- Varbola
-
59.04527824.448889Koordinaten: 59° 3′ N, 24° 27′ O
Varbola ist ein Dorf (estnisch küla) in der estnischen Landgemeinde Märjamaa im Kreis Rapla.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Dorf liegt 45 Kilometer südwestlich der estnischen Hauptstadt Tallinn. Es hat 302 Einwohner (Stand 31. Dezember 2005). Das Dorf wurde erstmals 1241 als Uarpal urkundlich erwähnt.
Zwischen den Dörfern Varbola und Põlli lag die vorchristliche estnische Burg Varbola (estnisch Varbola Jaanilinnus; lateinisch Castrum Warbole), eine der größten ihrer Art auf dem Gebiet des heutigen Estland.
Der heutige Ort entstand aus der 1975 vollzogenen Vereinigung der früheren Kleindörfer Varbola, Sirgu, Purga und Hiietse.
Gut Vardi
Bei Varbola befand sich auch das Gut Vardi (deutsch Schwar(t)zen oder Schwar(t)zenhof). Es wurde 1582 gegründet. Der Name stammt von dem damaligen Eingetümer, einem gewissen Hans Swartz.
Das Gut gehörte von 1807 bis 1813 dem Dramatiker August von Kotzebue (1761-1819). Auf Vardi redigierte Kotzebue unter anderem die anti-napoleonischen Zeitschriften „Die Biene“ und „Die Grille“, die in 1808 bis 1821 in Königsberg erschienen. In Vardi propagierte von Kotzuebue auch die Vorzüge der Kartoffelzucht unter den estnischen Bauern.
Zu den berühmten Hauslehrern der Familie von Kotzebue in Vardi gehörten Johann August von Hagen (1786-1877), Carl Sigismund Walther (1783-1867), Johann Christoph Petri (1762-1851) und Gerhard Alexander Pahnsch (1842-1880).
Ab 1855 stand der Hof im Eigentum der adligen deutschbaltischen Familie Pilar von Pilchau. Während der russischen Revolution von 1905 wurde das Gutshaus niedergebrannt. Es wurde anschließend teilweise wieder aufgebaut und um einen zweigeschossigen Ostflügel erweitert. Letzter Eigentümer vor der Enteignung in der estnischen Landreform von 1919 war Max Baron Pilar von Pilchau.
Während der sowjetischen Besetzung Estlands war im Gut der Klub der örtlichen Sowchose untergebracht. In dem ehemaligen Herrenhaus befindet sich heute eine Bücherei.[1]
Auf dem ehemaligen Gut sind unter anderem das Verwalterhaus von 1914 und ein eigenwilliges sechseckiges Geflügelhaus von 1913 erhalten. An dessen Wand ist die lateinische Inschrift Omnia ab ovo („Alle Dinge [kommen] aus dem Ei“) angebracht.[2]
Weblinks
- Beschreibung des Ortes (estnisch)
- Gut Vardi (estnisch)
Einzelnachweise
- ↑ Ivar Sakk: Eesti mõisad. Reisijuht. Tallinn 2002 (ISBN 9985-78-574-6), S. 90
- ↑ Indrek Rohtmets: Kultuurilooline Eestimaa. Tallinn 2004 (ISBN 9985-3-0882-4), S. 98f.
Städte und Gemeinden im Kreis RaplaStadt: keine
Gemeinden: Juuru | Järvakandi | Kaiu | Kehtna | Kohila | Käru | Märjamaa | Raikküla | Rapla (Gemeinde) | Vigala
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Varbola — Sp Várbola Ap Varbola L Estija … Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė
Varbola Stronghold — The Varbola Stronghold ( la. Castrum Warbole [ [http://books.google.com/books?id=PN0GAAAAYAAJ dq Scriptores Rerum Livonicarum; Published 1853; p. 162] ] , et. Varbola Jaanilinn) was the largest circular rampart fortress and trading center built… … Wikipedia
Burg Varbola — Ruinen der Burg Varbola Die Burg Varbola (lateinisch Castrum Warbole[1], estnisch Varbola Jaanilinn) in Harrien (Harjumaa) war die grösste Festung und ein wichtiges Handelszentrum … Deutsch Wikipedia
MS Arrow — Career Name: Varbola (1998 99) Dart 6 (1999 2005) RR Arrow (2005 07) Arrow (since 2007) Owner: Estonian Shipping Company, Tallinn (1999 2005) Elmira Shipping Trading, Piraeus(2005 07) … Wikipedia
Harjumaa — Infobox Former Subdivision native name = Harjumaa conventional long name = Harrien common name = Harjumaa subdivision = County nation = Estonia event start = year start = 9th century event end = year end = 1224 p1 = s1 = Danish Estonia flag s1 =… … Wikipedia
Hill fort — Maiden Castle in England is one of the largest hill forts in Europe.[1][2] Photograph taken in 1935 by Major George Allen (1891–1940). A hill fort is a type of … Wikipedia
Põlli — 59.04611124.531389 Koordinaten: 59° 3′ N, 24° 32′ O … Deutsch Wikipedia
Circular rampart — Artist s impression of the circular rampart of Burg, near Celle, Germany A circular rampart (German: Ringwall) is an embankment built in the shape of a circle that was used as part of the defences for a military fortification, hill fort or refuge … Wikipedia
Древняя Эстония — История Эстонии … Википедия
History of Estonia — ImageSize = width:260 height:350PlotArea = width: 25 height:330 left:50 bottom:10DateFormat = yyyyPeriod = from:700 till:2007TimeAxis = orientation:verticalScaleMajor = unit:year increment:100 start:1100PlotData= color:blue width:25… … Wikipedia