Sant’Ambrogio della Massima

Sant’Ambrogio della Massima
Basisdaten
Patrozinium: Hl. Ambrosius
Weihetag:
Anschrift:
Via di Sant’Ambrogio, 5

00186 Roma

Blick auf das Tor und den oberen Teil der Fassade am Hof

Sant’Ambrogio della Massima ist eine kleine Kirche in Rom. Sie ist Klosterkirche und Sitz der Generalkurie der Benediktinerkongregation von Subiaco. In ihrer heutigen Gestalt stammt sie aus dem frühen 17. Jahrhundert, steht aber auf antiken Gebäuderesten. Sie enthält einige nicht unbedeutende Kunstwerke.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Kirche liegt im XI. römischen Rione Sant’Angelo, an der nach ihr benannten Via di Sant'Ambrogio etwa 80 Meter südöstlich des Schildkrötenbrunnens.

Geschichte und Baugeschichte

Die Kirche liegt auf dem Gelände, das in der Antike zum Bezirk um die Porticus der Octavia gehörte. Der Überlieferung nach soll hier das Haus gestanden haben, in dem der namensgebende Heilige Ambrosius von Mailand lebte, bevor er zum Antritt seiner Präfektur nach Mailand wechselte. Er soll zusammen mit seiner Schwester, der Heiligen Marcellina, hier aufgewachsen sein[1]. Ob sich die Erwähnung im Liber Pontificalis aus der Zeit des Papstes Leos III. monasterium S. Mariae quae appellatur Ambrosii auf diese Kirche bezieht, ist ungeklärt[2]. Wahrscheinlicher ist, dass ein erster Kirchenbau an dieser Stelle im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Im Inneren des Campanile ist noch romanisches Mauerwerk zu erkennen. Dazu passt, dass im Kirchenkatalog des späteren Papstes Honorius III. von 1192 ein monasterium Maxime erwähnt ist. Der Katalog von Turin von etwa 1320 hat einen Eintrag: Monasterium sancte Mariae de Maxima und berichtet über zwölf Ordensleute.[3] Die Herkunft des Beinamens ist nicht geklärt, möglicherweise trug eine der Gründerinnen des Klosters den Namen Maxima.[3] Der heutige Bau entstand im Auftrag des Kardinals Ludovico de Torres unter Beteiligung von dessen Schwester Beatrice von 1606 bis 1634. Erst seitdem trägt sie ihren heutigen Namen. Unter Papst Leo XII. gehörten Kirche und Kloster den Franziskanerinnen, ab 1861 den Benediktinerinnen. Nach der Beschlagnahme durch den italienischen Staat 1870 wurden die Gebäude später zurückgegeben, seit der letzten Restaurierung Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts hat sie ihre heutigen Besitzer.

Fassade

Die Fassade liegt an einem kleinen Hof, den ein Besucher durch ein mit schmalen Pilastern mit Kapitellen toskanischer Ordnung versehenes Portal betritt. Zum Zeichen der bischöflichen Würde sind oberhalb der Kapitelle jeweils zwei Quasten aufgesetzt. Die Fassade hat eine Vorhalle mit drei Arkadenbögen, die Pfeiler sind ebenfalls nach toskanischer Ordnung gestaltet. Der Mittelteil der Fassade ist nur mit drei Rundbogenfenstern gegliedert, von denen das mittlere als Blindfenster eingefügt ist. Die Fassade wird oberhalb des Gesimses von einem einfachen Dreiecksgiebel abgeschlossen.

Inneres und Ausstattung

Die Kirche ist einschiffig, je zwei Seitenkapellen flankieren das Langhaus. Über der Vierung erhebt sich eine Kuppel. Diese verfügt über keinen Kuppeltambour und wird von einer Laterne gekrönt. Der Chor der Kirche ist rechteckig und schließt gerade ab. Im Langhaus sind die Wände zwischen den Kapellen mit Pilastern gegliedert, die Kapitelle folgen ionischer Ordnung mit Festons. Der Innenraum ist dem Geschmack des Barock folgend reich mit Goldstuck verziert. Die Kirche wird von Tonnengewölben gedeckt, im Langschiff mit Stichkappen.

Die in Richtung Chor erste Kapelle rechts enthält ein Fresko Flucht nach Ägypten aus dem 17. Jahrhundert, das Altarretabel enthält eine Darstellung Ambrosius und Marcellina aus dem 19. Jahrhundert. Die zweite Kapelle rechterhand enthält auf dem Altar eine Statue des Heiligen Benedikt nach einem Entwurf von François Duquesnoy aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Die Pendentivs der Vierung sind freskiert, es handelt sich um vier Darstellungen von Tugenden, geschaffen von Francesco Cozza im 17. Jahrhundert.

Das Oberbild über dem Hochaltar im Chor stellt Maria mit Kind, Josef und ein weiterer Heiliger dar, ebenfalls eine Arbeit des 17. Jahrhunderts. Auf der Mensa des Hochaltars befindet sich ein Reliquienkästchen mit Reliquien des Heiligen Polykarp von Smyrna,[4] eine Kosmatenarbeit. Das Vorsatzbild des linken Querschiffs stellt Maria mit Kind dar, es ist ein Tafelbild und wurde im 15. Jahrhundert geschaffen.

Die erste Kapelle rechts enthielt früher ein Pietro da Cortona zugeschriebenes Altarbild, heute befindet sich hier die Darstellung Heiliger Joseph mit den Heiligen Ambrosius und Clara. Die zweite Kapelle rechts enthält auf dem Altar eine Mariendarstellung mit unsicherer[5] Zuschreibung an Giuseppe Cesari in einer Marmorfläche. Die Kapelle ist auch mit Szenen aus dem Leben Marias freskiert.

Vom linken Querschiff aus erreichbar ist die Sakristei, die Pilaster hier sind nach korinthischer Ordnung gestaltet. Das Altarretabel enthält eine Darstellung Christus am Kreuz, eine Arbeit des 17. Jahrhunderts.

Literatur

  • Walter Buchowiecki: Handbuch der Kirchen Roms. 1. Bd., Verlag Brüder Hollinek, Wien 1967.
  • Mariano Armellini: Le Chiese di Roma. Roma 1891.
  • Christian Hülsen: Le Chiese di Roma nel Medio Evo. Firenze 1927.

Einzelnachweise

  1. Buchowiecki: Handbuch der Kirchen Roms, S. 308.
  2. Buchowiecki: Handbuch der Kirchen Roms, S. 308/309.
  3. a b Hülsen: Le Chiese di Roma nel Medio Evo, S. 344.
  4. Buchowiecki: Handbuch der Kirchen Roms, S. 310.
  5. Buchowiecki: Handbuch der Kirchen Roms, S. 311.
41.89313888888912.47825

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