Speerfische

Speerfische
Speerfische
Weißer Marlin (Tetrapturus albidus)

Weißer Marlin (Tetrapturus albidus)

Systematik
Acanthomorpha
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorpha)
Ordnung: Makrelenartige (Scombroiformes)
Unterordnung: Schwertfischartige (Xiphioidei)
Familie: Speerfische
Wissenschaftlicher Name
Istiophoridae

Die Speerfische (Istiophoridae) sind große Raubfische der offenen Hochsee. Sie leben in wärmeren Bereichen von Atlantik, Pazifik, Indischen Ozean und im Mittelmeer. Es sind hervorragende Schwimmer, die große Geschwindigkeiten erreichen können und weite, transozeanische Wanderungen unternehmen. Alle Arten sind bei Sportfischern beliebt und viele sind bereits in ihrem Bestand bedroht. Im Unterschied zu ihrer Schwesterart, dem Schwertfisch (Xiphias gladius), der über ein abgeflachtes „Schwert“ verfügt, ist ihr Rostrum im Querschnitt rund.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Speerfische haben einen langen, seitlich abgeflachten Rumpf, der in einen schlanken, zwei Kiele an jeder Seite tragenden Schwanzstiel übergeht. Die Schwanzflosse ist gegabelt und wie die Brustflossen sichelförmig. Die Fächerfische (Istiophorus) haben eine übergroße, unregelmäßig geformte erste Rückenflosse. Die sehr lange erste Rückenflosse und die erste Afterflosse können in Furchen zurückgelegt werden. Namensgebend ist der im Querschnitt runde Oberkiefer-"Speer" (das aus Praemaxillaria und Maxillaria verwachsene Rostrum). Er ist wesentlich kürzer als der Speer der Schwertfische. Das Seitenlinienorgan ist bei juvenilen Tieren gut entwickelt und wird mit zunehmendem Alter etwas zurückgebildet. Die Schuppen sind in der Haut versenkt, klein und spitz. Fächer- und Speerfische haben 24 Wirbel.

Die größten Arten, die beiden Blauen Marline, werden 5 Meter lang, während der im Mittelmeer und im Ostatlantik lebende Tetrapturus georgii als kleinste Art eine Länge von 1,85 Meter erreicht.

Ernährung

Speerfische jagen in Gruppen nahe der Wasseroberfläche Sardinen, Makrelen, Hornhechte, Fliegende Fische, Gold- und Stachelmakrelen. Sie koordinieren ihre Verfolgungs- und Einkreisungsjagden durch Farbsignale, die für das menschliche Auge kaum sichtbar sind (rasches Farbwechselspiel). Auch die große, unregelmäßig geformte dunkle Rückenflosse, die beim schnellen Schwimmen in eine Rinne niedergelegt ist, hilft beim Zusammentreiben und Erschrecken der Beute, die an die Oberfläche gedrängt wird. Nutznießer sind dabei auch Meeresvögel, wie Tölpel oder Fregattvögel.

Systematik

Es gibt drei Gattungen mit elf Arten. Die Fächerfische (Istiophorus) haben eine segelförmige erste Rückenflosse, die höher als die Körperhöhe ist. Bei den Gattungen Makaira und Tetrapturus ist nur der vordere Teil der ersten Rückenflosse erhöht, bei Makaira ist sie niedriger als die Rumpfhöhe, bei Tetrapturus genau so hoch.

Das folgende Kladogramm zeigt die verwandtschaftlichen Beziehungen [1]:


 Xiphioidei 

 Schwertfische (Xiphiidae)


 Istiophoridae 


 Fächerfische (Istiophorus)


     

 Blauer Marlin (Makaira nigricans)



     

 Istiopomas 

Schwarzer Marlin (Makaira indica)



 Kajikia 

 Weißer Marlin (Tetrapturus albidus)


     

 Gestreifter Marlin (Tetrapturus audax)




 Tetrapturus 

 Tetrapturus georgii


     

 Kurzschnäuziger Speerfisch (Tetrapturus angustirostris)


     

 Mittelmeer-Speerfisch (Tetrapturus belone)


     

 Langschnäuziger Speerfisch (Tetrapturus pfluegeri)








Quelle

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bruce B. Collette, Jan R. McDowell, John E. Grawes: Phylogeny of recent Billfishes (Xiphioidei). Bulletin of Marine Science: 79 (3), 455-468, 2006

Weblinks

 Commons: Speerfische – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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