Schloss Altenhausen

Schloss Altenhausen
Schloss Altenhausen um 1860

Das Schloss Altenhausen ist ein Schloss in Altenhausen in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Schloss liegt im nördlichen Teil des Dorfes. Nach Norden und Westen erstreckt sich ein Schlosspark. Das Schloss selbst besteht aus einer runden Kernburg mit einem Wohnhaus im Stil der Renaissance an das ein großer, neogotischer Bergfried anschließt. Westlich vor der Kernburg liegt ein Wirtschaftshof mit Gebäuden aus der Spätgotik, dem Barock und dem Historismus. Die Gebäude stehen dabei auf der mittelalterlichen Ringmauer.

Schloss Altenhausen, Blick über den Innenhof im April 2010

Geschichte

Das heutige Schloss ging aus einer Niederungsburg hervor, die bereits im 11. oder 12. Jahrhundert entstanden war und ihrerseits möglicherweise bereits auf Vorgängerbauten beruhte. Eine erste urkundliche Erwähnung der Burg erfolgte 1303. Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts war das Geschlecht der ursprünglich in der Burg ansässigen Grafen von Altenhausen ausgestorben. Sowohl die Herzöge von Braunschweig als auch die Erzbischöfe von Magdeburg bemühten sich, die Burganlage in Besitz zunehmen. Zunächst konnten sich die Braunschweiger durchsetzen.

1351 wurde die Burg im Zuge einer Ritterschaftsfehde zwischen der Stadt Magdeburg und dem erzstiftlichen Adel von Magdeburger Truppen erobert und völlig vernichtet. Die Burg wurde von braunschweigischer Seite wieder aufgebaut. Nach Wiederaufbau und dem Tod des Herzogs von Braunschweig wurde 1368 durch den Magdeburger Erzbischof die Herausgabe der Burganlage gefordert, jedoch verweigert. 1370 kam es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung in deren Ergebnis der Magdeburger Erzbischof die Burg in Besitz nahm. Allerdings verpfändete der Erzbischof die Burg Altenhausen dann für 12.000 Mark Silber an ein braunschweigisches Rittergeschlecht. Die Ritter unternahmen von hier jedoch Raubzüge gegen das Erzstift. Bereits 1371 mussten sie die Burg als Schadensersatz wieder zurückgeben. Der Erzbischof trat dann im Jahr 1377 die Anlage an Kaiser Karl IV. ab. 13 Jahre später fiel sie erneut an den Erzbischof. In kurzem Wechsel erfolgten dann diverse Belehnungen und Verpfändungen an braunschweigischen oder magdeburgischen Adel.

Ab dem Jahr 1485 gehörte die Burg der Familie von Schulenburg. Die ältesten noch heute erhaltenen Gebäudeteile stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage durch einen Großbrand im Jahr 1625 stark beschädigt. Plünderungen und die Pest führten zu einer weitgehenden Vernichtung der Anlage. Ein Wiederaufbau der vernichteten Gebäude am Wirtschaftshof erfolgte dann durch Alexander von der Schulenburg Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts. Nach einem erneuten Brand am Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte 1834 eine Renovierung der Anlage. Ihre heutige Erscheinung erhielt das durchaus auch heute noch burgähnlich anmutende Schloss mit Umbauarbeiten Ende des 19. Jahrhunderts, die 1901 abgeschlossen wurden. Dieser Umbau erfolgte im Stil des Historismus unter Verwendung von Rotsandstein durch den Architekten Ferdinand Schorbach aus Hannover. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte 1945 eine Enteignung der Familie von Schulenburg.

Die Schlossanlage wird heute als Jugendherberge für Klassenfahrten und als Hotelanlage genutzt. Reiterferien, sowie zahlreiche Freizeitangebote können hier wahrgenommen werden. In jüngster Zeit werden zahlreiche Veranstaltungen in dem Burgambiente durchgeführt.So gibt es nicht nur Ritterspiele, Zauberschule sondern auch zunehmende Abendveranstaltungen.

Architektur

Der Hauptzugang zur Anlage erfolgt durch das im Süden des Schlossbereiches gelegene Alexandertor, durch das man vom Dorf in den Schlossbereich gelangt. Das Alexandertor ist nach Alexander von der Schulenburg benannt und entstand nach der am Tor befindlichen Datierung 1671 und somit im Zeitraum des Wiederaufbaus nach dem Dreißigjährigen Krieg. Das Tor ist aus Backstein errichtet und verputzt. Der Torbogen ist diamantgequadert. Über dem Tor befinden sich Wappen und eine Inschrift.

Nördlich des Alexandertores schließt sich der Vorhof an, an dessen nördlichen Ende man durch das als Andreastor bezeichnete Torhaus auf den Wirtschaftshof gelangt. Am Andreastor sind noch die Falze eine ursprünglich hier bestehenden Zugbrücke zu erkennen. Neben der eigentlichen durchfahrt besteht noch eine Schlupfpforte. Auch eine Wappentafel mit Inschrift ist vorhanden.

Literatur

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