Schwertfischartige

Schwertfischartige
Schwertfischartige
Weißer Marlin (Tetrapturus albidus)

Weißer Marlin (Tetrapturus albidus)

Systematik
Ctenosquamata
Acanthomorpha
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorpha)
Ordnung: Makrelenartige (Scombroiformes)
Unterordnung: Schwertfischartige
Wissenschaftlicher Name
Xiphioidei

Die Schwertfischartigen (Xiphioidei) sind eine Gruppe großer, pelagisch in allen Weltmeeren lebender Raubfische. Innerhalb der Schwertfischartigen werden zwei Familien unterschieden, die Xiphiidae mit dem Schwertfisch als einziger rezenter Art und die Speerfische (Istiophoridae), zu denen man 9 bis 11 Arten zählt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Schwertfischartige werden 1,8 bis fünf Meter lang. Ihr Körper ist auf schnelles Schwimmen ausgelegt, langgestreckt und spindelförmig oder seitlich abgeflacht. Kennzeichen der Gruppe ist ein verlängertes Oberkiefer-Rostrum, das beim Schwertfisch „schwert“artig abgeflacht ist und bei den Speerfischen einen runden Querschnitt hat. Die Brustflossen aller Schwertfischartigen sind steif und schlank, die Bauchflossen der Speerfische ebenfalls. Beim Schwertfisch fehlen sie. Rücken- und Afterflosse sind immer zweigeteilt in eine große vorstehende Flosse und einen kleineren, weiter hinten liegenden Teil, der die Funktion der Flössel der Scombroidei hat. Die Schwanzflosse ist sehr steif, sichelförmig und bildet das Hauptantriebsorgan. Die Rumpfmuskulatur wirkt durch Sehnen vorwiegend auf sie. Der Schwanzflossenstiel wird beim Schwertfisch von einem Kiel auf jeder Seite stabilisiert, die Speerfische tragen zwei Kiele auf jeder Seite.

Systematik

Die Schwestergruppe der Schwertfischartigen sind wahrscheinlich die Barrakudas. Zusammen mit ihnen werden sie den Makrelenartigen zugerechnet, stehen den Schlangenmakrelen, Haarschwänzen, Makrelen und Thunfischen jedoch phylogenetisch nicht besonders nahe, sondern sind eher mit den Stachelmakrelen, den Snooks, den Mondbarschen, den Schützenfischen und den Plattfischen verwandt.[1]

Fossilbericht

Blochius longirostris aus dem Eozän von Monte Bolca (Italien).

Neben den beiden rezenten Familien sind mit den Hemingwayidae, den Palaeorhynchidae und den Blochiidae drei ausgestorbene, nur durch Fossilien bekannte Familien beschrieben worden, die zuerst vor 56 Millionen Jahren im Paläozän, vor 53 Millionen Jahren im frühen Eozän und vor 14 Millionen Jahren im mittleren Miozän auftraten. Die Xiphiidae erschienen im frühen Eozän vor 53 Millionen Jahren, Xiphias vor 15 Millionen Jahren im mittleren Miozän - zur selben Zeit, als auch die ersten Istiophoridae erschienen.

Quellen

Literatur

  • Bruce B. Collette, Jan R. McDowell, John E. Grawes: Phylogeny of recent Billfishes (Xiphioidei). Bulletin of Marine Science: 79 (3), 455-468, 2006
  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie. 2. Band. 2. Teil: Fische. Gustav Fischer Verlag, Jena 1991, ISBN 3-334-00339-6.
  • Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • Thomas M. Orrell, Bruce B. Collette, G. David Johnson: Molecular data support separate scombroid and xiphioid clades. Bulletin of Marine Science, Volume 79, Number 3, November 2006 , Seiten 505-519 PDF

Einzelnachweise

  1. Blaise Li, Agnès Dettaï, Corinne Cruaud, Arnaud Couloux, Martine Desoutter-Meniger, Guillaume Lecointre: RNF213, a new nuclear marker for acanthomorph phylogeny. Molecular Phylogenetics and Evolution 50 (2009): 345-363 doi:10.1016/j.ympev.2008.11.013

Weblinks

 Commons: Xiphioidei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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