfolg und Weiss zu einem der meistverlegten Autoren des Knabe-Verlages.

Der umfangreiche Nachlass des Autors ist im Stadtarchiv Eisenach überliefert.

Werke

  • Zum Sterben geboren, 1949[2]
  • Und drüben singen sie, Berlin 1952
  • Der Überfall auf das Waldlager: Eine abenteuerliche Geschichte, Weimar 1953
  • Das Geheimnis der schwimmenden Insel: Eine abenteuerliche Expedition, Weimar 1954
  • Elf Jungen - ein Ball: Eine spannende Fussballgeschichte, Weimar 1955
  • Es grünt die Saat, Berlin 1955
  • Der rote Jim: Der Untergang der Dakota-Indianer, Weimar 1956
  • Die Jagd nach der Zauberkiste: Eine geheimnisvolle Geschichte für Jungen und Mädchen, Weimar 1957
  • Die letzte Fahrt der Bark Alexander: Abenteuerliche Erlebnisse des Schiffsjungen Sven Wulf, Weimar 1958
  • Der Tyrann von San Cristobal: Menschenschicksal auf einer Insel am Äquator, Weimar 1959
  • Auf grosser Fahrt: Mit dem Motor-Schiff Erfurt 25000 Seemeilen durch 3 Weltmeere, Weimar 1960
  • Der Weg nach Floreana: Die weiteren Schicksale der Männer von San Christobal, Weimar 1960
  • Kuriere für Bogota: Abenteuer am Rio Magdalena, Weimar 1962
  • SOS - Feuer an Bord: Eine Seemannsgeschichte aus unseren Tagen, Weimar 1962
  • Das Ei des Kolumbus: Ein geheimnisvolles Unternehmen von Anton, Franz und ihren Freunden, Weimar 1963
  • Der Gefangene von der Santa Barbara: Die Entführung des Pedro Raimondo, Weimar 1965
  • Der Fall Willi A: Ein gefährlicher Verdacht, Weimar 1966
  • Der Dieb vom Alexandra-Dock: Eine Erzählung aus dem heutigen Indien, Weimar 1969
  • Der Tod fährt unter wilder Flagge, Weimar 1973
  • Die Suche nach Ole Westergaard , Berlin 1973

Quellen

  • Urania Kultur- und Bildungsverein Gotha e. V. (Hrsg.): Eisenacher Persönlichkeiten. Ein biografisches Lexikon, RhinoVerlag, Weimar 2004, ISBN 3-932081-45-5, S. 140f.
  • Günter Albrecht [u.a.]: Deutsches Schriftstellerlexikon: Von den Anfängen zur Gegenwart, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1964, S. 689.
  • Jens Kirsten: Wurzelprinzessinnen, Detektive und eine Jugendbücherei voller Abenteuer: Die Geschichte des Weimarer Gebrüder Knabe Verlages, Knabe, Weimar 2009

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kirsten, Wurzelprinzessinnen, Detektive und eine Jugendbücherei voller Abenteuer, S. 33-35.
  2. Bei Albrecht, Deutsches Schriftstellerlexikon, als „Drama“ und „uraufgeführt“ verzeichnet (ohne Ortsangabe); kein Nachweis im Katalog der DNB.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rudolf Weiss — ist der Name folgender Personen: Rudolf Weiss (Schriftsteller) (1920–1974), deutscher Jugendbuchautor Siehe auch: Rudolf Weiß Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung meh …   Deutsch Wikipedia

  • Weiss (Familienname) — Weiss ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Weiss ist ein Übername (Eigenschaftsname) zu mittelhochdeutsch weise oder mittelniederdeutsch we(i)se mit den Bedeutungen „Waise, Waisenkind“. Für weitere Bedeutungen siehe Weiß (Familienname).… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Steiner — um 1905 Rudolf Joseph Lorenz Steiner (* 27. Februar[1] 1861 in Kraljevec (heutiges Kroatien)[2]; † 30. März 1925 in Dornach (CH) war ein …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Peyer — (* 2. März 1929 in Olten) ist ein Schweizer Schriftsteller und Übersetzer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarisches Wirken 3 Zitat 4 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf-Alexander-Schröder-Preis — Der Bremer Literaturpreis ist ein von der Rudolf Alexander Schröder Stiftung vergebener Literaturpreis, der mit 20.000 Euro dotiert ist. 1953 wurde die Auszeichnung zu Ehren des 75. Geburtstages von Rudolf Alexander Schröder zum ersten Mal… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Friedrich Rudolf Steiner — Rudolf Steiner um 1905 Rudolf Joseph Lorenz Steiner (* 27. Februar[1] 1861 in Donji Kraljevec, nahe Čakovec, Kaisertum Österreich, heute Kroatien; † 30. März 1925 in Dornach, Schweiz) war ein österreichischer …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/W — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Tschechische Schriftsteller — Bekannte tschechische Autoren: A Daniel Adam z Veleslavína (1546–1599), Lexikograf und Schriftsteller des Humanismus Richard Adamík (1867–1952), Arzt und Moralidealist Michal Ajvaz (* 1949), Prosaiker, Dichter, Essayist und Übersetzer František… …   Deutsch Wikipedia

  • Tschechischer Schriftsteller — Bekannte tschechische Autoren: A Daniel Adam z Veleslavína (1546–1599), Lexikograf und Schriftsteller des Humanismus Richard Adamík (1867–1952), Arzt und Moralidealist Michal Ajvaz (* 1949), Prosaiker, Dichter, Essayist und Übersetzer František… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Weiss — während der Verleihung des Bremer Literaturpreises 1982 Peter Ulrich Weiss (* 8. November 1916 in Nowawes bei Potsdam; † 10. Mai 1982 in Stockholm; Pseudonym: Sinclair) war ein deutscher Schriftsteller, Maler …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”