SM U-12 (k.u.k. Marine)

SM U-12 (k.u.k. Marine)
U-12 bei Einlaufen in den Hafen von Pola 1914
U-12 bei Einlaufen in den Hafen von Pola 1914
Geschichte Flagge
Bauwerft

Whitehead & Co., Fiume

Kiellegung 14. März 1911
Indienststellung 21. August 1914
Verbleib Im August 1915 durch eine Mine gesunken
Technische Daten
Verdrängung

240 t über Wasser
273 t Getaucht

Länge

32.11 m

Breite

4,19 m

Tiefgang

3,91 m

Antrieb

2 Wellen
2 × Kerosin 6-Zylinder Zweitakt-Motoren mit 660 PS
zwei Elektromotoren mit 230 PS

Geschwindigkeit

über Wasser: 10,75 kn (19,9 km/h)
getaucht: 8,7  Knoten (15,7 km/h)

Bewaffnung

2 × 45 cm Torpedorohre, 4 Torpedos
1 Decksgeschütz 5,7 cm

S.M. U 12 (Seiner Majestät Unterseeboot 12 - auch U-XII) war ein Unterseeboot der k.u.k. Kriegsmarine im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklungsgeschichte

Das Unterseeboot wurde als SS-3 in der Werft von Robert Whitehead in Fiume gebaut. Whitehead ließ das Boot entwickeln, ohne dafür einen konkreten Auftrag zu haben. Beim Bau folgte man den Entwürfen von John Philip Holland, nach denen bereits die Schwesternboote SM U-5 und U-6 gebaut wurden. Nach der Kiellegung im März 1911 versuchte Whitehead das Boot an die k. u. k. Kriegsmarine zu verkaufen. Im Kriegsministerium in Wien wurde der Ankauf jedoch abgelehnt, da bereits U-5 und U-6 in Dienst genommen wurden und deren Einsatzbereitschaft noch Ausstand. Whitehead versuchte drei Jahre lang einen Käufer für das Tauchboot zu finden. Die Oberkommandos der Marinen von Peru, Portugal, Brasilien, Bulgarien und den Niederlanden zeigten kein Interesse, sodass Whiteheah schlussendlich die k.u. k. Kriegsmarine in einem zweiten Anlauf von einem Kauf überzeugen konnte. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs war das Boot noch immer unbezahlt und wurde im August 1914 als U-12 in Dienst gestellt.

Als Kommandant wurde der erst 28-jährige Kapitänleutnant Egon Lerch abkommandiert, der U-12 bis zum Untergang führte.

Erster Weltkrieg

Besatzungsmitglieder der U-12 nach einer Ordensverleihung, erhalten nach der Torpedierung der Jean Bart
Das gehobene Wrack kurz vor der Verschrottung

Eine der ersten Kampfhandlungen in die U-12 verwickelt war, führte zu einem Torpedotreffer an einem gegnerischen Schlachtschiff. In der Straße von Otranto torpetierte U-12 das französische Schlachtschiff Jean Bart, konnte das Schiff aber nicht versenken. Die Jean Bart eskortierte einen Geleitzug und war nur mit langsamer Fahrt unterwegs. Das Großlinienschiff erhielt den Treffer knapp vor der Munitionskammer, konnte aber trotz schwerer Schäden einen Hafen auf Malta erreichen. Wenige Wochen später versenkte das U-Boot ein griechisches Frachtschiff; es ist das einzige offiziell bekannte Schiff, das von U-12 versenkt wurde.

Untergang

Im August 1915 wurde das Boot zur Minensuche in den Golf von Venedig abkommandiert. Dort wurde U-12 am 6. August 1915 von italienischen Zerstörer Rosolino Pilo gerammt und schwer beschädigt. Zwei Tage später hörten italienische Seeleute auf einem Baggerschiff an der Stelle der Kollision eine heftige Unterwasserexplosion. Taucher fanden kurz drauf das Wrack von U-12 am Meeresboden. Eine Seemine hat den Bug aufgerissen und alle 17 Besatzungsmitglieder in den Tod gerissen. Das Wrack wurde ein Jahr später von der Italienischen Marine gehoben und in den Hafen von Venedig verbracht. Die siebzehn Leichen wurden am venezianischen Friedhof San Michele bestattet. U-12 war das erste k. u. k. U-Boot, das im Krieg verloren ging.

Kommandant

  • Erich Lerch (August 1914 – August 1915)

Literatur

  • Lothar Baumgartner - Erwin Sieche: Die Schiffe der k.(u.)k. Kriegsmarine im Bild. Verlagsbuchhandlung Stöhr, Wien 1999, ISBN 978-3-901208-25-6.
  • R.H. Gibson - Maurice Prendergast: The German Submarine War, 1914–1918. Annapolis, Maryland, Naval Institute Press, 2003 (Neuauflage von 1931), ISBN 978-1-59114-314-7.
  • Paul G. Halpern: A Naval History of World War I. Annapolis, Maryland, Naval Institute Press, 1994 ISBN 978-0-87021-266-6
  • Erwin F. Sieche: Austro-Hungarian Submarines - Warship, Volume 2. Naval Institute Press, 1980, ISBN 978-0-87021-976-4.

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