Schloss Graben

Schloss Graben


Das Schloss Graben ist eine mittelalterliche Burg in Slowenien. Sie befindet sich in Unterkrain (früher Mittelkrain genannt) am rechten Ufer des Flusses Krka zwischen den Ortschaften Ragov log und Krka an der Krk, knappe zwei Kilometer flussabwärts von Novo mesto (Rudolfswerth). Schloss Graben ist der Stammsitz des edelfreien Geschlechts Von Graben von Stein.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Historiker Johann Weichard von Valvasor nimmt in seinem Werk Die Ehre dess Hertzogthums Crain: das ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes an, der Grund für die Bezeichnung „Graben“ sei der tiefe Graben gewesen, an dessen Rand – seinerzeit vorerst – ein Turm erbaut worden war. In diesen Turm gelangte man über einen hölzernen Steig und durch ein Tor, das weit über dem Erdboden lag. Als die ersten namentlich bekannten Bewohner nennt Valvasor Conrad und Grimoald vom Graben, die um das Jahr 1170 gelebt haben sollen. In Valvasors Aufzählung folgt dann als weiterer Burgbesitzer um 1330 Ulrich II. von Graben. Mit dem Tod Reinprechts IV. vom (ab dem) Graben, des letzten männlichen Familienmitglied der Herren vom Graben am Graben gelangte die Herrschaft und das Schloss Graben in die Hände des in Kärnten sitzenden Zweiges der Herren von Graben, so also ab den frühen 1470er- Jahren in den Besitz des Virgil von Graben. Um 1520 [?] nennt Valvasor schließlich die aus dem steirischen Zweig auf Schloss Kornberg stammenden Brüder Andree, Wilhelm und Wolfgang von Graben [?] als Besitzer.

Seit 1510 gehörten Burg und Herrschaft Graben Georg von Mordaxt. Die Herren von Mordaxt bauten den Turm nach drei Seiten aus und verstärkten ihn mit einer Ringmauer. Die Anlage blieb im Besitz dieser Familie bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, ehe die Grafen Gallenberg sie kauften. Im Jahr 1751 ging sie an die Barone Zois von Edelstein, deren Erben sie 1810 an Anton Smola und seine Frau Klara verkauften. Letzter Besitzer war die Familie Jalen aus Kranjska Gora. Das umgebaute einstöckige Gebäude mit seinem Pyramidendach und einem mit Pfeilern gestützten Balkon beheimatet heute Wohnungen, die der Landbaugenossenschaft Krka gehören.

Kulturdenkmal

Mit der Verordnung zu Natursehenswürdigkeiten und unbeweglichen historischen und Kulturdenkmälern in der Gemeinde Novo mesto, Amtsblatt der Republik Slowenien, Nr. 38/1992, wurde Schloss Graben zu einem Kulturdenkmal von lokaler Bedeutung erklärt.

Literatur

  • Johann Weichard Freiherr von Valvasor: Die Ehre dess Hertzogthums Crain: das ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes. Laybach (Ljubljana) 1689.

Weblinks

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