Schlacht bei Leuze

Schlacht bei Leuze
Schlacht bei Leuze
Teil von: Krieg der großen Allianz
Schlacht bei Leuze (Gemälde von Joseph Parrocel)
Schlacht bei Leuze (Gemälde von Joseph Parrocel)
Datum 19. September 1691
Ort Leuze-en-Hainaut
Ausgang französischer Sieg
Konfliktparteien
Royal Standard of the Kingdom of France.svgKönigreich Frankreich
Prinsenvlag.svg Republik der Sieben Vereinigten Provinzen
Befehlshaber
François-Henri de Montmorency-Luxembourg Georg Friedrich Prinz von Waldeck-Eisenberg
Truppenstärke
28 Eskadrone Kavallerie (insgesamt 4000 Mann) 72 Eskadrone Kavallerie, 5 Bataillone Infanterie (insgesamt 12.000 Mann)
Verluste
700 Mann tot oder verwundet 1500 Mann tot oder verwundet, 400 Mann gefangen.
Die Angaben über Truppenstärke und Verluste können in der Literatur deutlich auseinander gehen

Die Schlacht von Leuze (auch Treffen von Leuze genannt) fand am 19. September 1691 bei Leuze-en-Hainaut im heutigen Belgien während des Krieges der großen Allianz zwischen Franzosen und alliierten Truppen statt. Auf Seiten der Allianz waren neben Niederländern auch Spanier und Brandenburger beteiligt. Im Wesentlichen handelte es sich um ein großes Kavalleriegefecht, in dem die Franzosen Sieger über die zahlenmäßig überlegenen Gegner blieben. Auf den Kriegsverlauf hatte die Auseinandersetzung keinen nennenswerten Einfluss.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Während des Krieges der großen Allianz hatte Ludwig XIV. im Jahr 1691 drei starke Armeen an den französischen Ostgrenzen stationiert. Im Bereich der Niederlande kommandierte der François-Henri de Montmorency-Luxembourg die französische Armee. Dieser ließ im März die Stadt Mons belagern. König Ludwig war dort zeitweise selbst anwesend. Die Stadt musste am 8. April kapitulieren, dadurch fassten die Franzosen erstmals Fuß in Brabant. Im Juni standen sich die französische und die alliierte Armee bei Sombere nahe gegenüber. Vergeblich versuchte William III. die Franzosen zur Schlacht zu zwingen. Beide Armeen hielten vierzehn Tage die Stellung, bis sich Versorgungsmängel bemerkbar machten. Der Wilhelm von Oranien zog ab und die französische Armee folgte. Es folgten monatelang verschiedene Manöver beider Seiten, um den Gegner in eine schlechte Position zu bringen.

Verlauf

In der Nähe von Leuze im September 1691 ging der Herzog von Luxemburg noch immer davon aus, dass Wilhelm von Oranien eine entscheidende Schlacht suchen würde und schickte den Troß über den Fluss Schelde zurück. Der Wilhelm beabsichtige aber nur die Franzosen zum Rückzug über die Schelde zu bewegen. Er ließ in der Nacht zum 17. September eine Stellung bei Leuze beziehen. Er sah den Feldzug für beendet an und glaubte, dass die Franzosen sich in die Winterquartiere zurückziehen würden. Er reiste nach England ab und übergab das Kommando dem Fürsten von Waldeck.

Für den Herzog von Luxemburg schien die Situation für einen Angriff günstig zu sein. Er teilte seine Armee in zwei Treffen. Als er die Meldung erhielt, dass die gegnerische Armee im Aufbruch begriffen war, griff er mit 28 Eskadronen Kavallerie deren Nachhut an, die 15 Eskadronen umfasste. Der Gegner wurde von dem massierten Angriff überrascht und der Fürst von Waldeck formierte seine Kavallerie, die nach und nach eintraf, hinter der Nachhut in fünf Linien. Unterstützt wurde die Reiterei durch fünf Bataillone Infanterie.

Inzwischen war auch der Großteil der französischen Armee herangerückt. Die königlichen Haustruppen wurden vorgezogen und bildeten das erste Treffen. Da der Herzog sah, dass je länger je mehr die Stärke des Gegners wuchs, wartete er nicht die Formierung des zweiten Treffens ab, sondern ließ die Gardekavallerie angreifen. Diese warf die erste gegnerische Linie zurück. Zeitweise von gegnerischen Schwadronen bedrängt, drang sie bis zur fünften gegnerischen Linie vor. Da die Garde durch den Vorstoß in Unordnung geraten war, ließ der Herzog sie neu sammeln und ließ die Gegner durch inzwischen herangekommene andere Kavallerieeinheiten verfolgen.

Die alliierte Infanterie hat sich inzwischen neu formiert und erwartete den Angriffe der Franzosen. Der Herzog verzichtete aber auf einen Angriff und beide Armeen zogen sich zurück.

Folgen

Insbesondere die alliierten hatten erhebliche Verluste von insgesamt 1900 Mann Gefallene, Verwundete oder Gefangene zu beklagen. Unter den Gefallenen war auch ein Prinz von Anhalt und ein Graf von Nassau. Kurze Zeit später bezogen beide Armeen ihre Winterquatiere.

Literatur

  • Gaston Bodart: Militär-historisches Kriegs-Lexikon, (1618-1905). Wien, 1908 S.115
  • Militär-Konservationslexikon. Bd.4 Leipzig, 1834 S.647

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