Ulrich II. von Graben

Ulrich II. von Graben
Ulrich II. von Graben (?)

Ulrich II. von Graben (* vor 1300 Schloss Alt-Grabenhofen; † um 1361 Schloss Kornberg), Burggraf von Hohenwang, Gleichenberg und Rothenfels sowie Herr von Kornberg und Graben, war ein Edelmann, welcher dem edelfreien Geschlecht derer Von Graben von Stein entstammte. Die Herren Von Graben entsprangen den Görzer Meinhardinern der Meinhardiner-Dynastie.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ulrich II. von Graben war der Sohn des Gleichenberger Burggrafen Ulrich I. von Graben, von welchem er wohl dieses Amt ererbte, und Gertrud († beide ca 1325). Ulrichs erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1300, als er gemeinsam mit seinen Brüdern Veit, Otto I. und Friedrich I. von Graben ein Jahresvermächtnis an das Stift Rein stiftete. Im Jahre 1325 stiftete er fünfzig Mark Silber an das Stift Rein. Darauf verpflichtete sich der Abt des Stiftes Rein den Gebrüdern Graben gegenüber, für deren im selben Jahr verstorbenen Vater Ulrich eine jährliche Gedächtnismesse zu lesen. [1]

Er gelangte im Jahre 1314 in den Besitz des Dorfes Wetzelsdorf bei Kornberg. Gemeinsam mit seinen Brüdern Otto und Friedrich gelangte er im Jahre 1328 in den Besitz der Herrschaft Kornberg und des Schlosses Kornberg, eines landesfürstlichen Lehens, welches sie Friedrich Chorenberger abkauften. [2] Kornberg wurde zum Stammsitz der Graben, und namensgebend für die steirische Linie, die Kornberger Linie. Außerdem kauften die Brüder Graben die Dörfer Edelsbach und Krottendorf sowie den Gutshof zu Wetzelsdorf. Die Nachkommen seines Brudes Friedrichs besaßen Herrschaft und Schloss Kornberg bis in das Jahre 1543, als dieser (steirische) Familienzweig mit Ritter Andrä von Graben im Mannesstamm versiegte. [3]

Im Jahre wird 1330 wurde ein Ulrich von Graben [es könnte sich hierbei um Ulrich II. von Graben handeln] als Herr des kleinen Gutes Graben bei Würmla beurkundet.[4] Sein Wappensiegel wird folgend erwähnt: Eine schräggerechte liegende Schaufel ohne Stiel, auf dem Helm zwei Büffelhörner.[5] Dieses, sein Wappen, stellt eine Kombination des krainischen Stsammwappens mit dem Schrägbalken und den Büffelhörnern und des steirischen Wappens mit der Schaufel dar.

Ulrich II. von Graben wurde des Weiteren im Jahre 1343 [6] (wohl bis 1358) als fürstlich freisischer Burggraf von Rothenfels (auch Wel(t)z genannt), [7] und im Jahre 1345 als wallseeischer Verwalter (Burggraf) auf Gleichenberg genannt.

Im Jahre 1354 verpfändete Herzog Albrecht Burg und Herrschaft Hohenwang [dem administrativen Zentrum des Gebietes der heutigen nordsteirischen Gemeinde Langenwang] an Ulrich von Graben, welcher sich darauf Burggraf von Hohenwang nannte. Nach seinem Tod im Jahre 1361 wurde das Gebiet wieder landesfürstlichen Burggrafen zur Verwaltung übergeben.

Des Weiteren war Ulrich II. von Graben im Besitz des krainischen Stammschlosses seiner Familie, des Schlosses Graben, nahe Novo mesto gelegen. [8]

Ulrich II. heiratete im Jahr 1330 Barbara, eine Tochter von Johann von Auersperg und Cimburgis Schauerpeck, und später eine Edelfrau namens Gertraud. († vor 1375). Über die Nachkommen Ulrichs II. ist nichts bekannt. [9] Sein Erbe scheint sein Bruder Friedrich gewesen zu sein.

Einzelnachweise

  1. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 57
  2. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 58
  3. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, Seiten 78-81 sowie auf der Seite 93
  4. Google: Topographie von Niederösterreich: in welcher alle Städte, Märkte ..., Band 1. Von Friedrich Wilhelm Weiskern
  5. Google: Die Wappen des Adels in Niederösterreich, Band 26, Teil 1. Seite 132. Von Johann Evang Kirnbauer von Erzstätt
  6. Im Jahre 1343 wurde Ulrich II. in einer Urkunde des Wulfing von Weltz als Freisinger Burggraf von Weltz (auch Rothenfels) genannt. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 62
  7. Burg Rothenfels
  8. Johann Weichard Freiherr von Valvasor: Die Ehre dess Hertzogthums Crain: das ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes. Laybach (Ljubljana) 1689
  9. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 92

Quellen

Literatur

  • Johann Weichard Freiherr von Valvasor (1689): Die Ehre dess Hertzogthums Crain: das ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes; Laybach (Ljubljana)
  • Rudolf Granichstaedten-Czerva (1948): "Brixen - Reichsfürstentum und Hofstaat".

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