- Schloss Werdenberg
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Schloss Werdenberg Schloss Werdenberg von Süden
Entstehungszeit: 1228 Errichtung des Bergfried Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Grafen Ort: Grabs Geographische Lage 47° 10′ 6,5″ N, 9° 27′ 41,8″ O47.1684833333339.4616027777778Koordinaten: 47° 10′ 6,5″ N, 9° 27′ 41,8″ O; CH1903: (753360 / 226146) Schloss Werdenberg liegt in Werdenberg, einer Ortschaft mit historischem Stadtrecht im Kanton St. Gallen in der Ostschweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bau des Bergfrieds begann vor/um 1228 unter Graf Rudolf von Montfort. Sein leicht trapezförmiger Grundriss misst auf der Aussenseite rund 11 Meter und ist gleichbleibend rund 2 Meter dick. Im Jahre 1232 wurden der Palas und die Ringmauer gebaut. Aus dieser Zeit stammt der „Rittersaal“, der beinahe unverändert blieb. Die Treppenhalle entstand erst beim Ausbau der Burg zum Schloss.
Um 1230/40 teilten die Brüder Rudolf I. und Hugo II von Montfort das Erbe. Rudolf erhielt das vornehmlich linksrheinische Gebiet; unter ihm wurde wahrscheinlich die Burg Werdenberg gebaut. Seine Nachfahren nannten sich nach der Burg «von Werdenberg». Das Schloss war Sitz der Grafen von Werdenberg aus der Seitenlinie der Heiligenberg, bis Rudolf II. (gest. 1419/21) und Hugo V. von Werdenberg ohne Nachkommen starben. Danach wechselte das Schloss häufig seinen Besitzer.
1483 kam es samt Grafschaft in den Besitz des Grafen Johann Peter von Sax-Misox, welcher Herrschaft samt Schloss zwei Jahre später dem eidgenössischen Stand Luzern verkaufte. Luzern veräusserte die abgelegene Herrschaft 1493 an die Südtiroler Freiherren Georg und Mathis von Castelwart. 1498 verkaufte Mathis von Castelwart die Herrschaft wiederum an die Freiherren von Hewen. 1517 veräusserten Wolfgang und Georg von Hewen die Herrschaft samt Schloss an den eidgenössischen Stand Glarus, wodurch auf dem Schloss fortan die Glarner Landvögte residierten, die sich alle drei Jahre ablösten.
Im Jahre 1695 fiel das Schloss, anlässlich einer Feierlichkeit zum Beginn der Amtszeit des neuen Landvogts Johannes Zweifel, einem Brand zum Opfer. Vermutet wird, dass der Brand in der Schlossküche ausgebrochen war und dann schnell auf den hölzernen Innenausbau des Bergfrieds übergriff. Bei diesem Brand wurde das 1. und 2. Obergeschoss vom Palas sowie der gesamten Dachstuhl zerstört. Schon im Winter desselben Jahres wurden im Bergfried neue Deckenbalken eingezogen.
Nach dem Zusammenbruch der alten Eidgenossenschaft 1798 wurde die Herrschaft Werdenberg vorübergehend frei und später dem gleichnamigen Distrikt des helvetischen Kantons Linth zugeteilt. Nach der Auflösung des Kantons Linths und der Neugründung des Kantons St. Gallen wurde das Schloss samt Städtchen 1803 der Gemeinde Grabs zugeteilt, wobei das Schloss weiterhin in Glarner Besitz verblieb.
1835 kaufte Dr. Johann Ulrich Hilty, der Vater des berühmten Rechtsgelehrten Dr. Carl Hilty (1833–1909), das verwahrloste Schloss. Er liess die Räumlichkeiten nach und nach instandsetzen, teilweise umbauen und herrschaftlich ausstatten. 1956 schliesslich schenkte Frieda Hilty das Schloss samt Ausstattung dem Kanton St. Gallen, wodurch das Schloss öffentlich zugänglich wurde.
Museum
Im Schloss sind nebst dem Kantonsgeschichtemuseum, in dem die Geschichte des Kantons St. Gallen erläutert wird, auch eine umfangreiche Waffensammlung untergebracht.
Frieda Hilty
Die letzte Bewohnerin des Schlosses, Frieda Hilty verliess 1956 im hohen Alter das Schloss und schenkte es dem Kanton St. Gallen. Zuvor hatte sie zusammen mit ihrer Gesellschafterin, Frl. Hiller, sowie zwei Angestellten das Schloss bewohnt. In den letzten Jahren zogen sie während der Winterzeit aber aus, weil es im Gebäude zu kalt war.
Weblinks
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