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Sassau Die Insel Sassau im Walchensee Gewässer Walchensee Geographische Lage 47° 35′ 30″ N, 11° 22′ 2″ O47.59166666666711.367222222222814Koordinaten: 47° 35′ 30″ N, 11° 22′ 2″ O Länge 367 m Breite 93 m Fläche 2,596 ha Höchste Erhebung 814 m ü. NN Einwohner (unbewohnt) Sassau ist die einzige Insel im Walchensee in Bayern. Sie ist 2,596 Hektar groß, unbewohnt und gehört politisch zur sieben Kilometer entfernten Gemeinde und deckungsgleichen Gemarkung Kochel am See im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Bayern.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Insel gehörte bis zur Säkularisation 1803 zum Klostergericht Benediktbeuern und war dem dortigen Konvent Zufluchtsort in kritischen Zeiten. So hielten sich die Angehörigen des Klosters auch 1632, beim Einfall der Schweden während des Dreißigjährigen Krieges dort auf zusammen mit den Pretiosen des Klosters. Ebenso geschah es während des Spanischen Erbfolgekrieges. Aus dieser Zeit stammen die Grundmauern ehemaliger Gebäude, die Abt Eliland II. dort errichten ließ und sie mit Serpentinen (lange Geschütze) und Kanonen zur Verteidigung verstärkte. Nach 1803 war das Kurfürstliche, ab 1806 das Königlich Bayerische Forstärar für die Insel zuständig. In dieser Zeit wurde im Auftrag von Max II. ein Kochherd auf der Insel errichtet. Ab 1885 gehörte die Insel als Distrikt XX zum Forstamt Jachenau. 1892 erwarb der königliche Hofmedicus Dr. Franz von Pfistermeister die Insel. Sie blieb im Besitz der Familie bis zum Rückkauf durch die Bayerische Staatsforstverwaltung 1972. In den 1960er Jahren hatte der evangelische Pfarrer Detlef von Walter mit Duldung der Besitzer auf der Insel für seine Familie mehrere Blockhütten gebaut. Diese wurden 1972 geräumt und abgerissen.
Geografie
Die Insel Sassau liegt im Ostteil des Walchensees, 210 Meter vom Ostufer des Sees entfernt. Die Insel hat von Westen nach Osten eine Länge von 367 Metern, von Norden nach Süden eine maximale Breite von 93 Metern im Westen der Insel. Sassau hat eine längliche Form und läuft nach Osten hin spitz zusammen. Der Umfang der Insel (Uferlinie) beträgt ungefähr 900 Meter.[1]
Topografisch besteht die Insel aus einem von Westen nach Osten verlaufenden Landrücken sowie einem ebenen Ufer.
Die Insel erreicht eine Meereshöhe von 814 Metern und ragt damit mehr als 13 Meter über den Seespiegel (800,8 Meter) auf.
Die nächste Ortschaft ist Niedernach in Jachenau in einer Entfernung von rund 2,1 Kilometern Luftlinie.
Natur
Die Insel ist dicht mit Bäumen bewachsen, ein in dieser Zusammensetzung einmaliger Mischwald aus Fichten, Tannen, Buchen und Eiben, der sich hier ohne Störung durch Wildverbiss entwickeln konnte.[2] Die Sassau ist unter Fachleuten berühmt für ihre Eiben, von denen einzelne sogar älter sind als 500 Jahre.[3] Sassau ist ein Naturwaldreservat und ein Naturschutzgebiet.[4] Das Betreten der Insel ist ganzjährig verboten.
Dadurch bietet die Insel Sassau vielen Vögeln hervorragende Brutmöglichkeiten und Zugvögeln ein sicheres Winter- oder Durchzugsquartier. Außerdem wachsen einige Pflanzen, die vorher rund um den Walchensee wuchsen, jetzt nur noch auf der Insel.
Einzelnachweise
- ↑ Messung auf Google Earth
- ↑ Manfred Schmidt: Strom- und Binnenseeinseln in Deutschland. Grin Verlag, 2008, ISBN 978-3-638-95278-1, Seite 22
- ↑ Webseite des Walchensees
- ↑ Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
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