Schlacht bei Staffarda

Schlacht bei Staffarda
Schlacht bei Staffarda
Teil von: Pfälzischer Erbfolgekrieg
Sieg von Staffarda (nach Jean Baptiste Morret)
Sieg von Staffarda (nach Jean Baptiste Morret)
Datum 18. August 1690
Ort Kloster Staffarda in Oberitalien
Ausgang französischer Sieg
Folgen französische Besetzung von Savoyen
Konfliktparteien
Frankreich Savoyen
Befehlshaber
Nicolas de Catinat Viktor Amadeus I.
Truppenstärke
7000 Mann Infanterie, 5000 Mann Kavallerie zusammen 12.000 Mann 11.000 Mann Infanterie, 7000 Mann Kavallerie zusammen 18.000 Mann
Verluste
2000 Mann tot oder verwundet 2800 Mann tot oder verwundet, 1200 gefangen
Die Angaben über Truppenstärke und Verluste können in der Literatur deutlich auseinander gehen [1]

Die Schlacht bei Staffarda fand im Rahmen des pfälzischen Erbfolgekrieges am 18. August 1690 zwischen französischen Truppen unter Nicolas de Catinat und den Alliierten unter Viktor Amadeus I. von Savoyen statt. Die Schlacht endete mit einem eindeutigen französischen Sieg, daraufhin wurde fast das gesamte Herzogtum Savoyen besetzt.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Savoyen hatte sich 1687 der Augsburger Allianz und zwei Jahre später der großen Allianz gegen Frankreich angeschlossen. Ludwig XIV. ernannte Nicolas de Catinat zum Kommandeur über die französische Armee in Oberitalien. Diese bestand nur aus etwa 12.000 Mann. Allerdings handelte es sich um erfahrene Truppen. Diese Armee marschierte über Pignerol in die Ebenen von Piemont. Sie verheerten das Gebiet bis in die Gegend von Turin.

Herzog Viktor Amadeus I. verfügte über eine Armee von etwa 18.000 Mann. Diese bestand aus 8000 spanischen, 3000 Schweizer und 7000 italienische Soldaten. Auf dem Marsch befand sich eine österreichische Hilfstruppe von 7000 Mann unter Eugen von Savoyen.

Ohne deren Ankunft abzuwarten, marschierte der Herzog aus Turin ab und verschanzte sich bei Villa Franca. Catinat wich nach Cavore zurück. Eugen von Savoyen eilte den österreichischen Truppen voraus und kam Anfang August 1690 im Lager bei Villa Franca an. Er versuchte vergeblich den Herzog von seinem Vorhaben abzuhalten, den Franzosen eine Schlacht zu liefern.

Catinat seinerseits versuchte den Gegner durch verschiedene Manöver zu Fehlern zu verleiten. So wurde Saluzzo genommen, in dem große Vorräte der herzoglichen Truppen lagerten. Als die Franzosen Nachricht vom Anmarsch des Gegners erhielten, wurden alle Truppen über den Po zurückgeführt und in Schlachtordnung aufgestellt. Durch eine Fehlinterpretation der gegnerischen Stellungen getäuscht, beendete der Herzog den Vormarsch und zog sich auf eine Defensivstellung bei der Kloster Staffarda zurück. Die rechte Flanke wurde durch Sümpfe und andere natürliche Hindernisse geschützt. Auf dem linken Flügel befand sich ein alter Damm, vor dem sich ein Sumpf bis zum Po erstreckte. Vor der Front seiner Truppen ließ der Herzog seine zwölf Geschütze auffahren.

Verlauf

Die Franzosen drängten am Morgen des 18. August die gegnerischen Vorposten durch Dragoner zurück. Die Dragoner drangen von einem Infanterieregiment unterstützt weiter vor und bemerkten, dass der Sumpf an der rechten Flanke des Gegners durchaus passierbar war und meldete dies Catinat.

Das erste Treffen der Franzosen griff inzwischen den Gegner an. Auf dem linken Flügel der Alliierten erwies sich der Sumpf dabei als ein zu großes Hindernis und der Vormarsch blieb stecken. Der Angriff auf den gegnerischen rechten Flügel trat auf den erbitterten Widerstand vor allem einer spanischen Einheit. In der Mitte sorgte vor allem die Artillerie dafür, dass die Verbündeten zurück weichen mussten. Catinat verstärkte inzwischen die Truppen und die französische Infanterie griffen den rechten gegnerischen Flügel mit dem Bajonett an, die gegnerische Kavallerie wurde durch die französische Reiterei besiegt. Durch weitere Infanterieinheiten und Kavallerie ließ Catinat den Angriff weiter verstärken. Die Verbündeten mussten sich darauf hin zurück ziehen. Der Rückzug wurde von Truppen unter dem Kommando von Eugen von Savoyen gedeckt.

Folgen

In der Folge wurde ein Großteil des Herzogtums nicht aber Turin von den Franzosen besetzt. Allerdings war der Sieg nicht kriegsentscheident. Der Schwerpunkt des Krieges lag im niederländischen Raum und auch in Italien ging der Krieg weiter.

Einzelnachweise

  1. hier wurde verwandt: Gaston Bodart: Militär-historisches Kriegs-Lexikon, (1618-1905). Wien, 1908 S.113

Literatur

  • Hans Eggert Willibald von der Lühe (Hrsg.): Militär-Konservationslexikon. Bd.7 Leipzig, 1839 S.758-761
  • David Eggenberger: An encyclopedia of battles. New York, 1985 S.416

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