Röse von Gösslunda

Röse von Gösslunda

Die Röse von Gösslunda (schwedisch Gösslunda rör) ist eine Röse bei Hulterstad auf der schwedischen Insel Öland. Rösen sind steinerne Grabhügel, die während der Vorzeit vornehmlich in Schweden aufgeschichtet wurden.

Die Alvar mit ihrer dünnen Bodendecke ist für menschliche Siedlungen ungeeignet. Dort findet sich eine Anzahl von Steinsetzungen, Menhiren und Steinhügelgräbern. Sie bilden hier keine Gräberfelder, sondern liegen einzeln oder in kleinen Gruppen.

Gösslunda rör, die für die Untersuchung abgetragen und dann restauriert wurde, liegt nordwestlich des Ortes. Der durch Randsteine gefasste Steinhügel hat etwa 20 m Durchmesser und ist 2,0 bis 2,5 m hoch. Ein Schälchen befindet sich auf einem der Blöcke im Osten. Die Röse hatte in ihrer Frühphase nur 10 m Durchmesser. Wann genau sie gebaut wurde, konnte nicht bestimmt werden, da kein zentrales Grab gefunden wurde.

Im Hügel wurden 12 Feuerbestattungen gefunden, zumeist bestehend aus Schüttungen verbrannter Knochen. Im Norden des Haufens fand sich ein Urnengrab. Im nordöstlichen Bereich befand sich ein Brandgrab mit Schwertern und Speeren als Beigaben, das in die vorrömischen Eisenzeit datiert (400 v. Chr. bis zur Zeitenwende). Die letzte Bestattung ist vermutlich während der frühen Vendelzeit (650–800 n. Chr.) erfolgt. Bronzeschmuck und eine Reihe Perlen, die Reste eines Körpergrabes aus dieser Zeit, wurden im Südteil der Röse gefunden.

Außerhalb der Röse wurden 14 Gräber gefunden. Eines bestand aus einer Steinkiste aus Kalksteinplatten, in der ein weibliches Skelett lag. Der Gürtel, der Schmuck und eine Kette aus Eisen wurden ebenfalls in die vorrömische Eisenzeit datiert. Gösslunda rör und der Boden rund um den Steinhaufen war primär während der Bronze- und Eisenzeit als Grabplatz benutzt worden. Vermutlich lebten Menschen, die hier begraben wurden, in der Umgebung von Gösslunda, wo der auch knappe Boden nicht für Bestattungen, sondern für den Ackerbau genutzt werden sollte.

Literatur

  • Wolfram zu Mondfeld: Wikingfahrt. Dänemark, Norwegen, Schleswig-Holstein. Koehler, Herford 1985, ISBN 3-7822-0360-7.

Siehe auch

Weblinks

56.49023316.525444

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