Schloss Ebneth

Schloss Ebneth

Schloss Ebneth liegt im oberfränkischen Ebneth, einem Ortsteil der Stadt Burgkunstadt. Nach mehrmaliger Zerstörung und Wiederaufbau ist es gegenwärtig im Privatbesitz.

Geschichte

An der Stelle des Schlosses stand vorher ein anderes Schloss oder eine Burg.[1] Im Jahr 1353 erhielt Wolfram von Marschalk und dessen Vater Friedrich, aus dem Geschlechte der Marschälke von Ebneth, das Schloss durch Erzbischof Leopold III. als Burghut.[2] Um 1400 wurde dann das Geschlecht als Besitzer der Burganlage in Ebneth geführt. Unklar ist jedoch, ob es sich dabei um den selben Bau handelte, da es in Ebneth noch ein zweites Rittergut gegeben haben könnte.[3].

Der Kernbau des heutigen Schlosses wurde um 1490 als Rittergut durch die Brüder Kunz und Heiz von Ebneth errichtet. Dazu hatten sie kurz zuvor vom sächsischen Kurfürst Friedrich III. ein halbes Schloss als Lehen in Ebneth bekommen.[3] Nachdem es im Bauernkrieg geplündert und niedergebrannt und bis 1585 nur teilweise wieder aufgebaut worden war,[3] erlitt das Schloss im Dreißigjährigem Krieg erneut Schäden und brannte im Jahre 1649 ab.[3] Acht Jahre später wurde es wieder aufgebaut.[1]

Anfang des 18. Jahrhunderts gab es keinen männlichen Nachkommen der Marschälke von Ebneth mehr. Am 16. August 1705 heiratete Christof Friedrich von Seckendorff die Gutherrinentochter Wilhelmina Marschälkin von Ebenth. Nach ihrem Tod im Jahr 1733 erbte er das Schloss und den dazugehörigen Besitz.[2] Er ließ kleinere Umbauarbeiten am Nordteil durchführen und zwischen 1850 und 1875 führten seine Nachfahren Renovierungsarbeiten an der Schlossanlage durch.[3]

1972 wurde die Schlossanlage mit Hilfe der Denkmalpflege renoviert. Da an der baulichen Substanz nichts verändert wurde, hat das Schloss nahezu den Aussehen wie 1657. Neben dem Schlossgebäude gibt es eine Kapelle, ein Forsthaus, ein Brauhaus, ein Jagdhaus, ein Gutshaus und ein Amtmannhaus sowie verschiedene Scheunen und Stallungen.[1]

Die gesamte Anlage, in der auch ein Modelleisenbahnladen untergebracht ist, befindet sich in Privatbesitz.

Einzelnachweise

  1. a b c Geschichte von Ebneth und des Schloss Ebneths, burgkunstadt.de, abgerufen am 17. April 2011
  2. a b Franz Wenzl: Die Stadtteile der Stadt Burgkunstadt mit Bildern aus vergangenen Tagen. Geiger Verlag, Horb am Neckar 1991, ISBN: 3-89264-247-8, S. 84 ff.
  3. a b c d e Die Kultur-Macher e.V.: Burgkunstadt, Altenkunstadt, Weismain - Kunst und Kultur - Wissenswertes und Interresantes Gestern und Heute. Altenkunstadt 2000, keine ISBN, S. 33
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