- San Pancrazio (Rom)
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San Pancrazio ist eine Titelkirche in Rom.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ihre Ursprünge reichen bis ins 6. Jahrhundert zurück. Sie liegt im Viertel Monte Verde in der Nähe des Parks der Villa Doria Pamphili, 1 km außerhalb der Porta Aurelia, der heutigen Porta San Pancrazio.
Hier befand sich im Umfeld der antiken Via Aurelia ein Gräberfeld und weitläufige Katakomben, in denen ca. 303-305 n. Chr. der Überlieferung nach der jugendliche Pankratius bestattet worden war, nachdem er der Christenverfolgung des Diokletian zum Opfer gefallen und am Ort der heutigen Kirche enthauptet worden war. Diese Katakomben sind noch heute vom rechten Seitenschiff der Kirche aus zugänglich. Sein Kult ist nach dem Martyrologium Hieronymianum (431-450) bereits im 5. Jahrhundert bezeugt. In ihm wird der 12.5. als Festtag des Pankratius aufgeführt. Papst Symmachus (498-514) errichtete über dem mutmaßlichen Grab eine Kirche in Form einer Basilika sowie einige Nebengebäude zur Versorgung der Pilger. Im Liber pontificalis wird sogar ein Bad erwähnt. Nach späteren Beschreibungen - so von Gregor von Tours (540-595) - befand sich das Grab des Heiligen ebenerdig vor der Apsis der Kirche.
Papst Honorius I. (625-638) baute die Kirche um. Der Altarbereich wurde erhöht, so dass sich dem Zeitgeschmack folgend das Grab nunmehr unmittelbar unter dem Altar befand. Über Treppen gelangten die Pilger zu einer Ringkrypta, die den Zugang zum Grab ermöglichte. Diese 55 m lange Kirche ist nach einigen Umbauten des 15. und 17. Jahrhunderts bis heute erhalten. In den folgenden Jahrhunderten wurde sie von verschiedenen Päpsten weiter ausgebaut und im Jahre 1517 von Leo X. zur Titelkirche erhoben. Kardinal Ludovico de Torres wurde 1606 zum großen Erneuerer der Kirche. Auf ihn geht die heutige barocke Innenausstattung zurück, mit dem Baldachin über dem Hochaltar und der Kassettendecke aus Holz, die in der Mitte Pankratius mit Schwert und Palme darstellt. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche den Karmelitern übergeben.
1966 ist die wichtigste Reliquie in die Kirche zurückgekehrt, das Haupt des Pankratius, das seit 850 in der Lateranbasilika aufbewahrt worden war. Der Leib liegt zusammen mit anderen Reliquien in einem Sarkophag aus Porphyr unter dem Hauptaltar, das Haupt hingegen ist in ein silbernes Reliquiar in Form einer Büste gefasst, das im rechten Seitenschiff an der Stelle des vermuteten Ortes des Martyriums steht. Darüber ist ein barockes Relief seiner Enthauptung angebracht. Von der ursprünglichen Ausstattung hat sich nur wenig erhalten, so z.B. antike Kapitelle, die als Spolien in der Kirche wiederverwendet wurden. Der derzeitige Kardinalpriester ist Antonio Cañizares Llovera. Zu seinen Vorgängern gehörten u.a. Papst Paul IV. (15. Januar - 24. September 1537) und Papst Clemens VIII. (1585-1592).
Kardinalstitel
Der Kardinalstitel „San Pancrazio fuori le mura“ wurde vom Papst Leo X. am 6. Juli 1517, ein paar Tage nachdem er am 1. Juli die Anzahl der Kardinäle stark vergrößerte, errichtet. Während zwei Jahren (28. Februar 1550 bis 4. Dezember 1551) wurde unter Papst Julius III. der Titel mit dem Titel von San Clemente vereint, bevor die beiden wieder getrennt wurden.
Siehe auch
Liste der Kardinalpriester von San Pancrazio
Literatur
- Hugo Brandenburg: Die frühchristlichen Kirchen in Rom, Regensburg 2. Aufl. 2005, ISBN 3-7954-1656-6
- Pankratius. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3.
Weblinks
41.88512.453888888889Koordinaten: 41° 53′ 6″ N, 12° 27′ 14″ OKategorien:- Kirchengebäude in Rom
- Pankratiuskirche
- Vorromanisches Bauwerk in Italien
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