- Salomon Kohn (Verleger)
-
Salomon Kohn (* 31. Juli 1873 in Wessely, Bezirk Göding (Mähren); † 1945 im Konzentrationslager Auschwitz) war ein österreichischer Fotograf und Verleger.
Leben
Zusammen mit seinen Brüdern Adolf und Alfred gründete Kohn 1898 den „Postkartenverlag Brüder Kohn“ und verlegte erstmals Kunstpostkarten mit Motiven Wiens, zeitgenössischen Berühmtheiten sowie Karikaturen bekannter Graphiker. Künstler wie Karl Freitag, Mela Köhler und Erwin Pendl arbeiteten an der Gestaltung dieser neuen Art von Postkarte. Kohn stand einem kulturellen Salon vor, in dem Künstler, Schriftsteller, Schauspieler und Wissenschaftler verkehrten - unter anderem Gustav Mahler, Peter Altenberg, Lotte Lehmann, Bruno Walter und Max Reinhardt. Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich 1938 wurde der Verlag „arisiert“; Kohn arbeitete noch bis zu seiner Deportation ins KZ Theresienstadt am 21. Juni 1942 als Angestellter seines Unternehmens weiter, bevor er am 28. Oktober 1944 in das KZ Auschwitz transportiert wurde, wo er ermordet wurde.
Literatur
- Felix Czeike: Wiener Kunstpostkarten. In: Wiener Geschichtsblätter. H. 4, 1983, S. 163-169
- Werner J. Schweiger: Aufbruch und Erfüllung. Gebrauchsgraphik der Wiener Moderne 1897-1918. Wien 1988. S. 150
- Aus dem Postkartenverlag Brüder Kohn. Wiener Persönlichkeiten um 1900. Historisches Museum der Stadt Wien, Wien 1994
- Theresienstädter Gedenkbuch, Institut Theresienstädter Initiative, Band I–II: Melantrich, Praha 1995; Band III: Academia, Praha 2000
Weblinks
Kategorien:- Verleger (19. Jahrhundert)
- Verleger (20. Jahrhundert)
- Ansichtskartenverlag
- Opfer des Holocaust
- Österreicher
- Geboren 1873
- Gestorben 1945
- Mann
Wikimedia Foundation.